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Peugeot
Gegen den Strom bedeutet momentan gegen die Zeit, oder besser gesagt: Wer mit der Zeit gehen will, der fährt mit Strom. Aus diesem Grund kann es sich aktuell kaum ein Automobilhersteller leisten, auf der Suche nach Alternativen zum Verbrennungsmotor den Trend „Elektroauto“ zu verschlafen.
Zu den Pionieren in Sachen Elektromobilität darf sich Peugeot zählen. Die Franzosen bringen bereits Ende dieses Jahres den elektrisch betriebenen Ion auf den Markt – den Zwillingsbruder von Mitsubishi i-MiEV und Citroen C-Zero. Der Partner Origin mit Stromantrieb soll ebenfalls noch dieses Jahr angeboten werden. Damit zählt Peugeot zu den ersten Herstellern, die einen serientauglichen Stromer vorweisen können. Nicht ganz ohne Stolz betonen die Franzosen, dass sie zudem auf eine langjährige Erfahrung mit Strom [foto id=“319411″ size=“small“ position=“left“]betriebenen Autos zurückblicken können, da sie mit dem Peugeot 106 Electric bereits in den 90er Jahren ein E-Mobil realisiert hatten.
Doch Serientauglichkeit hin oder her, zunächst einmal ist der Ion für den privaten Gebrauch schlichtweg zu teuer. Eine monatliche Leasingrate von 499 Euro ist für den Marktstart anvisiert – inklusive Wartungsarbeiten und verschiedenen Serviceleistungen. Dafür könnte man sich mit Leichtigkeit eine Businesslimousine leasen. Doch um Image im Sinne einer Mercedes E-Klasse geht es bei der E-Mobiltät nicht. Vielmehr steht das Stromauto für eine ganz andere Art von Image, nämlich für saubere Mobilität. Doch wer kann es sich leisten, für sein Umweltgewissen einen E-Pkw zu leasen, der maximal 150 Kilometer fährt und dessen nötige Infrastruktur noch nicht abschließend durchdacht ist?[foto id=“319412″ size=“small“ position=“right“]
Aus diesem Grund wird der Ion zunächst einmal ein Imageträger im Flottengeschäft werden. Und dort scheint es auch eine rege Nachfrage nach dem kleinen Franzosen zu geben. Bereits 15 Absichtserklärungen mit interessierten Mobilitätsdienstleistern, Energieversorgern, Leasingfirmen und Car Sharing-Unternehmen wurden bis heute unterzeichnet. Kein Wunder, denn für manche Flotten bringt der Ion nicht nur Image, sondern macht auch wirklich Sinn. Im Stadtverkehr ist der Kleine unschlagbar. Er ist leise, emittiert keine schädlichen Stoffe und mit einem Wendekreis von neun Metern zirkelt er sich in jede Parklücke. Und die Tatsache, dass das maximale Drehmoment von 180 Nm ab dem Start bereit steht, prädestiniert den Ion geradezu dafür, beim Anfahren an der Ampel alle anderen Pkw im Regen stehen zu lassen.
Lesen Sie weiter auf Seite 2 & 3: Video; Mangelnder Motorsound; Bis den Akkus die Puste ausgeht…; Lithium-Ionen-Batterien; Fazit; Bewertung; techn. Daten
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Wie bei allen Elektroautos sorgt auch beim Ion der mangelnde Motorsound nicht nur für Freude. Denn während der Fahrer und mancher Anwohner die Ruhe genießt, fühlen sich Fußgänger durch die sich auf leisen Rädern anschleichenden Pkw gefährdet und Freunde von wohlklingendem Motorensound vermissen das vertraute Geräusch aus den Endrohren. Doch was heute [foto id=“319413″ size=“small“ position=“left“]ungewohnt ist, ist morgen selbstverständlich. Und die Mobilität von morgen ist nicht nur leise und umweltfreundlich, sie macht auch Spaß. Schließlich stellt der kleine Flitzer seine Kraft von 47 kW/64 PS permanent und anstandslos zur Verfügung.
