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Peking/China – Mit zwölf Millionen neuen Pkw im Jahr ist China längst der größte Automarkt der Welt. Auf der „Auto-China“ in Peking, die jetzt ihr Pforten öffnet, zeigen vor allem die deutschen Hersteller Flagge. Von den rund 125 Neuheiten, tragen die spektakulärsten das Siegel „Made in Germany“.
Wenn China ruft, gehorcht die Welt – besonders jene mit den vier Rädern. Für die Autobranche ist das Reich der Mitte so wichtig wie nie zuvor. Ihre Absatzzahlen steigen. Die Hersteller feiern Rekordergebnisse. Wo einst Fahrräder das Straßenbild prägten, schiebt sich heute achtspurig der Verkehr durch die nicht enden wollenden Hochhausschluchten. Über allem liegt ein Dunstschleier aus Abgasen. Auch bei gutem Wetter erreichen die Sonnenstrahlen kaum den Boden. Viele Menschen tragen Mundschutz. Und der Blick aus dem Taxi, das uns zur alle zwei Jahre stattfindenden „Auto China“ bringt, lässt erkennen, dass eigentlich kein Quadratzentimeter mehr Platz auf den Straßen für weitere neue Autos übrig ist.
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Doch die Realität spricht eine andere Sprache. Chinas Verkehr wächst und wächst. Der Hunger nach individueller Mobilität ist bei weitem nicht gestillt. Trotz über zwölf Millionen Pkw, die jährlich neu zugelassen werden. Erst 50 von 1000 Chinesen besitze ein Auto. In Deutschland ist die Quote zehnmal so hoch. China ist der größte Automobilmarkt der Welt – und wird es auf unabsehbare Zeit auch bleiben. Kein Wunder, dass vor allem die deutschen Autohersteller hier das ganz große Rad drehen. Allen voran der Volkswagen-Konzern. Die Wolfsburger, die in China bereits 1984 die erste Tür aufstießen, setzten 2011 mit ihren zehn Marken über 2,2 Millionen Fahrzeuge ab, 15 Prozent mehr als 2010. VW ist die absolute Nummer Eins in dem Riesenreich. Vorstands-Chef Martin Winterkorn bezeichnet China als „Gravitationszentrum für Wachstum“.
Mitgebracht nach Peking hat Volkswagen den „E-Bug Speedster“, das Konzept eines offenen Beetle, der zeigen soll, wie die Sportlichkeit des Käfers umweltfreundlich weitergeführt werden kann. Auch VWs Töchter machen sich schick für China. Skoda feiert hier bereits sein fünfjähriges Produktionsjubiläum im Reich der Mitte. „Der chinesische Markt wird immer wichtiger für uns“, sagt Winfried Vahland. Im Gepäck hat Skodas Vorstandschef die Studie „Mission L“, hinter der sich allerdings nichts anderes verbirgt als die neue Mittelklasse-Limousine Rapid. Das Modell wurde vor allem im Innenraum auf die Wünsche der chinesischen Kunden zugeschnitten und soll ab 2013 bei VW Shanghai gebaut werden.
Seinen Einstand in China feiert Seat. Als erstes Modell schicken die Spanier den „Ibiza Cupra“ ins Rennen. In einem Jahr wird man sehen, wie gut der sportlich gestylte Kleinwagen hier [foto id=“415203″ size=“small“ position=“left“]ankommt. Vermutlich nicht so überragend wie dicke Geländewagen, neudeutsch SUV (Sport Utility Vehicle). Sie sind der Hit in den Boulevards der Mega-Städte. Auf der Pole-Position fährt uneinholbar Porsche mit dem Cayenne. Nirgends auf der Welt verkaufen die Stuttgarter Sportwagenbauer mehr von ihrem SUV-Modell. Nun setzt Porsche noch einen drauf und präsentiert in Peking den auf 320 kW/420 PS leistungsgesteigerten Cayenne GTS. „Kein SUV fährt sich sportlicher“, verspricht Porsche-Chef Matthias Müller.
Die Begehrlichkeit der Chinesen nach Crossover und SUV lockt neue Hersteller an. Sogar ein exotischer Sportwagenbauer wie Lamborghini beginnt, über diese Art Autos nachdenken – und sorgt für eine der größten Überraschungen auf der Automesse, den Urus. Der scharf geschnittene und 440 kW/600 PS starke[foto id=“415204″ size=“small“ position=“right“] Geländewagen, traditionell wieder benannt nach einem Kampfstier, soll Lamborghinis dritte Baureihe werden und der italienischen Marke das Überleben sichern. Noch ist der Urus ein Concept Car. Eine Serienversion des Super-SUV dürfte aber in vier Jahren auf der Straße sein, auf Basis der nächsten Audi-Q7-Generation.
Bis dahin können sich leistungshungrige Chinesen mit dem neuen Topmodell der G-Klasse von AMG vergnügen. Das automobile Urgestein von Mercedes, jüngst einer umfangreichen Modellpflege unterzogen, bringt es sogar auf 450 kW/612 PS. Unter der Haube des G 65 AMG brüllt ein Sechsliter-Zwölfzylinder, der den 2,5-Tonnen-Brocken in knapp über fünf Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 katapultiert. Das Auto gibt es quasi um die Ecke. Denn AMG hat vor wenigen Tagen im hippen Pekinger Viertel Sanlitun sein erstes Performance Center eröffnet, das für sich allein steht und nicht wie bislang an einen Mercedes-Betrieb angedockt ist.
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Während andere deutsche Premium-Hersteller auf der Auto China meist mit Modell- und Motorvarianten ihren Messestand schmücken, wagt Mercedes in Peking einen Schritt in eine neue Richtung. Nach B-Klasse (bereits auf dem Markt) und A-Klasse (kommt im September) zeigen die Stuttgarter das nächste Derivat auf ihrer sogenannten MFA-Plattform (Mercedes Front Wheel Architecture), den CLA. Die viertürige lange Stufenhecklimousine mit Coupé-ähnlicher Silhouette ähnelt im Grundkonzept dem CLS, bleibt aber mit 4,64 Metern knapp 30 Zentimeter kürzer als dieser. Unter der Haube stecken stramme 155 kW/211 PS. Weil damit die Vorderräder beim Beschleunigen schnell überfordert sind, spendierten die Schwaben dem CLA zusätzlich noch den Allradantrieb 4Matic. Der neue Baby-Benz gilt offiziell noch als Studie, wird aber schon im nächsten Jahr in Serie gehen – mit nur minimalen Änderungen.
geschrieben von auto.de/(ms/mid) veröffentlicht am 23.04.2012 aktualisiert am 23.04.2012
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