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Porsche
Mit dem neuesten 911 Cabrio unterstreicht Porsche die Annahme, dass man mit 30 Jahren in der Blüte des Lebens steht. Denn die bis dahin in drei Jahrzehnten gewonnen Erfahrungen werden in diesem Lebensalter gekonnt umgesetzt. Dies schafft gegenüber der jüngeren Konkurrenz Vorteile, wobei die vorhandene Energie allemale ausreicht, sich auch mit jüngeren Mitbewerbern messen zu können. Dies beweisen die Stuttgarter mit der neuesten Version des Erfolgscabrios, das perfektes Fahrvergnügen nicht nur verspricht, sondern dieses Versprechen in der Praxis auch einhält. Und das bis in das kleinste Detail voller Perfektion. Ab März können sich die Kunden davon selber überzeugen.
Dabei musste die Porsche-Gemeinde auf die offene Version des Porsche 911 sage und schreibe 18 Jahre lang warten. Zwar gab es schon 1965 eine Targa-Version des 911 Carrera, die das erfolgreiche Porsche 356 Cabriolet ablöste, doch mit seinem feststehenden Überrollbügel des Targa konnten sich die echten Cabrio-Enthusiasten nicht wirklich anfreunden. Der damalige Vorstandsvorsitzende Peter W. Schulz erkannte im Jahr 1981 dieses Manko, und rief zusammen mit Entwicklungschef Helmut Bott ein echtes Cabrio ins Leben. Die Studie des Porsche 911 Turbo Cabrio mit Allradantrieb zeigte der Sportwagenbauer dann auf der IAA 1981. Im folgenden Frühjahr zeigte Porsche dann auf dem Genfer Automobilsalon das 911 SC Cabriolet, das [foto id=“406089″ size=“small“ position=“left“]noch im gleichen Jahr in die Serienproduktion ging.
Mit 235 km/h Spitze war das Elfer Cabrio 1982 das schnellste Seriencabriolet der Welt. Für 64 500 Mark stand der offene Elfer seinem Coupé-Bruder leistungsmäßig in nichts nach. Und schon damals zeigten sich die Porsche-Konstrukteure bei den technischen Feinheiten des Daches überaus innovativ. Die sogenannte „Dreispriegeltechnik“ und die Tatsache, dass es einen 50-prozentigen Festdachanteil unter dem geschlossenen Stoffverdeck gab, sorgte dafür, dass die Textilmütze überaus formstabil war. Durch die Verwendung von Leichtmetallprofilen war die Konstruktion zudem rund 15 Kilogramm leichter als die Targa-Kappe. Eine selbstnachstellende Verdeckspannung mittels Stahlseilen sorgte dafür, dass der Stoff immer richtig gestrafft war und das Dach sich auch bei Geschwindigkeiten über 200 km/h nicht wie ein Ballon aufblähte. Dies war vor 30 Jahren bei einem Cabrio wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Niedrige Windgeräusche, Dichtigkeit und eine verwindungssteife Karosserie machten das Porsche 911 SC Cabrio zu seiner Zeit zum Non-plus-Ultra in Sachen offener Autos. Und auch die Reaktionen der Kunden übertrafen [foto id=“406090″ size=“small“ position=“right“]alle Erwartungen der Porsche-Verantwortlichen. Innerhalb weniger Wochen war die Jahresproduktion ausverkauft und die Lieferzeiten betrugen trotz Sonderschichten und Überstunden im Werk bis zu einem Jahr. So lange muss man heute nicht mal auf einen Ferrari warten.
Seit diesem Erfolg zählt das Cabriolet zum festen Bestandteil jeder neuen Elfer-Generation. Die erste Version des offenen Sportwagens wurde schon nach nur einem Jahr, also im Jahr 1983, vom 911 Carrera Cabriolet mit dem neuen 3,2-Liter-Motor und der seinerzeit unglaublichen Leistung von 170 kW/231 PS abgelöst. Insgesamt erfreuten sich an dieser Variante 20 000 neue Besitzer. Und auch der Varianteneinfall der Zuffenhausener wurde immer größer. So boten sie den offenen Sportler mit dem begehrten Turbo-Karosserie-Kit an und im Frühjahr 1987 entließen sie dann sogar den echten Turbo „oben ohne“ in die freie Wildbahn.
