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Peugeot
Zum 200. Firmenjubiläum und gerade rechtzeitig vor Beginn des Pariser Automobilsalons zeigt Peugeot einen aufregenden Renn-Roadster mit Elektroantrieb. „Wir demonstrieren mit diesem radikal futuristischen Elektro-Fahrzeug die Möglichkeiten der neuen Technologie und deren spektakulärstes Merkmal: das beeindruckende Beschleunigungs-Potenzial“, erläutert Marketing-Direktor Xavier Peugeot.
Bei der internationalen Premiere auf der geschichtsträchtigen Rennstrecke Linas-Montlhéry vor den Toren der französischen Metropole herrschte nicht nur strahlender Sonnenschein, sondern auch die Stimmung unter den Peugeot-Verantwortlichen war prächtig. Designchef Gilles Vidal lobt das von Olivier Gamiette (Exterieur-Design) und Christophe Pialat (Interieur-Design) realisierte Ergebnis: „Es ist uns wichtig, [foto id=“322097″ size=“small“ position=“right“]zu zeigen, was unsere Formgestalter leisten können, wenn sie ihre Kreativität frei entfalten dürfen. Außerdem ist der EX1 ein fahrender Beweis, dass Elektroautos nichts zu tun haben müssen mit Langsamkeit und Langeweile.“
Tatsächlich katapultieren die zwei an der Vorder- beziehungsweise an der Hinterachse montierten und von Siemens gelieferten Prototypen-Elektromotoren – jeweilige Spitzenleistung 125 kW/ 170 PS, Gesamtleistung 250 kW/340 PS – das 750 kg leichte Gefährt in nur 3,58 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 260 km/h. Der in Frankreich durch Abenteuer-Expeditionen populär gewordene Nicolas Vanier stellte mit dem EX1 in Montlhéry sechs Beschleunigungs-Weltrekorde auf: über die Achtel-, Viertel- und halbe Meile sowie den halben Kilometer, einen Kilometer und eine Meile. Die Kilometer-Distanz absolvierte Vanier dabei in nur 28,16 Sekunden.
Wobei der allradgetriebene EX1 keinesfalls lautlos dahingleitet, sondern mit einem charakteristischen, sirrenden Geräusch aufwartet, das an einen in weiter Entfernung startenden Düsenjet erinnert. Ohne künstliches Sound-Design, wie die Peugeot-Techniker stolz verkünden. Die Rekord-Ambitionen der Franzosen sind übrigens noch längst nicht gestillt: Bis Ende 2010 sollen – diesmal in China – weitere [foto id=“322098″ size=“small“ position=“left“]Bestmarken fallen. Denn auch Peugeot weiß, wie wichtig es ist, im Reich der Mitte mit seinem enormen Marktvolumen eine gute Figur als technologischer Vorreiter zu machen.
Ungeteilte Aufmerksamkeit dürfte dem EX1 bei seinen Auftritten wohl sicher sein. Schließlich interpretiert der 90 Zentimeter flache Renn-Roadster das Thema Zukunft mutig und gekonnt. Während die Frontpartie mit dem sich jeweils V-förmig nach außen öffnenden LED-Leuchtenband und elegant-flachen Lufteinlass die bereits beim Concept Car SR1 eingeführte neue Formensprache des Peugeot-Designs aufnimmt, sind die hinten angeschlagenen Türen mit den darin integrierten Schalensitzen ein spektakulärer Blickfang. Das gilt ebenso für die sich nach hinten stark verjüngende Karosserielinie – dadurch ergibt sich die wesentlich schmalere Spur an der Hinterachse (840 mm gegenüber 1538 mm vorn). „Diese Form wählten wir aus aerodynamischen Gründen, hinzu kommt eine ausgewogene Gewichtsverteilung im Verhältnis 50:50“, erklärt Jean-Christophe Bolle Reddat, Technischer Leiter der Concept Car-Werkstatt.
Lesen Sie weiter auf Seite 2: Tür/Sitz-Konzept; Drei-Säulen-Strategie; Peugeot Avenue; Datenblatt
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Der Trick mit dem integrierten Tür/Sitz-Konzept, eine Idee des 37-jährigen Olivier Gamiette, brachte zudem die gewünschte Gewichtsersparnis. Die zentrale Fahrzeugzelle wurde konsequent als hochfestes Karbon-Monocoque realisiert. Schnell und effizient, eines Rekordfahrzeugs würdig, arbeitete das gesamte EX1-Team: so entstand das Design-Grundkonzept innerhalb [foto id=“322100″ size=“small“ position=“left“]nur eines Monats, ab Dezember 2009, und für die Fertigung waren lediglich fünf Peugeot-Mitarbeiter sowie ein externer Ingenieur-Dienstleister direkt verantwortlich.
Für die nähere Zukunft, bis zum Jahr 2020, favorisiert Peugeot übrigens eine Drei-Säulen-Strategie für seine Antriebs-Konzepte. 85 Prozent der Fahrzeug-Verkäufe werden dabei nach Ansicht der Planer weiterhin auf Verbrennungsmotoren mit Otto- und Diesel-Technologie entfallen, zehn Prozent auf den Hybridantrieb sowie fünf Prozent auf reine Elektro-Fahrzeuge. Denn trotz aller Elektro-Begeisterung, die der EX1[foto id=“322101″ size=“small“ position=“right“] zweifellos entfacht, bleibt das nüchterne Kalkül notwendig, das schlicht besagt: Selbst die größten Innovationen benötigen die kleinen, dann aber extrem gut vorbereiteten Schritte.
Wer übrigens den EX1 auf dem Peugeot-Stand am Pariser Automobilsalon vermisst, sollte sich einen Bummel über die Champs Elysées hin zur Hausnummer 136 gönnen: dort wird der kleine Rekordbrecher in der Peugeot Avenue im Rahmen der Sonderschau „Electro Mobility“ vom 22. September bis 14. November 2010 ausgestellt.
Datenblatt: Peugeot EX1 |
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Elektromotor vorn: | Siemens-Permanentmagnet-Synchronmotor; Höchstleistung 75 kW / 125 kW, max. Drehmoment 190 Nm / 240 Nm |
Elektromotor hinten: | Siemens-Permanentmagnet-Synchronmotor; Höchstleistung 75 kW / 125 kW, max. Drehmoment 190 Nm / 240 Nm |
Batterie: | Lithium-Ionen-Batterie, Gesamtkapazität 30 kWh, Reichweite 450 km |
Fahrzeugzelle: | Karbon-Monocoque; Radaufhängung vorne: Doppelte Dreiecksquerlenker; Radaufhängung hinten: Einarmschwinge mit horizontal positionierter Feder/Dämpfer-Einheit; Bereifung: Michelin Pilot Sport 3, vorne: 235/40 R18, hinten 255/40 R 20 |
Beschleunigung 0-100 km/h: | in 3,58 Sekunden, Vmax 260 km/h |
Maße: | Länge 3540 mm, Breite 1774 mm, Höhe 900 mm, Leergewicht 750 kg |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 22.09.2010 aktualisiert am 22.09.2010
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