Pkw-Markt hat sich im Juli weiter stabilisiert

Der Pkw-Absatz sich im Juli in Deutschland weiter stabilisiert. Die Neuzulassungen übertrafen mit rund 340 000 Fahrzeugen das Vorjahresvolumen um nahezu 30 Prozent, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) heute (4. 8. 2009) mit. Die Neuordnung der Kfz-Steuer sowie die Umweltprämie hätten auch im vergangenen Monat für eine kräftige Nachfragebelebung gesorgt.

Seit Jahresbeginn stiegen damit die Anmeldungen in Deutschland um 27 Prozent auf etwa 2,4 Millionen Neuwagen. Dies sind über eine halbe Million Pkw mehr als in den ersten sieben Monaten 2008. Die deutschen Hersteller konnten sich gut behaupten – zwei von drei Neuzulassungen entfielen in den letzten Monaten auf deutsche Konzernmarken.

Die Inlandsorder entwickelten sich nach VDA-Angaben ebenfalls recht lebhaft und legten im Juli erneut um 20 Prozent zu. Damit gingen bei den deutschen Pkw-Herstellern in den ersten sieben Monaten 2009 knapp 24 Prozent mehr Aufträge aus dem Inland ein als vor Jahresfrist. Die nach wie vor vorhandene Kaufbereitschaft der privaten Haushalte spiegelt auch der GfK Konsumklima-Index wider, dessen Aufwärtstrend sich in den Sommermonaten ebenfalls fortsetzte. Insbesondere die Anschaffungsneigung für langlebige Gebrauchsgüter ist deutlich gestiegen. Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), betonte: „Diese Entwicklung sowie der hohe Auftragsbestand von 487.000 Fahrzeugen stimmen uns zuversichtlich und dürften auch in den kommenden Monaten für eine stabilere Auslastung der Produktion sorgen.“

Auf wichtigen Auslandsmärkten zeichnen sich – unterstützt durch vielfältige Incentive-Programme – in den vergangenen Monaten ebenfalls Stabilisierungstendenzen bei der Pkw-Nachfrage ab. Selbst in Spanien, wo es im ersten Halbjahr noch zu einem Absatzrückgang um 38 Prozent gekommen war, zeigt die Verschrottungsprämie inzwischen positive Wirkung. Die Neuzulassungen lagen hier im Juli nur noch 10 Prozent unter dem Vorjahresergebnis.

In den USA hat die Einführung der Verschrottungsprämie ebenfalls erstmals zu einer deutlichen Abflachung des Abwärtstrends geführt. Im Juli blieben die Verkäufe nur um 12 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück. Die Ausgestaltung der Prämie, die in erster Linie auf die amerikanischen Hersteller zugeschnitten ist, hat dazu geführt, dass die deutschen Anbieter erstmals seit vielen Monaten schlechter als der Gesamtmarkt abschnitten. Insbesondere die deutschen Premiumhersteller seien von der unausgewogenen Prämienstruktur betroffen, teilte der VDA mit. Die deutschen Hersteller konnten mit einem Minus von 4 Prozent seit Januar ihre Zulassungszahlen jedoch noch nahezu stabil halten.

Während seit Beginn dieses Jahres in den USA insgesamt 32 Prozent weniger Fahrzeuge abgesetzt wurden, sanken die Verkäufe der deutschen Hersteller auf dem nordamerikanischen Markt lediglich um 23 Prozent. Damit schnitten die deutschen Anbieter erheblich besser als der Gesamtmarkt ab, im Bereich der Light Trucks konnten sie ihre Zulassungen nahezu stabil halten (-4 Prozent).

Die Ausfuhr der deutschen Hersteller fiel im Juli mit 289 000 Pkw um 12 Prozent niedriger aus. In den ersten sieben Monaten betrug der Rückgang 31 Prozent. Die Auslandsorder, die im bisherigen Jahresverlauf um 24 Prozent zurückgegangen sind, lagen im Juli nur noch bei minus 8 Prozent, saisonbereinigt erreichten sie das Vormonatsniveau.

Dank der anhaltend positiven Entwicklung auf dem Inlandsmarkt und dem anziehenden Auslandsgeschäft erreichte die Pkw-Produktion in Deutschland im Juli erstmals seit Herbst 2008 wieder nahezu Vorjahresniveau. Nach einem Rückgang um 30 Prozent im 1. Quartal und 18 Prozent im 2. Quartal liefen im Juli mit 411 000 Pkw nur noch 5 Prozent weniger Pkw von den Bändern.

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