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Mit einer ungewöhnlichen Optik heben sich manche Autos von der Masse ab. Mal haben sie mehr Ecken als andere, mal extreme Rundungen oder eine komplett ausgefallene Form. Die Hersteller setzen auf den Individualisierungsdrang der Käufer – und das seit jeher, denn mit dem Design wird schon immer gespielt. Was all die Fahrzeuge gemeinsam haben, sind die gegensätzlichen Reaktionen auf sie: Das Aussehen polarisiert.
Der Nissan Juke gehört zu den jüngsten Design-Exoten, die in Serie gebaut werden. Optisch halb Sportwagen, halb SUV gibt sich der 4,14 Meter lange Crossover-Kleinwagen extrovertiert. An der Front vereinen zwei große Rundscheinwerfer das Fern- und Abblendlicht, in zwei auf den stark geschwungenen Kotflügeln liegenden Schlitzen sind Blinker und Tagfahrlicht integriert. Dies erinnert an ein aggressives Krokodil, das mit dem Kopf aus dem Wasser lugt, um auf Beutezug zu gehen. Wenn er sein Ziel gefunden hat, wird der kleine Japaner ähnlich schnell sein wie ein leibhaftiges Reptil. Sportwagenelemente wie die abfallende Dachlinie, die schmale Taille und das windschnittige Heck deuten dies optisch an. Die hohe Bodenfreiheit sowie die großen Räder sprechen für Agilität. Der entscheidende Vorteil gegenüber einem Tier: Unter der kurzen Motorhaube steckt ein Triebwerk mit mehreren Pferdestärken, das mit Allradantrieb kombiniert werden kann.
Wegen weniger Rundungen weniger tierisch, aber mindestens genauso polarisierend wirkt der kleine Kia Soul, der stattdessen auf Ecken und Kanten setzt. Der Kastenwagen verfügt über eine fast waagerechte, hohe Motorhaube und hervortretende Radläufe. Sie verleihen dem 4,10 Meter langen Koreaner ein robustes Aussehen. Getrübt wird dieser Eindruck von einem kleinen, in Chrom gefassten Kühlergrill über dem großen Lufteinlass. Auch die großen Scheinwerfer wirken unpassend freundlich. Die fast horizontale Dachlinie fällt nahezu wie vom Beil gefällt ab in das großflächige Heck. Dessen große Klappe wird von senkrechten Klarglas-Rückleuchten flankiert. Für weitere optische Ausgefallenheit sorgt das optionale Pepitamuster, das die Haube ziert und sich im Innenraum fortsetzt.
Auch wenn sich die Optikwunder mit einer breiten Vielfalt derzeit mehren, sind sie nicht neu. Immer mal wieder hat es in der Vergangenheit Fahrzeuge mit ausgefallenem Design gegeben. Der 4,08 Meter lange VW New Beetle beispielsweise ist bereits Ende der 90er Jahre auf den Markt gekommen. Dort hat er für einen lauten Design-Knall gesorgt. Angelehnt an den legendären VW Käfer zeichnet er sich durch eine extreme (Halb-)Kugelform in grellen Farben aus. Die auffällige, rundliche Motorhaube wird von zwei Kulleraugen-Scheinwerfern eingerahmt, die dem Kompaktwagen menschliche Züge verleihen. Breit grinsend lächelt er in die Welt.
Lesen sie weiter auf Seite 2: Daihatsu Materia; Ausgefallenes polarisiert
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Ebenfalls bereits zum „alten Eisen“ zählt auch der Daihatsu Materia. Wie von Kinderhand gezeichnet wirkt der Kleinwagen: die obligatorischen Räder, eine lange, fast gerade Motorhaube und eine quadratische Fahrgastzelle, die am [foto id=“332425″ size=“small“ position=“left“]Heck steil abfällt – schon steht der kleine Japaner auf Papier. Auch er ist ein 3,80 Meter langer Individualist, passt der Kastenwagen doch in keine Meinungsschublade. Vom großen Einerlei der breiten Masse, die auf den Straßen unterwegs ist, hebt er sich deutlich ab.
Und das ist gut so. Wer sich ins Gespräch bringen will, muss auffallen. Mit Farben und ungewohnten Formen schaffen dies die Fahrzeughersteller – jetzt und seit jeher. Doch Ausgefallenes polarisiert: Dem einen gefällt es, den anderen schreckt es ab. Doch jeder entscheidet für sich selbst, was er favorisiert. Über Geschmack lässt sich schließlich gut streiten.
geschrieben von auto.de/(bp/mid) veröffentlicht am 24.11.2010 aktualisiert am 24.11.2010
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