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Peugeot
Wie es ist, wenn man in eine Sackgasse fährt, wissen alle Autofahrer: das dann nötige Wendemanöver kann mitunter ganz schön nervig sein. So erging es Peugeot vor zwei Jahren. Die Löwenmarke schleuderte mit optischen Übertreibungen – Riesenscheinwerfer bei 208 und 308 und übergroße Variationen des Kühlergrills – ins stilistische Abseits. Hingegen präsentierte sich die Konzern-Schwester Citroën seit Beginn der Dekade frisch und angriffslustig. Verantwortlich dafür zeichnete der seit 2000 amtierende Designchef Jean-Pierre Ploué – zusammen mit Gilles Vidal, der das Studio für Advanced Design führte.
Das PSA-Management reagierte entschlossen: Anfang Oktober 2008 übernahm Ploué die Gesamtleitung für das Design beider Konzernmarken, Gilles Vidal fungiert seit Januar 2010 als Chefdesigner von Peugeot. Anlässlich der Vorstellung des neuen Elektro-Roadsters EX 1 ergab sich die Gelegenheit, den neuen Auftritt von Peugeot zu diskutieren. Mit der Sportwagen-Studie SR 1, erstmals präsentiert am Genfer Salon im Frühjahr 2010, setzte das Duo Ploué/Vidal bereits ein markantes Ausrufezeichen.
„Wir wollen zurück zu mehr Eleganz sowie einer athletischen Präsenz unserer Modellreihen“, skizziert der 48-jährige Jean-Pierre Ploué die Strategie. „Zwei Modelle aus der Peugeot-Historie sind für mich wegweisend: im Kompakt-Segment des Programms war das seinerzeit der 205 GTI, im oberen Bereich das 406 Coupé.“ Bezeichnenderweise kommen beide Entwürfe von Pininfarina. In der Tat ermöglichte die Baureihe 205 in den achtziger Jahren einen für Peugeot langersehnten kommerziellen Erfolg. Beim 1997 lancierten 406 Coupé wiederum erlebte die zurückhaltende und dennoch ungemein ästhetische Linienführung des „französischen Mercedes“ einen gestalterischen Höhepunkt.
Jean-Pierre Ploué ist sich der Verantwortung bewusst, die auf seinen Schultern lastet. „Wir werden Autos bauen, und das gilt durchgängig für alle Segmente, die nicht mehr allein ungestüme Kraft ausdrücken. Höchstleistung definiert sich verstärkt über Innovation, intelligente Technologie sowie auch die Beachtung von Umweltaspekten. Das wollen wir visuell umsetzen und erlebbar machen.“
Peugeot will sich gar an VW und Audi messen: „Wir werden auch hinsichtlich Qualitätseindruck und Fertigungspräzision Akzente setzen und möchten uns als führende Marke im C-Segment, der Golf-Klasse, etablieren“, wie es Ploué ausdrücklich formuliert. Gilles Vidal (38) ist es, dem die Aufgabe zufällt, dies alles umzusetzen. Sein Erstlingswerk, der superkompakte BB1 für den von permanenter Parkplatznot gekennzeichneten Verkehr in den Metropolen, war bereits ein Hingucker – dank großzügiger Verglasung inklusive ungewöhnlicher Formgebung [foto id=“322387″ size=“small“ position=“right“][foto id=“322388″ size=“small“ position=“right“]von Frontscheibe und anschließendem Panoramadach. Das Meisterstück folgte mit dem SR1, auf dessen unbedingte Leitfunktion Vidal verweist: „Wir bringen flachere Frontscheinwerfer, wollen mit schmalen horizontalen Rückleuchten einen dynamischeren Eindruck schaffen und streben in der Seitenansicht schnörkellose Schlichtheit an.“
Das erste vollständig vom Team um Jean-Pierre Ploué und Gilles Vidal in Serie gebrachte Modell dürfte 2012 der 207-Nachfolger sein, denn der 508 stand in seinen Grundzügen bereits fest. Einen interessanten Hinweis gibt Ploué noch zusätzlich, als die Sprache auf das technisch-futuristische Interieur des SR1 kommt: „Diese Innenraum-Gestaltung wird in ähnlicher Form auch in Serie kommen!“ Dazu das Versprechen ungebrochener Kreativität, wie es Gilles Vidal formuliert: „Wir werden jährlich ein bis zwei Concept Cars vorstellen“. Eines ist bereits der kompromisslose Elektro-Roadster EX1. Vidals Truppe war da extrem schnell: Design-Basislayout innerhalb eines Monats, danach drei Monate CAD-Arbeit am Rechner, dann die Fertigung.“ Man darf gespannt sein, ob Peugeot sich tatsächlich zum kreativen Powerhouse der Branche mausert…
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 23.09.2010 aktualisiert am 23.09.2010
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