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Porsche
Sportwagen stehen gerne im Focus der Umweltschützer. Schließlich gelten ihre hohen Verbräuche unter Ökologen als völlig unzeitgemäß, so dass auch bei solch leistungsstarken Fahrzeugen der grüne Aspekt auch immer mehr an Bedeutung gewinnt. Porsche hat sich der Herausforderung gestellt und mit seinem Panamera S Hybrid einen ersten Beitrag geleistet und mit diesem Fahrzeug den sparsamsten Porsche aller Zeiten gebaut. Was der Hybrid in Sachen Verbrauch bietet, und ob er zudem noch ein echter Sportwagen ist, zeigt unser Praxistest.
Da steht er vor uns, der Panamera für das grüne Herz. Nichts unterscheidet die umweltfreundliche Sportlimousine äußerlich von ihren normalen Brüdern. Lediglich der Hybrid-Schriftzug am Heck des fast fünf Meter langen Gefährts gibt Aufschluss über dessen technischen Inhalt. Statt wie üblich mit einem Motor wartet der Hybrid mit zwei Antriebsquellen auf. Neben dem 3-Liter-V6-Triebwerk mit Kompressor und 245 [foto id=“410439″ size=“small“ position=“left“]kW/333 PS Leistung verfügt der Panamera auch noch über einen zusätzlichen Elektromotor mit 34 kW/47 PS Leistung.
Nach dem Dreh am Zündschlüssel hört man…. nichts. Nach einem erneuten Startversuch ist wieder keinerlei Motorgeräusch zu vernehmen. Nach einem Moment der inneren Einkehr, was hier wohl falsch läuft, kommt die Erleuchtung: Es gibt nichts zu hören. Denn der V6-Motor ist noch nicht angesprungen, während das Elektrotriebwerk lautlos bereit steht und auf Befehle wartet. Also gut, wir legen den ersten Gang der Achtgang-Automatik ein und rollen geräuschlos an. Ein wirklich komisches Gefühl mit einem Porsche ohne jegliche Motorengeräusche den Fahrbetrieb aufzunehmen. Sinnvoll ist es vor dem Anfahren noch die E-Drive-Taste zu drücken. Dann kann der Panamera S Hybrid rein elektrisch bis zu 85 km/h schnell werden und je nach Systemtemperatur und Ladezustand der Nickel-Metallhybrid-Batterie bis zu zwei Kilometer weit [foto id=“410440″ size=“small“ position=“right“]kommen, ohne die Hilfe des V6-Motors in Anspruch zu nehmen und ohne einen einzigen Tropfen Benzin zu verbrauchen.
Sobald etwas mehr Power als im ruhigen Stadtbetrieb gefordert wird, schaltet sich der Sechszylinder-Benziner des heckgetriebenen Panamera dazu. Und eigentlich ist das der Normalfall. Denn wer will schon auf Schleichfahrt gehen, wenn in der Summe beider Motoren die Kraft von 380 PS zur Verfügung stehen. Und wird dann die volle Beschleunigung des viersitzigen Porsches abverlangt, arbeiten auch V6- und Elektromotor zusammen. Daraus resultiert ein maximales Drehmoment von 580 Newtonmeter, das für einen eindrucksvollen Schub schon aus niedrigsten Drehzahlen sorgt. Dies ist die andere Seite des Panamera Hybrid, wenn er an die sportlichen Ambitionen des Fahrers appelliert. In 6,0 Sekunden ist der fast zwei Tonnen schwere und fast fünf Meter lange Porsche auf Tempo 100 km/h und ermöglicht ein Spitzentempo von 270 km/h. Und trotz dieser Karosseriemasse lässt er sich ausgesprochen zielgenau und agil auch auf kurvigen Strecken bewegen. Dies liegt aber nun mal in den Genen eines jeden Porsche und da ändert auch [foto id=“410441″ size=“small“ position=“left“]der zusätzlich installierte Hybridantrieb nichts dran.
Die andere Seite des großen Porsche ist ebenfalls eine sportliche Herausforderung. Wenn der Fahrer das ganze Potential der Spartechnik herausfordern will, ohne dabei als Hinderniss für andere Verkehrsteilnehmer zu werden. Denn das wäre in einem Porsche besonders peinlich, auch wenn die selbst gestellte Aufgabe keine leichte ist. Eine genaue Beobachtung des Kraftflusses und der Verbrauchsanzeige auf dem großen Bildschirm in der Mittelkonsole ist dafür nötig. Wer es richtig macht, schafft es sogar bis zu einem Tempo von 165 km/h mit dem Zuffenhauser zu „segeln“. Dieser Begriff der Hybridtechniker beschreibt das antriebslose Dahinrollen des Fahrzeugs. Dies geschieht, wenn der Fahrer den Fuß gänzlich vom Gaspedal nimmt und dem Verbrenner damit signalisiert, dass er gerade nicht für den Vortrieb benötigt wird. Der Antriebsstrang wird dann von diesem getrennt und der Verbrennungsmotor automatisch abgeschaltet. Mit ein wenig Übung und einem sensiblen Umgang mit dem [foto id=“410448″ size=“small“ position=“right“]Gaspedal ist man am Ende überrascht, wie weit und wie oft man quasi geräuschlos ohne Verbrennungsmotor dahingleiten kann, was natürlich Benzin spart.
