Panorama: Erst denken, dann lenken – Fahren wie ein Stuntman

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Gutes Physik-, Technik- und Computerwissen sowie eine gewisse handwerkliche Begabung gehören zum Arbeitsverständnis. Bilder

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Wer in diesem Geschäft langfristig Erfolg haben will, achtet auf seine körperliche Unversehrtheit. Bilder

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 Wichtigste Regel: Erst Denken, dann Lenken. Bilder

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Diesmal geben Frank und sein Team ganz ohne Einsatz von Pyrotechnik eine Einführung in das kleine Einmaleins der fahrerischen Stunts und erklären den Möchtegern-Stuntmännern- und Frauen die Feinheiten des Geschäfts. Bilder

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Die Filmemacher setzten zwar verstärkt auf digitale Effekte, nichtsdestotrotz gehört bei Actionszenen immer noch analoges Handwerk zum Alltag. Bilder

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Actionszenen gehören nicht nur bei den großen Hollywood-Produktionen zum visuellen und akustischen Standardprogramm, sondern auch bei deutschen Fernsehserien. Bilder

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Was auf dem Bildschirm so locker leicht aussieht, bedeutet viel Arbeit für die Stuntprofis und lässt Laien staunen. Bilder

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Wie lenkt man ein Fahrzeug fern? Bilder

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Kein Actionfilm ohne wilde Verfolgungsfahrten. Bilder

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Es kracht. Es brennt. Es scheppert. Die Musik wird lauter, der Action-Held wird cooler, während die (weibliche) Begleitung kreischt. Autos rasen derweil aufeinander zu und verkeilen sich spektakulär ineinander oder überschlagen sich. Menschen und Autoteile fliegen durch die Luft und natürlich explodiert mindestens ein Tanklaster mit großem Getöse und weitreichender sowie „umwerfender“ Wirkung. Schnitt! Und Klappe!

Actionszenen gehören nicht nur bei den großen Hollywood-Produktionen zum visuellen und akustischen Standardprogramm, sondern auch bei deutschen Fernsehserien. Hüben wie drüben setzen die Filmemacher zwar verstärkt auf digitale Effekte, nichtsdestotrotz gehört bei Actionszenen immer noch analoges Handwerk zum Alltag. Damit den hochbezahlten Schauspieler-Helden weder eines ihrer mühevoll frisierten Haare gekrümmt wird noch ihre teuer versicherten Gliedmaßen Schaden erleiden, übernehmen in den meisten Fällen Stuntmänner- und frauen die gefährlichen Dreharbeiten.

Männer wie Frank. Der drahtige Mitvierziger ist Mitglied der Firma actionconcept, die unter anderem die beliebte Fernsehserie „Alarm für Cobra 11″ vom ersten Drehbuchentwurf mit zum finalen Schnitt produziert. Frank gehört zu der knapp 20-köpfigen Stuntcrew des Kölner [foto id=“476212″ size=“small“ position=“left“]Unternehmens. Wenn nicht gerade Filmszenen auf dem Arbeitsplan stehen, kann man ihn und seine Kollegen für actionreiche Incentive-Veranstaltungen buchen.

Die finden zum Beispiel auf der Teststrecke in Aldenhoven in der Nähe von Düren statt. Auf dem Gelände einer ehemaligen Steinkohlezeche steht ein durch eine 81 Zentimeter hohe Betonleitwand getrennter zweispuriger Autobahnnachbau samt Auffahrten, Parkplätzen und Beschleunigungsstreifen. Auf insgesamt 2,3 Kilometer Länge können hier Autobahnszenen gedreht werden. Fans der Serie „Alarm für Cobra 11“ dürften jeden Zentimeter dieser Strecke kennen. Die actionreichen Verfolgungsfahrten sowie die spektakulären Unfälle der Serie werden hier aufgenommen.

