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Und kein bisschen leise
Peugeot ist eine Traditionsmarke. Bis in das Jahr 1810 reicht die Historie zurück, damals bauten die Brüder Jean-Pierre und Fréderic Peugeot die vom Vater geerbte Mühle zu einem Stahlwerk um und produzierten darin Stahlbänder und Federn, aus denen Sägeblätter oder auch die Traggestelle der damals modischen Reifröcke wurden. Ein Löwe prangte schon damals auf den stählernen Erzeugnissen, er war im November 1858 als Markenzeichen angemeldet worden. Armand Peugeot, Sohn von Jean-Pierre, begann mit der Fahrradproduktion, 1889 folgte das erste, damals noch dampfbetriebene, Automobil.
Auf öffentlichen Straßen waren die Fahrzeuge von Peugeot meist in den unteren Klassen angesiedelt, der Traum von einer Oberklasselimousine blieb weitgehend unerfüllt. Auf der Rennbahn dagegen war die Marke ebenso engagiert wie erfolgreich unterwegs. Ob es die 24 Stunden von Le Mans, die 500 Meilen von Indianapolis, die Rallye Paris-Dakar oder die Wettfahrt am Pikes Peak war, stets war Peugeot weit vorne mit dabei, beendete die Wettfahrt oft als Sieger.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Peugeot
Seit der Jahrtausendwende überschlagen sich die Ereignisse eher auf kaufmännischem Parkett. Nachdem in der Vergangenheit bereits der einstige französische Konkurrenz Citroën übernommen worden war, gründete PSA (Peugeot Societé Anonyme) im Juni 2014 die Submarke DS für besonders designorientierte Fahrzeuge. 2017 kaufte die Gruppe das GM-Tochterunternehmen Opel und damit auch den britischen Ableger Vauxhall. Aktuell wird die Fusion mit Fiat Chrysler vorbereitet, 2021 sollen der dann neu entstandene Automobil-Großkonzern unter dem Namen Stellantis die Kräfte bündeln.
Genug der Gründe also, auch den 210. Geburtstag mit der Vorstellung eines besonderen Fahrzeugs zu feiern. Der Peugeot 508 PSE ist ein Plug-in-Hybrid, dessen Antriebsstrang in ähnlicher Form schon im Peugeot 3008 Hybrid und im Opel Grandland X Hybrid4 eingesetzt wird. Im 508 ist der Triebsatz aus einem 1,6-Vierzylinder und zwei Elektromotoren noch mehr zu Kräften gekommen. Statt der 300 PS (220 kW) im Opel kommt er im 508 PSE auf 360 PS (265 kW). Klar, dass die Traditionsmarke den Tochtergesellschaften zeigen will, wo der Hammer hängt. Und außerdem: Da ist er wieder, der Traum von der Oberklassenlimousine.
Wie die meisten anderen Hersteller ist Peugeot gezwungen, mit Plug-in-Hybrid-Modellen den Flottenverbrauch und damit die CO2-Emissionen zu reduzieren. Zwar zeigt die Marke mit ihren Kleinst-, Klein- und Kompaktwagen und deren Verbrennungsmotoren vorbildliche Werte für den Klimaschutz, doch besteht nach den jüngsten Vorstößen der EU-Kommission zur weiteren Senkung der Abgasgrenzwerte Handlungsbedarf.
