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Authentische Retroroller müssen nicht wie eine Vespa aussehen, das beweist Peugeot mit dem neuen, ab Oktober erhältlichen Django. Trotzdem ist der moderne Django authentisch, denn er geht auf den ersten Peugeot-Roller zurück, den S55, der seine Premiere Ende 1953 auf dem Pariser Salon feierte.
Heute wie damals unterscheiden das lange, nach hinten gezogene Hinterteil und die bauchige Form der Front den Franzosen-Scoot vom Rest der Retro-Rollermeute. Die auffälligen Lüftungsschlitze an den Seiten unterhalb des Fahrersitzes sind weit mehr als ein Designmerkmal. Denn der luftgekühlte Motor ist durch die umfängliche Verkleidung praktisch vom Fahrtwind abgeschottet und stellt die Kühlluftzufuhr sicher.
Als zweite große Neuheit neben dem markanten Äußeren führt Peugeot mit dem Django eine bis dato im Rollerbereich nicht dagewesene Möglichkeit der Individualisierung serienmäßig ein: Den Django gibt es in den vier vorkonfigurierten Ausstattungslinien Heritage, Evasion – zweifarbig mit Weißwandreifen und Windschild – , Sport und Allure – zweifarbig, Weißwandreifen, Topcase, Windschild – und als Django ID, der über sechs Merkmale weitestgehend personalisiert werden kann. Zur individuellen Kombination stehen drei verschiedene Rückspiegel, sieben Sitzbank-Varianten, zwei Arten Zierleisten und in 22 Farben sowie ein beleuchtetes Peugeot-Logo zur Verfügung. Unabhängig von der jeweiligen Ausstattungsvariante bieten die Franzosen den Django in vier Motorversionen an: ab nächsten Jahres ein Vier- oder Zweitakt-Fuffi sowie ab Oktober ein 125er- oder 150er-Viertaktsingle. Alles zusammen gerechnet, ergeben sich unfassbare 110 000 verschiedene Kombinationsmöglichkeiten!
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Der hier vorgestellte Django 125 Sport lässt sich am Sportdekor mit Startnummer und dem Solositz identifizieren. Hierfür sitzt eine schicke Abdeckung samt umlaufender Haltereling statt des zweiten Polsters auf der Karosserie. Der Sport kann dennoch zu zweit gefahren werden, denn der Soziussitz gehört zum Lieferprogramm und ist im Handumdrehen montiert. Auf dem breiten Polster macht es sich der Pilot in niedrigen 77 Zentimeter Höhe gemütlich und genießt den Blick auf das gelungene Ambiente rund um Cockpit und Lenkerverkleidung. Bedienelemente, Leuchten und Instrument sind bestens integriert und weisen keinerlei auffällige Spaltmaße auf. Schade nur, dass die alufarbenen Abdeckungen aus Kunststoff und nicht aus Echtmetall sind. Mit lässigen Armwinkeln, aufrechtem Oberkörper und reichlich Platz für die Füße auf dem flachen Trittbrett ergibt sich eine sehr entspannte Haltung, der Lenker befindet sich nah genug zum Fahrer und sorgt so für einen guten Kontakt.
Die Zwölfzollräder machen zusammen mit den guten Hebelverhältnissen und dem geringen Gewicht von 135 kg das Lenken leicht, ohne mit der unangenehmen Kippeligkeit kleiner Räder zu nerven. Der Django ist prima beherrschbar, biegt verlässlich und mühelos um jede Ecke, ein Ausbund an quirliger Handlichkeit ist er indes nicht. Dafür sprechen seine Federelemente sensibel an und bieten im Solobetrieb ausreichend Dämpfungsreserven für ein komfortables Dahinrollen, auch auf ungemütlichen Untergründen. Erst mutig gefahrene Passagen entlarven die Abstimmung als sehr soft, doch hinsichtlich der Fahrdynamik dominiert beim 125er ohnehin die Gemütlichkeit.
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Der luftgekühlte Zweiventiler mit Vergaserbeatmung bringt es gerade mal auf zehn PS und 8,9 Newtonmeter Drehmoment. Damit reißt der Django keine Bäume aus, will er aber auch nicht. Mit angenehmer Zurückhaltung bei der Akustik und den Vibrationen überzeugt der Viertakter mit einer gleichmäßigen Leistungsentfaltung, die ihn zum passenden Partner für den Retro-Schnurri macht. Dennoch hätte niemand etwas gegen ein ABS einzuwenden gehabt. Zumal dies die verbaute SBC-Integralbremse weiter veredelt hätte, die sich mit einem erstaunlichen Biss und guter Transparenz um die Verzögerung kümmert. Eine ungewöhnliche Lösung präsentiert der Franzose bei den mannigfachen Mitnahmemöglichkeiten: Zwei Staufächer im unteren Bug lassen sich über ein separates mittiges Schloss öffnen und beherbergen links den Tankstutzen, rechts die Bordsteckdose. Unter das Sitzbankfach – vom Zündschloss aus zu öffnen – passt ein Demi-Jethelm.
So viele eigenständige Ideen haben ihren Preis, und so sind für den Basis-125er Django Heritage 3199 Euros hinzublättern. Für den hier gezeigten Sport sowie für den zweifarbigen Evasion sind 300 Euro mehr veranschlagt, die Luxusversion Allure kostet mit 3699 Euro exakt 500 Euro mehr. Das ist alles nicht wenig, bietet aber den Reiz der gut gemachten Individualität.
Technische Daten: Automatikroller mit flüssigkeitsgekühltem Einzylinder-Viertakt-Motor, zwei Ventile, ohc, Hubraum 125 cm3, Bohrung x Hub 52,4 x 57,8 mm, max. Leistung 10,2 PS (7,5 kW) bei 8500/min, max. Drehmoment 8,9 Nm bei 7000/min, Vergaser, ungeregelter Katalysator, CVT-Automatikgetriebe, Stahlrohrrahmen, Telegabel, Triebsatzschwinge mit einem Federbein, je eine Scheibenbremse vorn und hinten, CBS, Reifen vorn 120/70-12, hinten 120/70-12, Sitzhöhe 770 mm, Tankinhalt 8,5 Liter, Leergewicht 135 kg, Zuladung 195 kg, Preis ab 3199 Euro
geschrieben von auto.de/(rkm/mid) veröffentlicht am 06.08.2014 aktualisiert am 06.08.2014
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