Diesmal geben Frank und sein Team ganz ohne Einsatz von Pyrotechnik eine Einführung in das kleine Einmaleins der fahrerischen Stunts und erklären den Möchtegern-Stuntmännern- und Frauen die Feinheiten des Geschäfts. Wichtigste Regel: Erst Denken, dann Lenken. Unüberlegte Draufgänger gibt es nur auf der Leinwand. Wer in diesem Geschäft langfristig Erfolg haben will, achtet auf seine körperliche Unversehrtheit. Dazu gehört, alle Unwägbarkeiten zu minimieren. Selbstverständlich sind die Profis durchtrainiert. Doch sie müssen mehr als nur fit und mutig sein. Sixpacks sind zwar wichtig, aber mindestens genauso bedeutsam ist, die geistigen Muskeln in Form zu bringen. Gutes Physik-, Technik- und Computerwissen sowie eine gewisse handwerkliche Begabung gehören zum Arbeitsverständnis.

Das zeigt sich während der ersten Unterrichtseinheit

Wie lenkt man ein Fahrzeug fern? Klar, fast jeder kennt die Parkhaus-Verfolgungsszene aus dem James-Bond-Film „Der Morgen stirbt nie“. Via Smartphone lenkte der britische Geheimagent sein Dienstfahrzeug und entkam so seinen Verfolgern. Auf dem Testgelände von Aldenhoven geht es zwar ohne Tricks vom Technikexperten Q, aber Frank und Kollegen haben ebenfalls ganz schön getrickst. Ein Nissan Juke wurde mittels Lenkstange, Elektronik und moderner Computersoftware so präpariert, dass er per Funk ferngesteuert werden kann. Solche Fahrzeuge kommen im Film zum Einsatz, wenn es für die Fahrer zu gefährlich werden kann. Der Zuschauer merkt von dem Fremdeingreifen nichts, zumal solche Szenen [foto id=“476213″ size=“small“ position=“right“]auch bei hohen Geschwindigkeiten realisiert werden können.

Für die Azubi-Lenker geht es aber gemächlich zu

Gesteuert wird aus einem modifizierten Nissan Leaf heraus. Der hat auf der Beifahrerseite ein zweites Lenkrad sowie Gas- und Bremspedal. Während ein Fahrer das E-Auto ganz herkömmlich dirigiert, versucht man selbst den vorausfahrenden Kleinwagen in die gewünschte Fahrrichtung zu bringen. Ist gar nicht so einfach, aber nach einiger Zeit klappt es schon ganz gut. Zur Belohnung darf man den Juke auch ein wenig schneller fahren lassen. Damit den Fahrzeugen samt Technikpaketen aber wirklich nichts passieren kann, hat Frank noch einen Ausschalter in der Hand. Drückt er diesen, wird die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen unterbrochen und der Motor des Jukes abgestellt. „Ressourcenschonung“ nennt es der Stuntman mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Aufs Material schaut auch sein Kollege Carl, der die nächste Aufgabe betreut – Auffahren auf einen Lkw-Anhänger. Bevor es losgeht, ist daher erst einmal eine Trockenübung angesagt. Er erklärt, wie es ablaufen soll. Klingt nicht allzu kompliziert. Man setzt sich mit dem Auto hinter den Auflieger, nimmt die die Auffahrrampen ins Visier, fährt auf den Anhänger und tritt dann auf die Bremse. Dann kurz in die Rückspiegel geschaut, Kupplung treten und wieder abwärts rollen lassen. Bei den Profis sieht die Übung auch ganz locker aus, wenn der Lkw mit Tempo 80 unterwegs ist. Wir Anfänger tasten uns zunächst auf den stehenden Transporter vor. Einmal, zweimal, dreimal: Klappt tatsächlich gut. Danach beschleunigt der Lkw auf 30 km/h. Wichtig ist, die Rampen zu treffen. Alles andere ergibt sich von selbst und funktioniert. Auch die Übung bei Tempo 50 macht keine Probleme. Schade, dass Tempo 70 nicht auf dem Programm steht – die Gefahr von Übermut seitens der Probanden ist dann doch zu groß. Schließlich sollen nicht nur die Autos unversehrt bleiben, sondern vor allen Dingen die Teilnehmer und die Stunt-Leute. In diesem Sinne: Schnitt und Klappe!

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