Beschleunigungswünsche werden bis zu einem Tempo von 130 km/h prompt in die Tat umgesetzt. Und zwar so lange, bis den Akkus die Puste ausgeht. Erste Warnschüsse gibt es, wenn von der 16-teiligen Ladestandsanzeige nur noch zwei Striche übrig sind. Ignoriert der Fahrer weiterhin den Energiehunger des Motors, schaltet der Kleine irgendwann in den Schildkröten-Modus. Hierbei erscheint eine kleine Schildkröte im Display und weist darauf hin, dass fortan nur noch im Schneckentempo gefahren werden kann. So lange, bis schließlich gar nichts mehr geht. Mit einem Kanister zur nächsten Tankstelle zu laufen ist in diesem Fall allerdings sinnlos, stattdessen ist ein sehr langes Ladekabel gefragt.[foto id=“319414″ size=“small“ position=“right“]
Die Lithium-Ionen-Batterien stammen aus einem Joint Venture von Mitsubishi und GS Yuasa und können entweder regulär über eine haushaltsübliche Steckdose innerhalb von sechs Stunden ganz voll oder über ein Schnellladeverfahren innerhalb von 30 Minuten zu 80 Prozent geladen werden. Diejenigen, die es eilig haben, müssen jedoch eine Schnellladevorrichtung finden, die 380 Volt Drehstrom bereit stellt. Insgesamt besitzt der Ion 88 Batteriezellen. Der 330 V Gleichstrom aus der Antriebsbatterie wird durch einen Wechselrichter in 330 V Wechselstrom für den Elektroantrieb umgewandelt. In Schubphasen passiert genau das Gegenteil: Der Motor ändert seine Drehrichtung und erzeugt Wechselstrom, der vom Wechselrichter in Gleichstrom für das Laden der Batterie umgewandelt wird – AC/DC im Kleinwagenformat. Verbaut wurden die Akkus unter dem Bodenblech. Das senkt den Schwerpunkt und erhöht die Stabiltität des hohen und gleichzeitig kurzen One-Box-Flitzers mit fünf Türen und vier Sitzen. Neben der Gewichtsverteilung soll die Platzierung auch im Falle eines Crashs Sicherheit bieten. Querverstrebungen im Batterie schützen die Batterie zusätzlich bei einem Seitenaufprall.
Lesen Sie weiter auf Seite 3: Fazit; Bewertung; techn. Daten
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Für Peugeot ist der Ion zunächst einmal ein Aushängeschild, der zwar auf dem freien Markt verfügbar ist, doch in der Praxis wohl kaum einen privaten Käufer finden dürfte. Doch kommt Zeit, kommen Ladestationen. Und mit steigender Stückzahl durch den Flottenverkauf wird auch der Preis sinken. Immerhin wollen die Franzosen in den nächsten fünf Jahren 50 000 Einheiten [foto id=“319416″ size=“small“ position=“right“]des Elektroautos verkaufen. Bis dahin wird sich zeigen, ob mit dem Strom auch noch mit der Zeit ist.
Pluspunkte:
+ emissionsfreies Fahren
+ in Kürze verfügbar
Minuspunkte:
– hohe Leasingraten
– schlechte Infrastruktur
Datenblatt: Peugeot Ion – Elektrisch betriebener Kleinwagen |
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Länge/Breite/Radstand: | 3,48 Meter/1,47 Meter/2,55 Meter |
Wendekreis: | 9 Meter |
Antrieb: | Neodym-Permanentmagnet-Synchronmotor mit 47 kW/64 PS |
max. Drehmoment: | 180 Nm bei 0 – 2 000 U/min |
Höchstgeschwindigkeit: | 130 km/h |
Reichweite: | 150 km |
Preis: | noch unbekannt |
geschrieben von auto.de/(sta/mid) veröffentlicht am 07.09.2010 aktualisiert am 07.09.2010
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