Polizei erhält Prototyp des neuen Wasserwerfers

Die Bundespolizei hat den Prototyp des neuen „Wasserwerfer 10 000“ erhalten. Das fast eine Million Euro Spezialfahrzeug basiert auf einem Mercedes-Benz Actros 3341 mit Allradantrieb und hat einen Aluminium-Aufbau von Rosenbauer. Der WaWe 10, so die interne Bezeichnung, soll in den nächsten zehn Jahren nach und nach die bestehende Wasserwerfer-Flotte bei Bund- und Länderpolizei ersetzen.

Die 10 000 in der Typenbezeichnung steht für das Tankvolumen des neuen Fahrzeugs, das für fünf Mann Besatzung ausgelegt ist. Das Einsatzgewicht beträgt etwa 31 Tonnen. Angetrieben wird der annähernd zehn Meter lange und 3,70 Meter hohe WaWe 10 von einem V6-Turbodiesel mit 300 kW / 408 PS in Euro 5-Ausführung mit SCR-Diesel-Technologie Bluetec. Dem Fahrer steht das automatisierte Schaltgetriebe Mercedes-Powerschift zur Verfügung. Für Fahrer, Kommandant, Beoabachter und Werferbediener sind ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze in der für Wartungszwecke am Fahrgestell kippbaren Kabine eingerichtet. Standheizung und Klimatisierung sorgen auch bei lang andauernden Einsätzen für angenehme Temperaturen, und für Erfrischungsgetränke steht ein Kühlfach bereit. Am Heck ist der Pumpenraum angeordnet, in dem eine Rosenbauer-Kreiselpumpe N 35 mit einer Nennleistung von 3500 Litern pro Minute bei 10 bar Platz findet. Sie wird von einem separaten Dieselmotor angetrieben, so dass ein vom Fahrbetrieb völlig unabhängiger Einsatz der drei Werfer – zwei auf den Frontecken der Kabine für eine Durchflussmenge von je 1200 Litern pro Minute und einer am Fahrzeugheck für 900 Liter in der Minute – gewährleistet ist.

Unter dem Fahrzeug sorgen Bodensprühdüsen für einen Schutz des Fahrgestells vor Brandeinwirkungen, Kabinen- und Aufbaudach sind ebenfalls mit einer Selbstschutzanlage ausgestattet. Neben der Hauptaufgabe, dem polizeilichen Einsatz bei gewalttätigen Ausschreitungen im Rahmen von Demonstrationen und Großveranstaltungen, kann der WaWe 10 im Rahmen von Hilfeleistungen bei Katastrophen beispielsweise auch zur Brandbekämpfung und zum Trinkwassertransport eingesetzt werden.

Der WaWe 10 wird nach und nach die Vorgängermodelle des Typs WaWe 9 ablösen, die ebenfalls komplett auf dreiachsigen Allradfahrgestellen von Mercedes-Benz entstanden und zum Teil bereits mehr als 20 Jahre alt sind. Bis 2019 sollen insgesamt 78 baugleiche Fahrzeuge neu in Dienst gestellt werden, das Gesamtauftragsvolumen beläuft sich auf 75 Millionen Euro. Nach der Auswertung der Erprobung des Prototyps soll die Serienlieferung mit den ersten drei Fahrzeugen 2010 starten. Die Verteilung der neuen Wasserwerfer an die Standorte richtet sich dann nach Alter und technischem Zustand der jeweils dort zur Ausmusterung anstehenden Fahrzeuge.

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Gast auto.de

Dezember 20, 2009 um 3:54 pm Uhr

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