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(motorsport-magazin.com) Pat, Valencia war ein richtig hartes Wochenende für das Team – wie würden Sie die Leistung zusammenfassen?
Pat Symonds: Wir waren natürlich maßlos enttäuscht. Die Wurzel des Übels scheint das Qualifying zu sein, wo wir nicht die Leistung brachten, zu der wir fähig sind. Wenn Fernando in Q2 einige freie Runden gefunden hätte, wäre er glaube ich locker in den dritten Quali-Teil eingezogen. Aber so war das Rennen für uns schon vor dem Start fast gelaufen – eine direkte Auswirkung des schlechten Qualifyings. Wenn du aus dem Mittelfeld startest, erhöht das einfach dein Unfallrisiko, wie Fernando ja schnell herausfand. Nelson machte eine ähnliche Erfahrung, als er erst durch Fernandos Unfall aufgehalten wurde und dann mit Coulthard kollidierte.
Wird sich Fernando nach dem Kurzauftritt in Valencia jetzt in Spa zurückmelden?
Pat Symonds: Da bin ich absolut sicher. Aber "Zurückmelden" ist eigentlich das falsche Wort: Wir wissen, dass wir ein bestimmtes Leistungsniveau haben, das uns erlaubt, auf jeder Strecke im Qualifying die Top Ten und im Rennen die Punkteränge zu erreichen. Unsere beiden Fahrer mögen Spa sehr gerne, auch unserem Auto sollte die Strecke liegen. Deshalb bin ich sicher, dass wir dort wieder die uns zustehende Position einnehmen werden.
Spa gehört zu Nelsons Lieblingskursen, und er hat hier in der GP2 schon gewonnen. Ein wichtiger Vorteil?
Pat Symonds: Fahrer werden immer bestimmte Lieblingskurse haben, doch das darf keine Rolle spielen. Wir haben erlebt, dass Nelson auf jeder Art Strecke stark sein kann. Trotzdem gibt ein Kurs, den du besonders magst, einen kleinen Extra-Schub. Nelson ist gut eingestellt und freut sich auf Spa.
Ihr steckt mitten im Kampf mit Toyota um Platz vier in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Kann das Renault F1 Team diesen Kampf in den letzten sechs Saisonrennen gewinnen?
Pat Symonds: Uns ist bewusst, dass es ein hartes Stück Arbeit wird. Toyota liegt bei noch sechs zu fahrenden Rennen zehn Punkte vor uns – ein ansehnlicher Vorsprung, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir um die weniger ergiebigen Punkteränge kämpfen. Wir haben niemals einen Gegner unterschätzt und müssen alles in diesem Kampf werfen, aber ich bin überzeugt, dass wir als Team alles haben, was es braucht, um sie zu schlagen. Wir wissen natürlich, dass viel Arbeit vor uns liegt, und natürlich kann ein Ausreißer-Ergebnis die Lage völlig auf den Kopf stellen. Aber von der reinen Leistungsfähigkeit her, können wir den Kampf bis zum Saisonende offen halten. Das halte ich für eine machbare Zielsetzung.
Im Mittelfeld geht es derzeit unglaublich eng zu – können Sie sich an eine so umkämpfte Saison erinnern?
Pat Symonds: Ich glaube, es ging immer eng zu. Es liegt in der Natur der Formel 1 und des Punktesystems, dass die Mittelfeldteams stets um eine relativ kleine Menge WM-Punkte rangeln, was wiederum zu einer engen Weltmeisterschaft führt. Der Effekt ist nicht neu. In dieser Saison haben sich frühzeitig drei Teams als dominant erwiesen, und das heißt, dass die anderen um die Position von Platz vier abwärts kämpfen.
Erklären Sie uns Spa aus Sicht des Technikers…
Pat Symonds: Der erste Eindruck ist der riesige Unterschied zu der Strecke, auf der wir zuletzt fuhren. In Valencia waren wir in den Möglichkeiten, das Auto schneller zu machen, ziemlich eingeschränkt. Und soweit ich weiß, fanden die Piloten den Kurs bis auf den Schlusssektor auch fahrerisch nicht besonders interessant. Spa ist das komplette Gegenteil: eine absolute Fahrerstrecke, die zudem ein Auto erfordert, dass in schnellen Kurven stabil liegt. Wir werden mit mittlerem Abtrieb fahren. Insgesamt brauchst du eine gute aerodynamische Effizienz, weil sowohl hohe Topspeeds als auch Anpressdruck in den schnellen Kurven gefragt sind. Je effizienter ein Auto ist, umso mehr gibt es dir.
Noch sechs Rennen 2008: Wie ist die Stimmung im Team vor dem letzten Saisondrittel?
Pat Symonds: Das ganze Team ist hungrig und will diesen vierten WM-Platz. Wir geben zu, dass unser Saisonstart unter dem mühseligen Vorjahr litt, aber wir haben uns davon erholt und beweisen, dass wir schneller entwickeln können als viele unserer Gegner. Wir wollen diesen vierten Platz unbedingt und werden erbittert kämpfen, um ihn zu erreichen.
adrivo Sportpresse GmbH
geschrieben von veröffentlicht am 02.09.2008 aktualisiert am 02.09.2008
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