Panorama: Petersen Museum in Los Angeles – Schatzkammer der PS-Hauptstadt

Ein Bentley ist hier am Rodeo Drive so spektakulär wie bei uns ein BMW. Mercedes verkauft mehr AMG-Modelle als Smart Autos und selbst über einen Rolls Royce, Ferrari oder Lamborghini können die Portiers der Nobelhotels am Wilshire Boulevard nur lachen. Der Süden Kaliforniens ist die Wiege der amerikanischen Autokultur und Los Angeles die ungekrönte PS-Hauptstadt der USA. Kein Wunder also, dass es dort auch ein faszinierendes Automuseum gibt. Das Petersen-Museum.

Auf vier Etagen zeigt es am Wilshire Boulevard 6060 von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr gut 150 Autos, die so bunt und facettenreich sind wie die Millionen-Metropole an der Pazifik-Küste. Oldtimer, Youngtimer, Filmautos, Einzelanfertigungen, Prototypen und exklusive Sportwagen aus Europa – es gibt in der Sammlung eigentlich nichts was es nicht gibt.

Autos waren neben seiner Frau Margie die große Leidenschaft des Verlegers Robert Petersen, der nicht umsonst die US-Magazine Hot Rod und Motor Trend gegründet und damit offenbar ein Vermögen gemacht hat. Denn 1994 machte sich Herr der PS-Gazetten seinen Lebenstraum wahr und eröffnete in Downtown Los Angeles eines der exklusivsten Automuseen [foto id=“444660″ size=“small“ position=“left“]der Vereinigten Staaten. In Zeiten, als man die Innenstadt nach Einbruch der Dunkelheit am besten gemieden hat, schuf er so einen Publikumsmagneten, der seinen Teil zur Genesung des City Centers beitrug.

Die Anziehungskraft der Sammlung ist ungebrochen

Wie viele Menschen jeden Tag kommen, weiß Marketing-Manager Chris Brown selbst nicht so genau. „Aber 1.000 sind es mindestens“, schätzt er. Und da sind die vielen Abendveranstaltungen, Galas und Partys im Museum noch gar nicht mitgerechnet. Den glanzvollen Auftritt und die vielen wechselnden Sonderausstellungen lässt sich die Petersen Foundation einiges kosten: „Über die Jahre haben wir mehr als 30 Millionen Dollar in das Museum gesteckt“, erzählt Brown.

Dafür sieht man aber auch ein paar Raritäten, die es sonst nirgends zu sehen gibt. Zum Beispiel einen der drei goldenen De Lorean, die eine Kreditkartenfirma in Auftrag gegeben hatte, einen Cadillac Eldorado von Elvis oder unzählige Filmautos von George Barris, der jahrelang jede Hollywood-Produktion mit Autos wie dem Batmobil oder KITT ausgestattet hat.

Zwar hat das Museum schon im frei zugänglichen Teil seiner Ausstellung mehr Traumwagen zu bieten, als in einen ganzen Stapel Autoquartetts passen. Doch wirklich spannend wird es, wenn einen Freunde des Hauses in den Keller führen. [foto id=“444661″ size=“small“ position=“right“]Hinter Schloss und Riegel ist diese Tiefgarage so etwas wie die Schatzkammer der amerikanischen PS-Hauptstadt.

In staubigen Hallen stehen da unter flackernden Neonröhren nicht nur ein paar Dutzend weiterer Film-Autos und Hollywood-Raritäten, sondern auch Exoten wie ein Renault R5 Turbo, ein Mercedes 600 als Staatslimousine oder ein Flügeltürer von 1957, den Mr. Petersen ganz besonders heiß und innig geliebt hat. Der Keller nebenan ist kaum heller erleuchtet und doch strahlt er im kräftigen rot. Denn die größte Leidenschaft des Autonarren Peterson waren offenbar seine Ferraris: 355, 456, Daytona, Testarossa, 308 GTS, 250 GT – hier stehen sie alle. Und im Gegensatz zu dem einen oder anderen Filmauto oder den zahlreichen Rennwagen nebenan strahlen sie im Neuzustand um die Wette.

Zwar ist das Petersen-Museum nach den Werksmuseen in Detroit eine der größten Autosammlungen der USA. Doch natürlich hat man an den ersten Tagen in Hollywood besseres zu tun – selbst wenn es mal kein so tolles Wetter sein sollte. Doch einen Zwischenstopp beim Bummel über den Sunset Boulevard lohnt die Sammlung allemal – selbst bei schönem Wetter. Denn immerhin sind die Hallen gut klimatisiert.

Und wenn man nach ein paar Stunden im Museum von Autos noch immer nicht genug hat, setzt man sich einfach vor eine Kaffeebar irgendwo in Hollywood oder Beverly Hills. Denn in Los Angeles muss man nicht unbedingt in klimatisierte Sammlungen gehen, wenn man besondere scharfe Schlitten sehen möchte. Mit ein bisschen Geduld funktioniert das auch andersrum: Die Traumwagendichte auf den Straßen ist so groß, dass die Autos hier buchstäblich zu ihren Fans kommen.

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