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Luft-Hybrid
Eine Kleinwagenstudie mit neuartigem Hybridantrieb präsentiert Peugeot auf dem Pariser Autosalon (4. bis 19. Oktober). Der 208 Hybrid Air 2L nutzt statt der üblichen Batterien einen Drucklufttank als Energiespeicher und soll so mit weniger als drei Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern auskommen.
Die gemeinsam mit der Schwestermarke Citroen sowie dem Zulieferer Bosch entwickelte Luft-Hybrid-Technik ist bei schweren Baumaschinen und vor allem Müllfahrzeugen bereits seit Jahren im Serieneinsatz. Im Prinzip funktioniert sie so wie bei einem konventionellen Elektro-Hybrid: Statt eines Elektrogenerators ist jedoch eine Hydraulikpumpe für die Bremskraftrückgewinnung zuständig, die Batterie wird durch einen Druckspeicher ersetzt.
Die Hydraulikpumpe ist mit der Antriebsachse verbunden und leitet beim Tritt auf das Bremspedal ein Hydrauliköl in den Druckspeicher. Dadurch wird in dessen Innerem Gas unter hohen Druck gesetzt. Bei Bedarf kann der Vorgang dann umgekehrt werden: Das Gas dehnt sich aus, das Hydrauliköl treibt die Pumpe an, die nun als Motor dient und die Antriebsräder in Bewegung setzt. Der Aufpreis für die Technik gegenüber einem konventionellen Antrieb soll auf jeden Fall geringer sein als bei vergleichbaren Elektro-Hybriden. Das fertige Fahrzeug könnte daher im Bereich zwischen 15.000 Euro und 20.000 Euro kosten.
Genaue Daten zu Fahrleistung und Verbrauch bleibt Peugeot bislang schuldig. Da aber auch Citroen bereits Anfang 2013 ein ähnliches Hybridmodell auf C3-Basis vorgestellt und beide Marke mehrere Prototypen gebaut hatten, kann man sich die Größenordnungen herleiten. Beim Kleinwagen der Schwestermarke reichte die rückgewonnene Energie, das Auto bis zu einer Geschwindigkeit von 70 km/h kurzzeitig komplett allein zu bewegen. In der Regel wird der Druck aber zur Unterstützung des Verbrennungsmotors beim Anfahren und Beschleunigen genutzt, wodurch der Verbrauch vor allem im Stadtverkehr deutlich sinken soll, da der Benziner in einem besonders effizienten Betriebsbereich arbeiten kann. Der C3 Air Hybrid und andere Prototypen kamen so auf einen Normverbrauch von 2,9 Litern.
Der Peugeot könnte den Wert möglicherweise noch einmal etwas drücken, wurde bei der Konstruktion der Studie doch durch die Verwendung von Aluminium das Gewicht gegenüber dem Serien-208 um 100 Kilogramm gesenkt. Hinzu kommen aerodynamische Optimierungen wie spezielle Radkappen und Kamera-Außenspiegel.
Die konkrete Arbeit an dem Hydraulik-Hybrid für Pkw ist bereits seit Anfang des Jahrzehnts im Gange, ein Termin für die Serieneinführung steht aber noch nicht. Aktuell suchen PSA und Bosch einen weiteren Partner, der eine ökonomische Produktion möglich machen könnte.
geschrieben von sp-x veröffentlicht am 12.09.2014 aktualisiert am 12.09.2014
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