Plug-in-Hybride – Die Elektro-Zwitter

Der Hybrid für die Steckdose kommt. Toyota und Volvo legen in diesem Jahr vor, aber auch die Deutschen setzen künftig auf die sogenannte Plug-in-Technik, die die Vorteile zweier Antriebskonzepte vereinen soll.

Streng genommen bedeutet Plug-in-Hybrid nicht anderes, als dass ein normales Hybridauto mit einer Strom-Ladebuchse versehen wird. So muss Elektrizität nicht erst während der Fahrt etwa durch Bremskraftrückgewinnung gespeichert werden, sondern kann einfach an der Steckdose getankt werden. [foto id=“399094″ size=“small“ position=“left“]Dadurch wird das Hybrid– zum Elektroauto – zumindest für einige Kilometer. Gleichzeitig sind leere Akkus nicht mehr gleichbedeutend mit dem Ende der Ausfahrt; denn dann springt einfach wie gewohnt das Hybridsystem ein.

Als erster Vertreter der neuen Antriebsklasse startet im Frühjahr der Toyota Prius Plug-in-Hybrid. Vom Standard-Prius unterscheidet er sich vor allem durch eine leistungsfähigere Batterie – und eben den Stromanschluss. Mit einer rein elektrischen Reichweite von 20 Kilometern verzehnfacht die neue Variante den Wert des normalen Modells. Auch der Verbrauch für 100 Kilometer sinkt um 1,7 auf 2,2 Liter. Aber: Mit rund 35.000 Euro ist der neue fast 10.000 Euro teurer als das Basismodell des Hybrid-Prius.

Eine ähnliche Technik bietet Volvo Ende 2012 in Verbindung mit einem Dieselmotor für den Mittelklassekombi V60 an. Kostenpunkt: stolze 57.000 Euro. Und auch der VW-Konzern arbeitet am Plug-in-Hybrid. Der VW Golf Twindrive könnte in [foto id=“399095″ size=“small“ position=“left“]zwei bis drei Jahren starten, gefolgt von weiteren Konzernmodellen.

Ob sich die Technik in Deutschland durchsetzt, bleibt aber ungewiss. Vor allem die recht hohen Kosten dürften viele Käufer abschrecken. Allein durch den preisgünstigen Strombetrieb ist der Aufpreis gegenüber konventionellen Hybridautos oder gar Fahrzeugen mit reinem Verbrennungsmotor kaum wettzumachen. Viele Kunden werden möglicherweise lieber auf den Durchbruch des rein batteriebetriebenen E-Autos warten. Dieses muss dann bei zumindest lokal emissionsfreier Fahrt auch keinen überflüssigen und kostspieligen Ballast in Form eines Verbrennungsmotors mehr mitbewegen.

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