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Paris – Lufthansa-Flug LH 4218 ist pünktlich. Nur gut eine Stunde für die 480 Kilometer lange Strecke ab Frankfurt/Main und wir sind da, in Paris.
Mit Charles de Gaulle, dem größten Pariser Flughafen, ist das so eine Sache. Nicht schlimm, dass der 1974 in Betrieb genommene Airport in Roissy nordöstlich der Seine-Metropole einer der größten in Europa und deshalb wohl auch notgedrungen weitläufig ist; das sind andere wie Frankfurt oder München auch. „Aber hier, in diesen Betonrundklötzen, hat man das Gefühl, in einem Bunker unterzugehen“, fühlt sich ein ebenfalls mit der Maschine aus Frankfurt eingetroffener Geschäftsmann offenbar unwohl und schlägt vor: „Sie sollten einfach alles abreißen und komplett neu aufbauen!“ Mit dem Bus oder lieber der Bahn ins Zentrum? Das würde dauern. Die Zeit haben wir freilich nicht. Gut, dass diesmal wenigstens keine Streiks in Frankreich angekündigt sind. Trotzdem brauchen wir mit dem Bus fast anderthalb Stunden, bis wir an unserem Hotel in der Rue de Castiglione in der Nähe des Place de la Concorde angekommen sind. Die Zu- und Ausfahrtsstraßen scheinen förmlich am Verkehr zu ersticken. Dabei sind wir noch nicht einmal zur Rushhour, sondern an einem ganz normalen Mittwoch am frühen Nachmittag unterwegs. Alles staut sich in die Stadt hinein. Im Zentrum wird es nicht besser. Vielleicht hätten wir doch einen der Expresszüge nehmen sollen, die es, wenn es gut läuft, in rund 20 Minuten schaffen.
Wir sind zu einer Messe an der Porte de Versailles unterwegs. In einer Zeitung lesen wir: „Vive la Révolution! Liberté, Egalité, E(lectro)-Mobilité!“ Die stürmischen Zeiten der französischen Rebellion 1789 lassen grüßen. Und schon sind wir mitten in der Geschichte dieser im Kernbereich über zwei Millionen, in der städtischen Siedlungszone über zehn Millionen und in der gesamten Metropolregion rund zwölf Millionen Einwohner zählenden Stadt. Und damit, weil der Zentralismus zu Frankreich gehört, auch dieses Landes. „… wird sie doch nicht untergehen““Von den Wogen geschüttelt, wird sie doch nicht untergehen“ – diesen Wahlspruch haben die Pariser ihrer 20 Arrondissements umfassenden, von der Seine in einen nörd- und einen südlichen Teil gegliederten, von der Ringautobahn Boulevard périphérique umgebenen Metropole gegeben. Sie gilt, so lesen wir jedenfalls, als eine der bedeutendsten Städte der Welt. Wie London, New York oder Tokio. Romantiker nennen sie gern – warum auch immer – „Stadt der Liebe“; im täglichen Stau, der nicht erst beim Nationalstadion Stade de France im Vorort Saint Denis beginnt, dürfte man freilich kaum auf solche Gedanken kommen. Vom Place de la Concorde zum Place Charles de Gaulle Deshalb machen wir uns lieber zu Fuß auf den Weg. Vom „Westin Paris“, in dem wir diesmal untergebracht sind, über den riesigen Place de la Concorde mit dem Obelisken von Luxor zunächst natürlich die Prachtstraße Champs Elysées fast bis zum Triumphbogen hinauf. Kurz vorher rechts befindet sich das legendäre Premierenkino „Normandie“. Hinter dem 50 Meter hohen[foto id=“509054″ size=“small“ position=“right“] Arc de Triomphe beginnt der Place Charles de Gaulle, früher Place de l´Étoile, ein kreisrunder, von oben wie ein Stern aussehender, etwa 240 Meter durchmessender Platz, der nicht weniger als zwölf (!) Pariser Avenuen zusammenführt. In Paris, das merkt man spätestens hier, ist es wie in anderen großen Städten dieser Welt: Wo anfangen? Wo aufhören?
