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Der klassische Wochenendausflug zum Autohändler ist heute passé. Wer ein Fahrzeug kaufen will, kann am heimischen PC alles bestens vorbereiten. Aber nicht nur der Kunde verlässt sich immer mehr auf den Computer. Auf der Homepage von Herstellern wie Ford oder VW kann der Kunde per Mausklick sein Wunschauto zusammenstellen und sich über Optionen und Preislisten informieren. Welche Pkw der Händler um die Ecke aktuell auf dem Hof stehen hat, verrät dessen Website.
Per E-Mail kann der potenzielle Käufer dann eine Probefahrt vereinbaren oder ein Angebot einholen. Aber nicht nur der Kunde verlässt sich immer mehr auf den Computer.
Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien werden in der Automobilindustrie und im Handel immer wichtiger. Produktionsprozesse werden mit Hilfe spezieller IT-Programme optimiert, die Abwicklung von Transport und Verkauf wird durch die Nutzung intelligenter Computernetzwerke transparenter. Die beteiligten Firmen sparen Zeit und Geld und der Kunde kommt schneller an sein Auto.
Schon bei den Zulieferern beginnt die Förderung computergesteuerter Unternehmensabläufe. Software-Firmen wie SAP haben sich konkret auf die Bedürfnisse der Automobilbranche eingestellt. Ihre Kunden wickeln Lieferantenverwaltung, Warenwirtschaft, Qualitätsmanagement und Dokumentenerfassung mit einem einzigen System ab. Jeder Bearbeiter sieht am Computer sofort, wie der Stand einer einzelnen Bestellung ist – bei Unternehmen mit mehreren Werken auch über Ländergrenzen hinweg. Weil Informationen schnell bereitstehen, sparen Firmen im Verwaltungsbereich Geld und liefern Teile schneller aus. Die Produkte stehen der Automobilproduktion deshalb in kürzester Zeit zur Verfügung.
Die Hersteller profitieren ebenfalls von der Vernetzung. Bei Volkswagen managt zum Beispiel ein Fertigungsinformations-System (FIS) von T-Systems den Produktionsfluss im Werk. Es garantiert, dass jedes Auto so gebaut wird, wie der Kunde es bestellt hat, egal wie ausgefallen seine Wünsche sind. Die Disponenten legen mit Hilfe des Computerprogramms die günstigste Reihenfolge der Wagen fest, die an einem bestimmten Tag gebaut werden sollen. Automatisch werden dann die richtigen Teile bestellt, die in einem individuell zusammengestellten Warenkorb direkt ans Band geliefert werden.
Das FIS meldet Mitarbeitern und Maschinen an der Fertigungsstraße, welches Auto als nächstes kommt und welche Teile zu montieren sind. Mitarbeiter in der Steuerzentrale sehen am Bildschirm, wenn Verzögerungen auftreten.
Für den Kunden hat die schöne neue Computerwelt vor allem zwei Vorteile.
Zum einen kann er bei der Neuwagenbestellung seine Wünsche relativ kurzfristig ändern und sich doch noch für Lederlenkrad und andersfarbige Sitzbezüge statt der Normalausführung entscheiden. Zum anderen hat sich die Lieferzeit bei vielen Fahrzeugen verkürzt. Wer vor einigen Jahren einen Neuwagen kaufen wollte, musste im Schnitt etwa acht bis zehn Wochen auf seine Bestellung warten. Heute dauert es etwa vier bis sechs Wochen, bis der Schlüssel des Wunschfahrzeugs in Empfang genommen werden kann.
mid/lex
geschrieben von veröffentlicht am 28.03.2007 aktualisiert am 28.03.2007
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