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Das Herz der Autowelt schlägt im Oktober in Frankreich. Auf dem Pariser Automobilsalon (2. bis 17. Oktober) feiern dann die wichtigsten Pkw-Neuheiten des Jahres Premiere. Vor allem Deutsche und Franzosen planen die ganz große Show. Dabei kommen sie sich mehr als gewohnt in die Quere.
Bislang feierten Frankreichs Automobilhersteller vor allem mit Klein- und Kompaktwagen Erfolge. In der Mittelklasse und darüber haben sie es traditionell schwer. Zu groß wird mit [foto id=“313255″ size=“small“ position=“right“]wachsenden Abmessungen und steigendem Preis die Übermacht der deutschen Premiummarken. Das soll sich nun ändern. In Paris treffen die Business-Limousinen aus beiden Lagern erstmals aufeinander. Eine Übersicht.
Europas Marktführer Volkswagen legt Hand an eines seiner wichtigsten Modelle und frischt Deutschlands beliebtesten Dienstwagen auf: Der VW Passat wird neu eingekleidet und wirkt nun schlanker, edler und moderner. Vorbild ist der beim VW Golf eingeführte Design-Stil mit schmalem Kühlergrill, stärker modellierten Flanken und eckigen Scheinwerfern. Im Innenraum sollen neue Materialien Oberklasse-Flair verbreiten. Unter der Haube von Limousine und Kombi wird indes nur leicht entstaubt. Es bleibt bei der Grundarchitektur, Länge und Breite verändern sich nur minimal. Die Motorenpalette wird auf den neuesten Stand gebracht und vor allem um sparsame Turbos aus anderen VW-Modellen ergänzt. Neue Extras wie Assistenten für Fernlicht, Spurhalte- und Spurwechsel-Überwachung runden die große Erneuerung ab.
Einer der größten Konkurrenten des Wolfsburgers feiert nur wenige Meter weiter Premiere. Der Peugeot 508 setzt ebenfalls auf deutsche Tugenden und will mit elegantem Design und hoher Verarbeitungsqualität [foto id=“313256″ size=“small“ position=“left“]nicht nur in der Mittelklasse, sondern auch in der bisher von Audi, Mercedes und Co. beherrschten gehobenen Businessliga für Furore sorgen. Den Wettbewerb richtiggehend schocken könnte auch ein neuartiger Diesel-Hybridantrieb. Er soll noch einmal sparsamer sein als die konventionelle Hybridtechnik mit der Kombination von Elektromotor und Benziner. Weniger als vier Liter Verbrauch und sogar die Möglichkeit zur rein elektrischen Fahrt verspricht der Hersteller. So gerüstet soll der 508 als Nachfolger von gleich zwei Vorgängern sowohl die rational orientierten ehemaligen Kunden der Mittelklasselimousine Peugeot 407 locken als auch die prestige-orientierte Käuferschaft des oberen Mittelklässlers Peugeot 607.
Noch ambitionierter gibt sich Renault. Die Franzosen schicken in der oberen Mittelklasse den neuen Latitude als Nachfolger des glücklosen Designexperiments Vel Satis ins Rennen. Seine konventionelle [foto id=“313257″ size=“small“ position=“right“]Stufenheckkarosserie soll die vom avantgardistischen Vorgänger verschreckte Kundschaft zurückerobern und den deutschen Marken wieder Käufer abluchsen. Zunächst startet der gemeinsam mit der koreanischen Tochter Renault Samsung Motors (RSM) entwickelte Wagen in Osteuropa. Dort erhofft sich Renault bei der aufstrebenden Mittelschicht einen leichteren Einstieg als im Westen mit seinem gesättigten Luxusmarkt. In Deutschland sollen im Laufe des Jahres 2011 vor allem eine umfangreiche Ausstattung und ein wohl geringer Preis locken.
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Während die Franzosen also im traditionellen Gebiet der deutschen Premiumhersteller wildern, erschließen diese sich immer neue Lücken im Modellspektrum. Als Mischung aus Limousine [foto id=“313259″ size=“small“ position=“right“]und Coupé will der neue Audi A7 Sportback Prestige mit Alltagstauglichkeit verbinden und solche Kunden locken, denen Stufenhecklimousinen zu spießig und Coupés zu unpraktisch sind. Der Viertürer mit der großen Heckklappe soll dementsprechend die Erfolgsgeschichte des Mittelklassemodells A5 Sportback fortschreiben – nur eben eine Klasse höher. Wuchtiger Kühlergrill, fließende Karosserielinien und das stilprägende Schrägheck sollen nach Hersteller-Vorstellung Ästheten locken, während ein großzügiges Raumangebot für alle vier Passagiere und die weit öffnende Ladeklappe mit diesen praktischen Vorzügen überzeugen sollen.
Ein Konkurrent des neuen A7 Sportback steht auf der Messe direkt in Sichtweite. Denn auf dem Mercedes-Benz-Stand tritt mit dem neuen CLS der Ur-Ahn aller viertürigen Coupés bereits in zweiter Auflage an. Wie schon der Vorgänger wird dabei die eher klassisch geformte Karosserie der E-Klasse-Limousine windschlüpfrig ins Fließen gebracht. Hinzu kommen ein paar Stilelemente [foto id=“313260″ size=“small“ position=“left“]des Supersportwagens SLS. Verzichtet wird auf eine große Heckklappe, wie sie der Audi hat, stattdessen gibt es einen klassischen Kofferraumdeckel. Für den Antrieb sorgen sparsame V6- und V8-Direkteinspritzer mit neuer Ventilsteuerung und Start-Stopp-System.
Ob die Franzosen im aktuellen Anlauf in den gehobenen Pkw-Klassen Fuß fassen, ob die Deutschen ihre schicken Nischen erfolgreich ausfüllen und ob der aufgewertete Passat an den Erfolg seines Vorgängers anknüpft, wird das Jahr nach dem Pariser Salon zeigen. Der Startschuss für ein spannendes Rennen ist jedoch bereits gefallen.
geschrieben von auto.de/(hh/mid) veröffentlicht am 03.08.2010 aktualisiert am 03.08.2010
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