Unsere Tipps: Eiffelturm, natürlich, mit dem besten Überblick über die Stadt. Dann Montmartre mit Zuckerbäcker-Basilika Sacré-Coeur oben und – welch ein Kontrast – Moulin-Rouge-Theater (mit roter Mühle auf dem Dach) unten. Notre-Dame de Paris als eine der herausragendsten Kathedralen in Europa. Louvre, einst Schloss, heute größtes Museum der Welt. Nicht weit davon entfernt das Rathaus mit seiner von Schlössern der Loire inspirierten Fassade. Oder das Panthéon, nationale Ruhmeshalle der Franzosen, wo unter anderem Jean-Jacques Rousseau, Emile Zola, Marie Curie, Victor Hugo, Jean Jaurès und Voltaire begraben liegen. Ähnlich der Invalidendom, wo Napoléon bestattet ist. Von der kleinen Freiheitsstatue zum Friedhof Père-Lachaise Madame Liberté, kleine Schwester von New Yorks Lady Liberty, reckt am Südende der Ile des Cygnes die Flamme der Freiheit stolz in die Höhe. Die Conciergerie auf der Lle de la Cité hat sich vom Königspalast über ein Gefängnis zum Teil des Justizministeriums gewandelt. In den labyrinthartigen Gängen im Keller der Opéra Garnier ging das Phantom der Oper um. In den Überbleibsel unterirdischer Steinbrüche kann man die halbe Stadt durchqueren, ohne jemals ans Tageslicht zu müssen. Wir ziehen, [foto id=“509055″ size=“small“ position=“left“]wie vom Stadtführer vorgeschlagen, ein Besuch des Ciemtière Père-Lachaise vor, der manchen als der berühmteste Friedhof der Welt gilt, weil hier zahlreiche Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe gefunden haben, Musiker, Schauspieler, Schriftsteller, Widerstandskämpfer. Von Edith Piaf über Yves Montand, Maria Callas, Frédéric Chopin, Jim Morrisson, Oscar Wilde und Marcel Proust bis Jean Moulin. Wieder Stau auf dem Boulevard périphérique Wenn nur der Weg zurück zu Charles de Gaulle nicht wäre! Das mit der früheren Maschine hat noch geklappt. Es ist Freitag, kurz nach Mittag. Ein Unfall macht den täglichen Stau auf dem Boulevard périphérique Richtung Flughafen noch schlimmer. Es geht jedenfalls fast gar nichts mehr. Das Handy klingelt. Lufthansa-Service-Information. Flug LH 4219 von Paris nach Frankfurt hat leider eine Stunde Verspätung.
Die Seine teilt die Hauptstadt der Franzosen in einen nördlichen und einen südlichen Bereich, umfasst insgesamt 20 Arrondissements. Die Kernzone zählt über zwei Millionen, das städtische Siedlungsareal über zehn Millionen und die Metropolregion über zwölf Millionen Einwohner. Wir waren im The Westin Paris (Vier-Sterne-Superior-Haus, 440 Zimmer/Suiten, nahe Place de la Concorde, www.thewestinparis.com) untergebracht. Für Gourmets können wir das leider nicht gerade preisgünstige „Le Chiberta“ (www.lechiberta.com) in der Rue Arsène Houssaye, einer Nebenstraße der Champs Elysées fast beim Triumphbogen, empfehlen. Information: Atout France, Zeppelinallee 37, 60325 Frankfurt/Main, www.atout-france.fr.[foto id=“509056″ size=“small“ position=“right“]
Mit dem Auto reist man von Deutschland aus am besten über Saarbrücken, Straßburg oder Mulhouse/Basel an. Die gut 390 Kilometer lange Strecke ab Saarbrücken führt über Metz und Reims, von Straßburg aus sind es rund 490 Kilometer, von Mulhouse/Basel über Besancon, Beaune und Auxerre doch fast 540. Auf den gebührenpflichtigen Autobahnen Frankreichs darf 130 gefahren werden, auf Schnellstraßen 110, auf Landstraßen 90 und innerhalb geschlossener Ortschaften 50. Die Promille grenze liegt bei 0,5. Wer anderweitig unterwegs sein will: Mit der Bahn ist von Deutschland aus sogar die Fahrt mit dem französischen Hochgeschwindigkeitszug TGV inzwischen möglich. Von Frankfurt/Main aus dauert es mit dem Flieger etwa eine Stunde. /Fotos: Koch
geschrieben von auto.de/Reise/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 29.04.2014 aktualisiert am 29.04.2014
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