Das Zusammenspiel der Technik mit dem Ab- und Anschalten des Verbrennungsmotors funktioniert völlig unproblematisch und bis auf das hörbare Zu- oder Abschalten unmerklich. Die Insassen sollen von diesen technischen Vorgängen nicht behelligt werden. So funktioniert auch die Start-Stopp-Automatik überaus effizient, aber zurückhaltend. Komfort für die Insassen des Familiensportlers steht in jeder Beziehung an erster Stelle. Dies gilt auch für den exzellent geräuschisolierten Inneraum und das sanft, aber schnell schaltende Getriebe. Im Gegensatz zu seinen Brüdern ist der Panamera S Hybrid nicht mit einem Doppelkupplungsgetriebe, sondern mit einer Automatik ausgerüstet; genau die richtige Wahl für eine [foto id=“410449″ size=“small“ position=“left“]solche Luxuslimousine. Da die Gänge sieben und acht dieses von ZF entwickelten Getriebes sehr lang übersetzt sind, senken sie mit ihrem niedrigen Drehzahlniveau nicht nur die Geräuschkulisse im Innenraum, sondern auch den Verbrauch. Porsche gibt einen Durchschnittsverbrauch von lediglich 6,6 Litern pro 100 Kilometer an. Dies gehört natürlich in das Reich der Fabeln. Wer diesen Konsum erzielt, fährt wirklich als Hinderniss durch die Landschaft. Wir erzielten im Fahrbetrieb einen Verbrauch von 10,1 Liter SuperPlus je 100 Kilometer. Damit haben wir den Dreiliter-Wert zwar nur beim Hubraum erreicht, für ein Fahrzeug mit diesem Gewicht und diesen Fahrleistungen ist der Verbrauch aber überaus akzeptabel. Nur der Anschaffungspreis ab 106 185 Euro ist ein wenig abgehoben. Zum Vergleich: Der V6-Hybrid liegt damit in etwa auf dem gleichen Preisniveau wie der Panamera V8 mit Allradantrieb, der dann allerdings wesentlich mehr konsumiert.
Pluspunkte + Gut funktionierendes Hybridkonzept + viel Komfort und Agilität + komfortable Automatik + hochwertige Ausstattung |
Minuspunkte – hoher Einstiegspreis – Unübersichtliche Karosserie – Unübersichtliche Bedienung |
Viertürige, viersitzige Luxus-Limousine | |
Länge/Breite/Höhe: | 4,98 Meter/1,93 Meter/1,42 Meter |
Radstand: | 2,92 Meter |
Kofferraumvolumen: | 445 bis 1 263 Liter |
Wendekreis: | 11,3 Meter |
Leergewicht: | 1980 kg |
max. Zuladung: | 505 kg |
Tankinhalt: | 80 Liter |
Motor: | Kompressoraufgeladener 3,0 Liter-V6-Benzinmotor mit 245 kW/333 PS und Achtgangautomatik |
max. Drehmoment: | 440 Nm bei 3 000 – 5 250 U/min |
Elektromotor: | 34 kW/47 PS |
Systemleistung: | 279 kW/380 PS |
max. System-Drehmoment: | 580 Nm bei 1 000 U/min |
0-100 km/h: | 6,0 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit: | 270km/h |
Verbrauch: | 10,1 l SuperPlus auf 100 km |
CO2-Emission: | 159 g/km |
Preis: | ab 106 185 Euro |
geschrieben von auto.de/(js/mid) veröffentlicht am 16.03.2012 aktualisiert am 16.03.2012
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Gast auto.de
März 26, 2012 um 11:13 am UhrTolles Auto, allerdings für meine Begriffe wieder einmal an der Wichtigkeit der Einsparung unserer Energiereserven vorbei entwickelt. Diese Art der Antriebe hätten wir vor 15 oder 20 Jahren gebraucht. Heutzutage sollten die Autoentwickler voll auf Elektroantriebe setzen. Laden lassen sich diese Akkus zu 100% aus Photovoltaik. Abgesehen von dem heute noch schlechtem Verhältnis von Akkugewicht und Akkukapazität sind die Akkupreise guter Akkus leider auch noch viel zu hoch. Das ist für mich die einzigste Alternative zu den knapper werdenden Energiereserven und den damit verbundenen ständigen Erhöhungen der Kraftstoffpreise.