Dass der 508 PSE als Limousine und als Kombi angeboten wird, beweist den Glauben an den Erfolg in einem im Grunde schrumpfenden Marktsegment. Laurent Blanchet, Chef-Stratege bei Peugeot, sagt der Klasse durch das Hybridangebot eine deutliche Stärkung voraus, der derzeit die SUVs den Rang ablaufen. Effizienz sei schließlich der Schlüssel zum Erfolg. Und das Leistungsniveau ist, zumindest was die Serienfertigung angeht, bei Peugeot ein absoluter Rekordwert
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Das Motorentrio setzt sich aus einem 200 PS (147 kW) starken Turbobenziner aus der Puretech-Familie, einem 110 PS (81 kW) starken E-Motor vorn und einem 113 PS (83 kW) leistenden Elektriker an der Hinterachse zusammen. Das maximale Systemdrehmoment setzt sich ebenso wie die Leistung nicht rechnerisch, sondern adaptiv von der Leistungselektronik gesteuert zusammen. Der Verbrenner kommt als Solist auf 300 Nm Drehmomentspitze bei 3000 Umdrehungen in der Minute, der vordere Elektromotor auf 320 Nm zwischen 500 und 2500 U/min. Die hinteren Räder werden mit 166 Nm von null bis 4760 Touren beaufschlagt, was für den schnellen Antritt sorgt. Als höchstes Drehmoment stellt das Mixed Triple 520 Newtonmeter bereit.
In 5,2 Sekunden geht es von null auf 100 km/h, den sogenannten „stehenden“ Kilometer erledigt der 508 PSE in 24,5 Sekunden. Früher galt alles als Sportwagen, was diese Übung in weniger als 40 Sekunden erledigte. Elektrisch angetrieben sind bis zu 140 km/h möglich, die absolute Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 250 km/h begrenzt. Der Verbrauch für die ersten 100 Kilometer liegt nach WLTP-Messung bei 2,03 Liter, das entspricht CO2-Emissionen von 46 Gramm je Kilometer.
Der Akku hat eine Kapazität von 11,5 kWh, eine Ladung reicht für 42 bis 50 Kilometer, je nach Messverfahren (WLTP oder NEFZ). Dann muss der 508 PSE für sieben Stunden an einem Haushaltsanschluss oder eine Stunde und 45 Minuten an eine Ladesäule. Serienmäßig ist eine Ladeelektronik mit 3,7 kW an Bord, als Option wird eine 7,4-kW-Anlage angeboten.
Peugeot öffnet die Bestellbücher für den Peugeot 508 PSE Hybrid. Bis dahin gilt der Preis noch als Geheimnis. Serienmäßig sind der adaptive Tempomat mit Stop-&-Go-Funktion für stockenden Verkehr sowie der Spurhalteassistent und die vorausschauende Notbremseinrichtung. Als Option gibt es unter anderem das Nachtsichtsystem Night-Vision. Entwickelt wurde der stärkste bisher gebaute Serien-Peugeot von der hauseigenen Motorsportabteilung, die Produktion ist in Mulhouse im südlichen Elsass angesiedelt. Der Modellzusatz PSE steht für Peugeot Sport Engineered.
Länge x Breite x Höhe (m) | 4,75 x 1,86 x 1,43 |
Radstand (m) | 2,79 |
Motor | R4-Benziner, 1598 ccm, Turbo, Direkteinspritzung |
Leistung | 147 kW / 200 PS bei 5000 U/min |
Max. Drehmoment | 300 Nm bei 3000 U/min |
Elektromotor (vorn) | 81 kW / 110 PS bei 2500 U/min |
Max. Drehmoment | 320 Nm von 500 bis 3500 U/min |
Elektromotor (hinten) | 83 kW / 113 PS bei 14.000 U/min |
Max Drehmoment | 166 Nm von 0 bis 4760 U/min |
Batteriekapazität | 11,5 kWh |
Höchstgeschwindigkeit | 250 km/h (abgeregelt) |
Höchstgeschwindigkeit elektrisch | 140 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | 5,2 Sek. |
WLTP-Durchschnittsverbrauch | 2,03 Liter |
Effizienzklasse | A+ |
CO2-Emissionen | 46 g/km (Euro 6 DG) |
Leergewicht / Zuladung | min. 1850 kg / max. 490 kg |
Kofferraumvolumen | 450–1500 Liter |
Max. Anhängelast | 1270 kg |
Wendekreis | 10,6 m |
Bereifung | 245/35 R 20 |
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 07.11.2020 aktualisiert am 07.11.2020
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