Pedrosa mit heftigem Teststurz: Stoner holt Montags-Bestzeit

(motorsport-magazin.com) Schon direkt nach dem Rennen in Barcelona hatten alle Teams darauf verwiesen, dass die Testfahrten nach dem Rennwochenende wichtig für die kommenden GPs sein werden. Dementsprechend ernsthaft wurde zu Werke gegangen. Casey Stoner durfte wegen einer schlechten Wetterprognose für Dienstag gleich am Montag die Ducati GP9 ausführen und erzielte damit auf Qualifyiern gleich Bestzeit. Dem Team war es dabei darum gegangen, ob das neue Chassis-Konzept Potential hat und das konnte Stoner bestätigen. "Wir haben schnell annehmbare Zeiten gefahren, als wir das gleiche Setup wie bei der GP8 nutzten. Wir haben kaum etwas geändert, um es an die GP9 anzupassen und ich habe sofort eine Verbesserung gespürt, das ist also positiv", sagte der Weltmeister.

Stoner war sich sicher, dass er mit ein wenig Arbeit an der Maschine noch schneller werden könnte, sah das aber nicht als den aktuellen Plan. "Wir werden im Winter Zeit zum Testen haben", meinte er und kündigte für Dienstag Reifentests auf der GP8 an. Filippo Preziosi von Ducati erklärte, dass man den Test mit der GP9 bereits jetzt gemacht hatte, da es schwer gewesen wäre, das zu einem späteren Entwicklungszeitpunkt zu tun. "Wir hätten in einigen Bereichen zurückgehen müssen", erklärte der Technikchef. Dank der Ausfahrt am Montag könne man nun aber Daten über den Motor und das Chassis analysieren und es sei wichtig gewesen, die Fahrermeinung einzuholen, fügte er an. Als Revolution wollte er das Chassis nicht bezeichnen, mehr als weitere Evolution und die Verwendung von Karbonfiber sah er als nicht so wichtig. "Es ist eher die Form, die anders ist als davor."

Zweitschnellster Fahrer des Tages war Valentino Rossi und der Italiener konzentrierte sich mit seiner Crew darauf, die Setup-Probleme des Wochenendes auszubügeln und das Motorrad für Donington zu verbessern. Wie Stoner war Rossi auf Qualifyiern unterwegs. "Wir haben hauptsächlich an der Abstimmung und den Reifen gearbeitet und wir haben gute Informationen gesammelt, die uns bei den kommenden beiden Rennen helfen werden. Auf Qualifyiern konnten wir unsere Zeit vom Samstag verbessern, das ist also auch ein gutes Ergebnis", erklärte Team Manager Davide Brivio. Hinter dem siebenfachen Weltmeister lagen Shinya Nakann, James Toseland und Alex de Angelis. Die Gresini Fahrer hatten sich auf unterschiedliche Dinge konzentriert. Nakano werkte an den Reifen und daran, sie haltbarer zu machen. Außerdem passte er die Honda mehr auf seinen Fahrstil an. De Angelis versuchte sich an einer neuen Bremse, mit der er später bremsen und dadurch bessere Zeiten fahren konnte. Aus diesem Grund wird er sie in England einsetzen.

Beim Honda-Werksteam war alles auf die Arbeit mit dem neuen Motor mit pneumatischen Ventilen ausgerichtet, wobei Dani Pedrosas Arbeitstag aufgrund eines heftigen Sturzes allerdings verkürzt wurde. Zunächst mit dem alten Motor losgefahren, hatte der Spanier auf den neuen gewechselt, wobei sich aber ein elektronisches Problem ergab. Daraufhin wechselte er wieder zurück und landete nach einem Highsider auf seinem Rücken und Rang 13. Eine Röntgenuntersuchung im Krankenhaus zeigte keine gebrochenen Knochen, dem Spanier wurden aber 48 Stunden Rast und entzündungshemmende Medikamente verordnet. "Der Sturz passierte, während ich in der ersten Schikane die Richtung wechselte. Es war ein Highsider und ich fiel hart. Mein Rücken und meine Schultern schmerzen. Ich stürzte zu Beginn der zweiten Runde dieses Runs, vielleicht weil die Reifen noch nicht auf Temperatur waren", berichtete er. Da er mit dem neuen Motor nur zehn Runden gefahren war, konnte er dazu nicht allzu viel sagen.

Etwas mehr konnte Nicky Hayden berichten, der die sechstbeste Tageszeit erreicht hatte, während er alten und neuen Motor verglich. "Wir haben die neue Maschine probiert, mein Gefühl damit war gut, es gab ein paar gute Punkte. Wir müssen die Maschine aber noch über die lange Distanz prüfen. Wir haben ein paar generelle Abstimmungen damit probiert und nur Rennreifen verwendet, damit wir sehen konnten, wie viel Haltbarkeit wir aus ihnen herausbekommen können. Mit dem Setup am Wochenende hatten wir ein paar Probleme, da wir die Reifen mehr abnutzten als wir wollten", sagte er. Am Dienstag wollte er weiter mit dem Motor arbeiten und vielleicht auch ein neues Chassis ausprobieren.

Hinter Hayden hatten sich noch Sylvain Guintoli, Randy de Puniet, Chris Vermeulen und Andrea Dovizioso in die Top Ten gefahren. Dovizioso war mit dem Tag zufrieden, weil er seinen Rhythmus steigern und die Stabilität der Maschine verbessern konnte. "Die schnellste Zeit war besser als gestern, es ist aber interessant, dass ich diese Pace für viele Runden halten konnte", freute er sich und rechnete neuen Reifen einen Teil der Verbesserung zu. Problematischer lief es für Marco Melandri, der hinter Colin Edwards, Toni Elias, Pedrosa und John Hopkins 15. wurde. Er hatte viel an der Elektronik, dem Setup und den Reifen gearbeitet. "Ich habe einen Hinterreifen gefunden, der mir ein besseres Gefühl gibt, aber wir sind noch weit davon entfernt, wo wir sein müssen. Wir müssen noch etwas finden, damit wir wieder das Gefühl von China finden."

Die Zeiten des ersten Testtags in Barcelona

1. Casey STONER (Ducati) 1:41.533
2. Valentino ROSSI (Yamaha) 1:41.857
3. Shinya NAKANO (Honda) 1:42.039
4. James TOSELAND (Yamaha) 1:42.505
5. Alex DE ANGELIS (Honda) 1:42.699
6. Nicky HAYDEN (Honda) 1:42.721
7. Sylvain GUINTOLI (Ducati) 1:42.755
8. Randy DE PUNIET (Honda) 1:42.775
9. Chris VERMEULEN (Suzuki) 1:42.782
10. Andrea DOVIZIOSO (Honda) 1:42.818
11. Colin EDWARDS (Yamaha) 1:43.127
12. Toni ELIAS (Ducati) 1:43.197
13. Dani PEDROSA (Honda) 1:43.552
14. John HOPKINS (Kawasaki) 1:43.630
15. Marco MELANDRI (Ducati) 1:44.326
16. Olivier JACQUE (Kawasaki) 1:44.927
17. Aoki NOBUATSU (Suzuki) 1:45.011
18. Erwan NIGON (Honda) 1:45.603
19. Vittoriano GUARESCHI (Ducati) 1:46.122

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