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Panorama: Mazda Challenger Tour 2013 – Auf der Federalna ist die Hölle los

Panorama: Mazda Challenger Tour 2013 - Auf der Federalna ist die Hölle los Bilder

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Offiziell gilt Tempo 110, aber das ist eher ein Vorschlag, der auch unter den Augen der Polizisten mißachtet wird. Bilder

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Doch entlang dieser Adrenalin-Highway gibt es auch Oasen der kurzen Entspannung. Bilder

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Für den Treck westwärts hat diese dritte Generation des Erfolgsmodells Mazda3, die ab Herbst erhältlich ist, im Kofferraum nur einen Kanister Benzin als Notration und ein Reserverad dabei. Bilder

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Dabei wirken die gut 2.300 Kilometer von der ostsibirischen Stadt Blagoveshchensk westwärts bis zur burjatischen Metropole Ulan-Ude auf einer russischen Landkarte allenfalls wie ein Katzensprung. Bilder

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Raum muss man hier buchstäblich erfahren, um die schiere Größe wirklich zu begreifen. Bilder

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Der sibirische Highway ist ein Abenteuer für Maschine und Mensch. Bilder

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Ein stolzes Denkmal am russischen Pazifikhafen Vladivostok markiert den Beginn der längsten Straße der Welt. Bilder

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Mazda Challenger Tour 2013 Bilder

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Stunde um Stunde, Tag um Tag flankieren die scheinbar unermesslichen Birken- und Kiefernwälder der Taiga diese Asphaltschneise, die in gerader Linie bis zum Horizont führt. Nur eine vereinzelte Tankstelle oder ein Dorf mit den typisch niedrigen Holzhäuschen erinnern daran, daß Sib Ir, das schlafende Land wie es übersetzt heißt, besiedelt ist. Raum muss man hier buchstäblich erfahren, um die schiere Größe wirklich zu begreifen.

Dabei wirken die gut 2.300 Kilometer von der ostsibirischen Stadt Blagoveshchensk westwärts bis zur burjatischen Metropole Ulan-Ude auf einer russischen Landkarte allenfalls wie ein Katzensprung in der immensen Weite dieses Reichs. Und das ist erst die zweite, wenngleich die längste Teilstrecke der Mazda Challenger Tour 2013, die dem neuen Kompaktwagen Mazda3 die gut 15.000 Kilometer vom Werk in Hiroshima bis nach Frankfurt abverlangen wird. Die Karawane aus Fernost soll rechtzeitig zum Auftakt der Internationalen Automobilausstellung Anfang September in [foto id=“478615″ size=“small“ position=“left“]Frankfurt ankommen. Das ist der Plan. Damit hätten die insgesamt acht Mazda3 zugleich die wohl längste Überführung ab Werk bestanden.

Ein stolzes Denkmal am russischen Pazifikhafen Vladivostok markiert den Beginn der längsten Straße der Welt. Im Unterschied zum Fernstraßensystem der Panamericana, das Alaska mit Feuerland verbindet, erstreckt sich die Federalna Magistral als ununterbrochenes Asphaltband über 9.000 Kilometer, vom Stillen Ozean bis nach Moskau. Letztes Jahr ist das  noch fehlende Teilstück der Federalka – wie sie die Russen mit ihrem Faible für Kosenamen nennen – endlich fertig geworden. Sie ist wie die Transsibirische Eisenbahn, deren Gleise sie immer wieder partnerschaftlich kreuzt, die Lebensader des kontinentgroßen Landes. Hier sind die russischen Fernfahrer, die Virtuosen der Extreme, unterwegs, die freundlicherweise immer wieder mal bremsen und den Blinker setzen, um den Mazda-Tross interessiert an sich vorbeiziehen zu lassen. Eine Geste für die Autos mit exotischem Leverkusener Kennzeichen, auf das die Einheimischen in ihren Shigulis, Ladas und Volgas aus alter sowjetischer Produktion sowie in den neueren Toyotas und Hyundais lange warten können.

Seit 2008 werden die fabrikneuen Mazdas für den wachsenden russischen Automarkt im Vladivostoker Hafen kostengünstig auf die Transsib geladen. Die Challenger-Karawane hingegen stellt die Kilometerzähler der acht Mazda3 zum offiziellen Start zurück auf Null. Nach 1500 Kilometern ist schon Blagoveshchensk und damit der Auftakt zur zweiten Etappe und zu einem Fahrerwechsel erreicht. Die verschlafene einstige Pionierstadt hat, anders als boomende sibirische Großstädte wie Novosibirsk oder Krasnojarsk weiter im Westen, einen dominanten Nachbarn in unmittelbarer Nähe. Auf der anderen Seite des mächtigen russisch-chinesischen Grenzflusses Amur liegt Heihe mit seinen Wolkenkratzern und seiner von Peking [foto id=“478616″ size=“small“ position=“right“]verordneten Geschäftigkeit.

Für den Treck westwärts hat diese dritte Generation des Erfolgsmodells Mazda3, die ab Herbst erhältlich ist, im Kofferraum nur einen Kanister Benzin als Notration und ein Reserverad dabei. Mit einer Leistung von 88 kW/120 PS macht sich der schwächere der beiden neuen 2,0-Liter-Vierzylinder auf die beschwerliche Reise. Optionen aus der Liste: keine. Serienmäßige Ausstattung: alles, außer der i-ELOOP genannten Bremsenergie-Rückgewinnung. In den nächsten Tagen wird sich herausstellen, daß man die Federalka sowieso nur im dritten und vierten Gang fahren will. Was dem Antrieb an Spritzigkeit mangelt, kompensieren Fahrwerk und Stoßdämpfer im Dauereinsatz. Denn immer wieder erhebt sich der russische Bär von der Fahrbahn und schlägt unvermittelt mit seinen Pranken zu: Schlaglöcher und Blow-outs. Kein Wunder, daß die Ingenieure in Mazdas Entwicklungszentrum in Oberursel vorhaben, die Challenger-Veteranen nach dieser Tortur auf den Untersuchungstisch zu legen.