Der bei Porsche hausintern „964“ genannte Nachfolger des Elfer-Coupé erschien 1989. Er löste die von 1983 bis 1989 produzierten 911er-Baureihe ab. Die Cabrio-Version des 964 erschien 1990. Die Leistung des Sportlers stieg auf 184 kW/250 PS und erstmals gab es den Carrera auch mit Allrad als Carrera 4. Aber schon knapp vier Jahre später, nach 4 802 gebauten Cabrios, löste Porsche das Modell durch einen völlig neu konstruierten Elfer mit der Bezeichnung „993“ ab. 1994 erblickte er dann ebenfalls als offener 2 + 2 [foto id=“406091″ size=“small“ position=“left“]Sitzer das Licht der Welt. Jetzt stiegen die Preise der Frischluftvariante des Porsche 911 kräftig an. Weltweit verkaufte Porsche rund 18 000 Fahrzeuge dieses Modells für einen Stückpreis ab 142 620 Mark.
Inzwischen gehörten die mit einem Stoffdach geschützten Elfer zum Standard-Programm. Kein Wunder, dass auch der offene „996“, der von April 1998 bis März 2005 gebaut wurde, von Anfang an fest in die Verkaufsplanungen der Stuttgarter gehörte. Und hier gab es einen gewaltigen Fortschritt in Sachen Verdeck-Technik. Das Verdeck ließ sich elektrisch öffnen und schließen. Es hatte eine flexible Heckscheibe, hintere Seitenscheiben und einen geräuschdämmenden Innenhimmel. Die Stoffmütze faltete sich erstmals Z-förmig zusammen, verschwand unter einer automatisch öffnenden Blechabdeckung hinter den beiden Notsitzen und nur die Verdeckaußenseite blieb für den Betrachter sichtbar. Erstmals konnte man auf die umständliche Persenning verzichten. Öffnen und schließen gelang auf diese Weise in rund 20 Sekunden. Neben dem [foto id=“406092″ size=“small“ position=“right“]normalen Carrera und dem Carrera 4 gab es mit dem Carrera 4S eine dritte, leistungsstärkere Variante. 55 000 Fahrzeuge fanden in nur sieben Jahren weltweit einen Käufer.
Ab der Evolutionsstufe des Elfer-Jahrgangs 2005 konnte das Verdeck auch während der Fahrt bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h geöffnet und geschlossen werden. Trotz aller Karosserie-Verstärkungen, die für ein offenes Auto nötig sind, wog der Typ 997 als Cabrio nur ganze sieben Kilogramm mehr als das Coupé. Zwei feste Stahlrohre in den A-Säulen und zwei automatisch ausfahrende Überrollbügel hinter den Rücksitzen sorgen im Notfall für eine gesteigerte Sicherheit. Von der bis zum Jahr 2008 gebauten 911 Cabrio-Variante, die es in vier unterschiedlichen Versionen gab, verkaufte Prosche insgesamt 40 000 Fahrzeuge.
Auch das ab 2008 vorgestellte letzte bis zum heutigen Tag noch aktuelle Oben-ohne-Modell erfreute sich ungebremster Beliebtheit. Viele technische Verbesserungen unter dem Blechkleid steigerten weiter die Nachfrage, dass bis jetzt rund 80 000 Einheiten produziert wurden. So kam eine neue Motorengeneration mit Direkteinspritzung zum Einsatz und das PDK-Getriebe hielt Einzug. Die Familie umfasste schließlich neuen Mitglieder: Carrera, Carrera S, Carrera 4, Carrera 4S, Carrera GTS, Carrera 4 GTS, das Sondermodell Black Edition, den Turbo und den Turbo S. Seine aktuellen Preise reichen von 100 532 Euro bis 184 546 Euro. Ab März ist seine Zeit jedoch abgelaufen. Der Nachfolger steht quasi schon in den Startlöchern, um die Erfolgsstory des 911 Cabrios fortzuschreiben.
geschrieben von auto.de/(js/mid) veröffentlicht am 23.02.2012 aktualisiert am 23.02.2012
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