918 Spyder

Porsche 918 Spyder: Traumauto in Handarbeit

Porsche 918 Spyder: Traumauto in Handarbeit Bilder

Copyright: Porsche

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Riesige Werkshallen, schier endlose Montagebänder und viele Tausend Mitarbeiter: Das sind die Säulen des modernen Automobilbaus. In Wolfsburg bei Volkswagen, in Rüsselsheim bei Opel oder in Stuttgart bei Daimler hat das Firmengelände jeweils die Ausmaße einer Kleinstadt. Es geht aber auch anders: Denn Porsche fährt bei der Fertigung seines Supersportwagens 918 Spyder eine neue Linie. Und wie sieht die aus?

Limitierte Auflage

Das Traumauto aus dem Schwabenländle wird in einer nur 4 000 Quadratmeter großen Manufaktur gebaut. Laut Porsche sind es gerade einmal 100 ausgewählte Mitarbeiter, die das Fahrzeug in Handarbeit zusammensetzen – und dies mitten im Herzen von Werk 2 in Stuttgart-Zuffenhausen. In diesem Werk wird übrigens seit rund 50 Jahren der legendäre 911er gefertigt. Und wie der 911 entwickelt sich auch der 918 zum Verkaufsschlager, allerdings in kleinerer Stückzahl: Denn innerhalb eines Jahres ist die auf lediglich 918 Exemplare limitierte Auflage ausverkauft.

Der Produktionsleiter

Der Kopf des Projektes ist Michael Drolshagen. Der Wirtschaftsingenieur ist seit 2000 für den Sportwagenbauer tätig. Seine Porsche-Laufbahn begann er im Entwicklungs-Zentrum Weissach. Von dort aus wechselte er 2004 nach Zuffenhausen ins Technik Center. Seine bislang größte Herausforderung begann 2011: Da wurde Michael Drolshagen zum Produktionsleiter der 918-Spyder-Manufaktur ernannt und mit deren Aufbau betraut. Und seitdem verantwortet der 43-Jährige die Planung, Qualität, Logistik und Montage. „Auf 4 000 Quadratmetern bilden wir hier praktisch die gesamte Wertschöpfungskette ab. Das ist einzigartig“, erklärt der Produktionsleiter.

In der Produktionshalle

Jetzt lüftet Drolshagen einige Geheimnisse. Zunächst einmal stellte er damals den Mitarbeitern und sich selbst die Frage: "Was kennzeichnet eigentlich eine Manufaktur?" Die Antworten waren dabei höchst unterschiedlich. Während es für die einen "der Duft nach Leder" oder "eine gewisse räumliche Enge" waren, hatte der Wirtschaftsingenieur schnell ein Bild vor sich: Und zwar war es das Bild eines Uhrmachers, der mit dem Monokel und einer Pinzette in präziser Handarbeit sein Werk ausführt.
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100 ausgewählte Fertigungskräfte

Wer die ehemalige Lackiererei der Serien-Sportwagen in Werk 2 im zweiten Stock betritt, der erkennt sofort, dass der Arbeitsraum dem ursprünglichen Gedanken des Produktionsleiters recht nahe kommt. Äußerst konzentriert und in ruhiger Atmosphäre arbeiten dort die Spezialisten an der Verwirklichung des Supersportwagens. Laut Porsche war es der Anspruch, beim Bau eines Plug-in-Hybrid-Sportwagens ausschließlich auf Akku-Werkzeuge zu setzen. Das beste Beispiel dafür sind wohl die über Bluetooth gesteuerten Akku-Schrauber. Fast geräuschlos verrichten sie ihre Arbeit und verringern dabei das Risiko der Beschädigung von Bauteilen. Zudem stellen sie über die Kopplung zur Datenbank sicher, dass die Drehmomente zuverlässig eingehalten, dokumentiert und jederzeit überprüft werden können.Warum der Standort Zuffenhausen? Rund 3 500 Menschen sind dort im Fahrzeugbau tätig. Und nirgendwo sonst wäre es möglich gewesen, auf so einen großen Pool an Spezialisten aus den Bereichen Entwicklung, Fahrzeug-Innenausstattung, Karosseriebau, Lackierung, Montage und Antrieb zurückzugreifen. Das klingt logisch. Letztlich haben rund 100 Frauen und Männer mit 14 unterschiedlichen Nationalitäten die Plätze erhalten. Das Alter reicht von 21 Jahren bis 56 Jahren, und die Berufserfahrung liegt zwischen sechs Jahren und 40 Jahren. Einige Mitarbeiter waren zuvor bereits in der Produktion von Motorsport-Fahrzeugen oder im Prototypenbau tätig.

Handarbeithat ihren Preis

Bis ein Porsche 918 Spyder alle 18 Montage-Stationen in der Manufaktur durchlaufen hat und den Aufzug nach unten in Richtung Prüffeld nehmen kann, vergehen rund 100 Stunden Fertigungszeit. Dafür erhält der Kunde einen Sportwagen der Superlative: Der 918 Spyder bringt es mit Hilfe von zwei Elektromotoren und einem V8-Sportmotor auf eine Systemleistung von 887 PS. Der Sprint von null auf 100 km/h ist in gerade einmal 2,6 Sekunden erledigt, und der Vorwärtsdrang endet erst bei Tempo 345. Und wie teuer ist dieser Fahrspaß? Die Basisversion kostet 768 026 Euro, verknüpft mit dem sogenannten „Weissach-Paket“ sind mindestens 839 426 Euro fällig. Handarbeit hat halt immer noch ihren Preis.

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