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Peugeot
Unverfälschte Sportwagen sind in der Kompaktklasse so selten wie echtes Talent in einer Castingshow des Privatfernsehens. Seit 2010 tritt Peugeot mit dem 2+2-Sitzer RCZ ziemlich exklusiv an. Vielleicht abgesehen vom Audi TT. In Verbindung mit dem 115 kW/155 PS starken Benzinmotor bieten die Franzosen als Kraftübertragung auch eine Sechsgang-Automatik an.
Die Bewertung von Sportwagen ist per se eine angenehme Herausforderung für den Tester. Die Fahrzeugspezies zielt in erster Linie auf Leistung und Emotionen. Pingelige Untersuchungen familienfreundlicher Merkmale wie Gepäckraumvolumen, Variabilität des Innenraums oder Vielfalt der Ablagen müssen nicht in den Vordergrund rücken. Auf dem Markt tun sich die sportlichen Fahrzeuge dagegen schwer. Im Gegensatz zu den SUV, die ständig neue Zulassungsrekorde feiern, geht der Zuspruch deutscher Automobilisten bei [foto id=“489646″ size=“small“ position=“left“]den Sportlern und sportlichen Coupés beständig zurück. Gerade 2 393 Vertreter dieser Kategorie fanden im Oktober einen Kunden, was einem Marktanteil von 0,9 Prozent an den Gesamtzulassungen entspricht.
90 dieser Kunden entschieden sich im Oktober für einen Peugeot RCZ, der somit insgesamt in diesem Jahr auf 1 093 Zulassungen kam. Das Angebot umfasst vier Motoren. Die Benziner leisten 115 kW/155 PS, 147 kW/200 PS und 199 kW/270 PS. Dazu kommt ein Diesel mit 120 kW/163 PS. Während Peugeot den frontgetriebenen RCZ bei der Kraftübertragung grundsätzlich mit einem manuellen Sechsganggetriebe anbietet, darf es beim Basisbenziner auch eine Sechsgang-Automatik sein. Das verteuert den RCZ 155 von 28 600 Euro auf 30 100 Euro.
Generell reagieren puristische Sportwagenfans auf einen Schaltautomaten wie die Weihnachtsgans auf eine Kalorientabelle. Zwei Wochen mit dem automatisierten Sport-Franzosen liefern jedoch auf die Frage „Kann das mit einem Sportler und der Automatik gut gehen?“ ein eindeutiges Ja. Während in der Welt der Schönen und Reichen von Porsche, Ferrari oder Aston Martin ein Sportwagen in der Regel nur Teil eines umfassenden Fuhrparks ist, muss sich ein RCZ normalerweise als einziges Fahrzeug des Haushalts bewähren. Dass dieser Haushalt keine vierköpfige Familie sein darf, versteht sich bei dem 4,29 Meter langen Coupé von selbst. Die Sitze im Fond können vielleicht eine Babyschale oder den Sitz eines Kleinkinds fixieren. Für Menschen ab einem Meter Körpergröße erfüllen die Plätze nicht wirklich die Anforderungen an bequeme [foto id=“489647″ size=“small“ position=“right“]Transportmöglichkeiten.
Die Silhouette des unverwechselbar gezeichneten Franzosen mit der relativ kurzen Front und dem gestreckten Heck suggeriert ein Mittelmotor-Layout. Tatsächlich werkelt der Vierzylinder-Benziner mit 1,6 Litern Hubraum quer eingebaut unter der Fronthaube. Drehfreudig, aber trotzdem angenehm leise, erfüllt der Benzindirekteinspritzer auch gehobene Ansprüche an einen sportlichen Motor. Die Freude an der Automatik wächst mit jedem Kilometer. Vor allem, wenn sich der Peugeot durch die Verkehrswirklichkeit der Ballungsräume und überfüllten Autobahnen zur Hauptverkehrszeit schiebt.
Unter diesen Bedingungen sticht der Komfort. Den vermittelt unter anderem das langstreckentauglich abgestimmte Fahrwerk, das sich aber auch dem lustvollen Kurvenräubern nicht verweigert. Die sportlichen Sitze passen selbst Großgewachsenen und lassen allenfalls den Wunsch nach einer längeren Sitzfläche aufkommen. Die serienmäßige Ausstattung des Peugeot RCZ ist umfangreich. Klimaautomatik oder Tempomat sind ebenso serienmäßig an Bord wie 18-Zöll-Räder aus Leichtmetall oder LED-Tagfahrlichter. Wenn es das Budget erlaubt, sollte das „Vollleder Paket“ für 3 250 Euro ebenso einkalkuliert sein wie auch das Xenon-Paket für 950 Euro. Die Bi-Xenon-Scheinwerfer sind mit einem dynamischen Kurvenlicht kombiniert, das bei Dunkelheit vollkommen überzeugt. Das Leder-Paket verleiht dem RCZ schließlich die Wertigkeit, die ein [foto id=“489648″ size=“small“ position=“left“]sportliches Fahrzeug verdient. Unter großzügiger Lederbespannung verschwindet so manche Fläche aus Hartplastik, die den Peugeot näher an die Kompaktklasse rückt, als er es verdient.
Die Bilanz nach zwei Wochen mit dem Peugeot RCZ fällt überaus positiv aus. Der Franzose bietet einen stilvollen, unverwechselbaren Auftritt, der kaum Abstriche an der Alltagstauglichkeit erfordert. Der Komfort ist gut, die Ausstattung üppig. Der Praxisverbrauch von 8,5 Litern Benzin pro 100 Kilometer zeugt davon, dass sich auf freier Piste die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h häufig als ignoriert betrachten durfte. Vernunft und Emotionen gehen beim RCZ eine stabile Beziehung ein.
Plus: leiser, durchzugsstarker und sparsamer Motor, gute Ausstattung, präzises Fahrverhalten, bequeme Sitze |
Minus: unübersichtliche Karosserie, nutzlose Fondsitze |
Zweitüriges Sportcoupé | |
Länge/Breite/Höhe/Radstand in Millimetern: | 4 287/1 845/2 107/2 612 |
Leergewicht: | 1 411 kg |
Gepäckraum: | 321 Liter |
Tankinhalt: | 55 Liter |
Preis: | 30 100 Euro |
Reihenvierzylinder, Benzin-Direkteinspritzer | |
Hubraum: | 1 598 ccm |
Leistung: | 115 kW/155 PS bei 6 000/min |
max. Drehmoment: | 240 Nm bei 1 400/min |
Kraftübertragung: | automatisches Sechsganggetriebe |
0 – 100 km/h: | 9,0 s |
Höchstgeschwindigkeit: | 212 km/h |
Normverbrauch kombiniert: | 7,3 l/100km (Benzin) |
CO2-Ausstoß: | 168 g CO2/km |
geschrieben von auto.de/(tl/mid) veröffentlicht am 14.11.2013 aktualisiert am 14.11.2013
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