Pkw-Maut könnte Autofahren um 700 Euro verteuern

Mit der Einführung einer Pkw-Maut in Deutschland würde auf die Autofahrer eine gewaltige Kostenlawine zurollen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen, von der Universität Köln im Auftrag des ADAC durchgeführten Studie zu den Auswirkungen einer möglichen Straßenbenutzungsgebühr. Im Mittelpunkt der verkehrs- und wirtschaftspolitischen Bewertung verschiedener Gebührenszenarien steht neben der elektronischen Kilometermaut die Pkw-Autobahnvignette.

Laut Studie würde bei einer streckenabhängigen netzweiten Maut und einem Kilometerpreis von fünf Cent die jährliche finanzielle Belastung für jeden Autofahrer um bis zu 700 Euro steigen. „Mit vernünftiger Verkehrspolitik ist eine Pkw-Maut nicht vereinbar, das bestätigt die Studie eindeutig“, so ADAC-Vizepräsident für Verkehr Ulrich Klaus Becker. „Die dramatische Verteuerung wird dazu führen, dass viele Menschen teilweise auf ihre Mobilität verzichten müssen. Dies ist für den ADAC nicht hinnehmbar.“

Laut Studie weisen alle untersuchten Szenarien einer Pkw-Maut eine klar negative volkswirtschaftliche Nutzen-Kosten-Bilanz auf. Bei der Untersuchung wurden neben den System- und Erhebungskosten u.a. die Unfall- und Zeitkosten berücksichtigt. Unterm Strich würde eine netzweite Maut zu einem Rückgang der Fahrleistungen führen und die Gesellschaft insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro kosten. Die gesamte Volkswirtschaft würde ebenfalls massiv geschädigt. Bei einer Einführung der Pkw-Maut wäre u.a. mit einem Anstieg der Inflationsrate um 0,9 Prozent zu rechnen, so der Klub. In der Automobilindustrie müsste man sich auf einen Verlust von 25.000 Arbeitsplätzen einstellen, da aufgrund der niedrigeren Fahrleistungen Autokäufe verschoben würden.

Zwar würde die elektronische Maut dem Staat Einnahmen in Höhe von 25 Milliarden Euro bescheren, allerdings wären beispielsweise Betriebskosten sowie Mindereinnahmen bei der Energie- und Mehrwertsteuer aufgrund geringerer Fahrleistungen davon abzuziehen. Dies würde die Einnahmen so weit schmälern, dass nach Berechnungen des Automobilklubs lediglich vier bis fünf Milliarden Euro bzw. 20 Prozent pro Jahr übrigblieben.

ADAC-Vizepräsident Becker: „Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung die Debatte um die Mauteinführung mit einem unmissverständlichen ‚Nein’ beendet.“ Wer für gesellschaftlichen Wohlstand und für Flexibilität in der Arbeitswelt eintrete, sollte das Thema Pkw-Maut endgültig begraben.

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