Die unvergleichliche Roadshow der Magistral bietet jede mögliche Interpretation des Begriffs Teerdecke. Im Süden Sibiriens sind die Winter zwar nicht ganz so unerbittlich wie in den arktischen Regionen – im kurzen Sommer herrschen mitunter über 30 Grad -, aber Väterchen Frost leistet ganze Arbeit. Manche Streckenabschnitte beeindrucken mit einem frischen Belag, inklusive weißer Begrenzungsstriche, andere haben sich in staubige oder schlammige Pisten verwandelt und wieder andere bieten einen lebhaften Mix aus relativ glatter Oberfläche und unvermittelt auftauchenden tiefen Schlaglöchern, heftigen kurzen Bodenwellen und den aufgeworfenen Teerlippen der Blow-outs. Verkehrsschilder weisen auf diese Tücken hin, genauso wie die Straßenausbesserer, die ungesichert und bisweilen auch überraschend hinter einer Kuppe mit großem Gerät die Spuren des Winters beseitigen. Auf der Federalna muß man eben auf alles gefaßt bleiben. Offiziell gilt Tempo 110, aber das ist eher ein Vorschlag, [foto id=“478617″ size=“small“ position=“left“]der auch unter den Augen der Polizisten mißachtet wird.

Doch entlang dieser Adrenalin-Highway gibt es auch Oasen der kurzen Entspannung. Ein erstaunlich dichtes Netz an Tankstellen, die neben Lkw-Diesel auch Benzin in Oktan 95-Qualität für Pkw bereitstellen und sogenannte Road Cafés – die abgespeckte Version eines typischen westlichen Rasthauses – sorgen für Abwechslung. Dort bekommt man Tee, das andere Leibgetränk der Russen, und frisch zubereitete Spezialitäten wie die Rübensuppe Borscht, die leckeren Teigtaschen Pelmini oder Kwas, ein durchaus erfrischendes Getränk aus vergorenem Brot. Zum Mazda-Team gehören auch Scouts, die vorausfahren, um beispielsweise den Straßenzustand oder den Ort der nächsten Tankstelle auszukundschaften. Einer von ihnen ist Rinat, ein junger Moskauer Geschäftsmann, der sich extra für die Challenger Tour Urlaub genommen hat. Er gehört dem russischen Mazda-Club an und steuerte 2010 seinen geliebten MX-5 zum großen Treffen der Mazda-Roadster in Deutschland. Rinat ist ein Vertreter der jungen Generation, die von Putins Wirtschaftskurs zwar profitieren, aber nicht die Augen vor den Schattenseiten verschließen.

Fast auf halber Strecke zwischen Blagoveshchensk und Ulan-Ude liegt Skorovodino, ein tristes Dorf der Verlorenen und Abgehängten des neuen Russland, wo der Tross für eine Nacht Pause macht. Die Straße durch den Ort ist in einem erbärmlichen Zustand obwohl, wie Rinat erzählt, angeblich Gelder für den Ausbau bereitgestellt wurden. Man sieht alte Menschen, Alkoholiker und Kinder, die die Tourteilnehmer wie Besucher von einem fernen Stern betrachten. Wie zum Hohn liegt ein paar Kilometer außerhalb dieser melancholischen Siedlung einer der größten Verkehrskreuzungen Russlands. Allein die Auf- und Abfahrten des neu gebauten Kleeblatts entlang der Federalka haben eine Länge von jeweils rund [foto id=“478618″ size=“small“ position=“right“]vier Kilometern.

Irgendwann, wenn man schon längst aufgeben hat, die Bäume zählen zu wollen, lichtet sich der Wald und gibt den atemberaubenden Blick frei auf das weite Grasland und die sanften Hügel der großen Steppe. Man sieht die kleinen Pferde auf den Weiden und spürt den Hauch der Mongolei. Das Ural-Gebirge, das Europa von Asien trennt, ist noch weit, der legendäre Baikalsee nur wenige Hundert Kilometer entfernt. Ulan-Ude ist die Endstation der zweiten Etappe. Die Hauptstadt der kleinen Republik Burjatien wurde zwar von Kosaken gegründet, ist aber heute eindeutig asiatisch geprägt. Die Federalna paßt sich hier dem schlängelnden Flusslauf der malerischen Selenga an.  Kleine weiße Tempel, die Stupas, sowie Gebetsbänder und -fahnen in den Bäumen entlang der Straße signalisieren, daß die Menschen hier mehrheitlich schon vom Buddhismus geprägt sind.uf dem Parkplatz des Hotels Baikal Plaza springt der Kilometerzähler auf exakt 4.000 bevor auf Knopfdruck der Motor erlischt. Fahrerwechsel für die nächste Etappe Richtung Barnaul und Novosibirsk. Noch insgesamt 11.000 Kilometer bis zum Ziel. Bis auf ein paar Blessuren sind alle acht Fahrzeuge wohlauf. Dosvedanja, Mazda3, man trifft sich wieder auf der IAA.

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