Porsche: Deutsche Bank fordert rasche Kapitalerhöhung

Die Finanznot von Porsche ist noch größer als bislang bekannt, meldet „Spiegel online“: Die Verschuldung summiert danach nicht – wie bisher angenommen – auf rund zehn, sondern auf 14 Milliarden Euro. Nach Informationen aus Bankenkreisen müssen zu den Kreditschulden noch weitere Anleihen gezählt werden, die das Unternehmen herausgegeben hat.

Deshalb benötigt Porsche – so der „Spiegel – schnell frisches Kapital. Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann soll bereits persönlich interveniert haben. Ackermann hat danach Porsche-Miteigentümer Wolfgang Porsche in einem vertraulichen Gespräch darauf hingewiesen, wie schwierig die Lage sei. Die Familien kämen um eine Kapitalerhöhung nicht herum, sagte Ackermann. Sie müssten sehr schnell eigenes Kapital ins Unternehmen stecken. Dies habe eine hohe Dringlichkeit.

Der „Spiegel“ meldet weiter, der Anteil der Familien Porsche und Piëch an einem vereinten VW-Porsche-Konzern werde geringer ausfallen als bislang in den Medien unterstellt. Aus einer Präsentation für den Grundlagenvertrag gehe hervor, dass die Familien Porsche und Piëch in der ersten Jahreshälfte 2011 nicht über 50 Prozent, sondern nur über 30 Prozent der Anteile an Volkswagen verfügen. Das Land Niedersachsen ist mit mehr als 20 Prozent und das Emirat Katar mit rund 17 Prozent dabei.

Die „Automobilwoche“ meldet, Katar dürfe sich an Porsche zu höchstens zehn Prozent beteiligen. Das hätten die Familien Porsche und Piech bei ihrer Aufsichtsratssitzung vergangene Woche beschlossen. Fünf Milliarden bringen die Familien und die Vorzugsaktionäre in Form einer Kapitalerhöhung auf. Der Kaufpreis für die zehn Prozent und die Kapitalerhöhung werden demnach nicht reichen, die Verbindlichkeiten der Porsche-Holding komplett abzulösen, erleichtern aber eine Finanzierung der Schulden.

Grundzüge der VW-Porsche-Fusion sollen bis zur Volkswagen-Aufsichtsratssitzung am 13. August fixiert werden. Konzernchef Martin Winterkorn und Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch arbeiten gemeinsam am „finalen Konzept“. Beim Sportwagenhersteller führt der neue Porsche-Chef Michael Macht die Verhandlungen.

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