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Wachstum auf dem Automarkt
Der Pkw-Markt weltweit wird in diesem Jahr um etwa zwei Prozent auf rund 84,6 Millionen Autos wachsen. In China als größtem Absatzland wird ebenfalls mit einem Plus von zwei Prozent und rund 24,1 Millionen Fahrzeugen gerechnet. Die Nachfrage in den USA dürfte um den gleichen Prozentsatz und auf etwa 17,2 Millionen Einheiten leicht sinken. Dies gab VDA-Präsident Matthias Wissmann auf der heutigen Jahrespressekonferenz des Verbandes der Automobilindustrie in Berlin bekannt.
Für Europa rechnet die Branche mit einem Wachstum von drei Prozent auf etwa 15,6 Millionen Pkw. Damit würde sich Deutschland auf dem allgemeinen Niveau bewegen. Matthias Wissmann geht von gut 3,4 Millionen Neuzulassungen aus. Das wäre der bisher beste Wert in diesem Jahrzehnt. Von den Top-5-Märkten weist lediglich Großbritannien nach der Brexitentscheidung einen Rückgang auf. Die neuen EU-Ländern verzeichnen eine Steigerung um zehn Prozent.
Weltweit wird die deutsche Automobilindsutrie nach VDA-Angaben rund 16,4 Millionen Personenwagen bauen, was vier Prozent mehr als 2016 wären. Während die Auslandsfertigung um sieben Prozent steigt, geht die Inlandsproduktion um etwa zwei Prozent auf 5,6 Millionen Einheiten zurürck. Gleichwohl beschäftigen Hersteller und Zulieferer mit 818 000 Menschen so viele Mitarbeiter wie seit 26 Jahren nicht mehr und schufen in diesem Jahr etwa 11 000 neue Arbeitsplätze. Der Gesamtumsatz der deutschen Automobilindustrie dürfte sich in diesem Jahr auf 312 Milliarden Euro belaufen (+4,0 Prozent). Etwa 75 Prozent aller im Inland gebauten Autos heimischer Hersteller gehen in den Export.
Für das kommende Jahr geht Wissmann von einem leichten Wachstum in Höhe von etwa einem Prozent aus, wobei er für Deutschland einen leichten Rückgang prognostiziert.
Der Markt für Nutzfahrzeuge bewegte sich in Europa auf Vorjahresniveau (288 000 Einheiten). Der im vergangen Jahr rückläufige US-Markt hat sich stabilisiert und dürfte 2018 wieder wachsen. „Ein stürmisches Wachstum“ von mindestens 30 Prozent auf knapp 1,3 Millionen Fahrzeuge verkündete der VDA-Präsident für China in diesem Jahr. In Deutschland dürfte bei den Transportern bis sechs Tonnen zulässigem Gesamtgewicht das Rekordniveau des Vorjahres noch einmal übertroffen werden.
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Zur Elektromobiltät führte Wissmann aus, dass die deutsche Automobilindustrie bis 2020 über 40 Milliarden Euro in das Zukunftsfeld investieren werde. Rund ein Drittel der patente kämen schon heute aus Deutschland. Mit 48 300 Fahrzeugen hätten sich die Neuzulassungen von Elektroautos (inkl. Plug-in-Hybride) hierzulande mehr als verdoppelt. Der Marktanteil habe im November erstmals bei über zwei Prozent gelegen und betrage im bisherigen Jahresverlauf 1,5 Prozent. Die zahl der Ladesäulen sei ebenfalls deutlich gestiegen.
Stellung bezog der VDA natürlich auch zum Diesel. Matthias Wissmann sieht „keinen Grund für Hysterie“. Die Luft in den Städten sei heute besser denn je und „die verkehrsbedingten Stickoxidemissionen sind im Zeitraum 1990 bis 2015 laut Umweltbundesamt um 70 Prozent zurückgegangen – trotz gestiegener Verkehrsleistung“. Es gehe also in der aktuellen Diskussion nicht um ein flächendeckendes Problem, „sondern um Hotspots in mehreren Städten“. Schon wenige Meter neben den Messstationen seien die NOx-Werte um die Hälfte niedriger, wie kürzlich Forscher in Stuttgart festgestellt hätten. Auch sei nicht nachvollziehbar, warum am Neckartor ein Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gelte, „im benachbarten Büro“ aber 60 Mikrogramm und in einer etwas weiter entfernten Fabrik gar 950 Mikrogramm.
Er wolle das Problem nicht kleinreden, aber einordnen, sagte der VDA-Präsident und bekannte sich zu den beim ersten Dieselgipfel im August vereinbarten Maßnahmen. „Die deutsche Automobilindsutrie arbeitet kontinuierlich daran die CO2-Emissionen ihrer Fahrzeuge weiter zu senken. Und zwar über alle Antriebsarten hinweg“, versicherte Matthias Wissmann, der für 2025 bereits mit einem E-Auto-Anteil von 15 bis 20 Prozent rechnet. Das bedeute aber auch, dass ein Großteil der Fahrzeuge weiterhin mit klassischen Verbrennungsmotoren unterwegs sei. Hier könnten so genannte E-Fuels – Kraftstoffe aus erneuerbaren Energiequellen – einen klimaschonenden Beitrag leisten.
Von der Politik forderte der Verbandspräsident verbesserte Rahmenbedingungen. Die derzeit gute Beschäftigungslage reiche als Maßstab für künftige Entscheidungen allein nicht aus, mahnte Wissmann. Er verwies unter anderem auf die ständig steigenden Lohnstückkosten und die hohen Stromkosten, die in Deutschland doppelt so hoch seinen wie in den USA.
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geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 07.12.2017 aktualisiert am 07.12.2017
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