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So wird die Handelbilanz mal kreativ aufgehübscht: Damit Argentinien sich nicht nur durch Importe von Luxusgütern, sondern auch als Exportstaat etabliert, greift die Regierung unter Christina Kirchner jetzt zu durchaus ungewöhnlichen Mitteln. Ab sofort wird jeder, der seine eigenen Produkte nach Argentinien zum Verkauf einführen will gezwungen, selbst etwas aus dem südamerikanischen Staat wieder zu exportieren. Ein Problem besonders für viele Autofirmen, die auf unterschiedliche Weise mit dem Importproblem umgehen. Während sich einige mit dem Staat aufgrund ihrer Produktionsstandorte in Argentinien selbst einigen konnten, ziehen andere ihre teilweise schon angezahlten Importfahrzeuge vom argentinischen Zoll wieder ab oder lassen sich wie Porsche auf ein krudes Tauschgeschäft ein: Mehrere hundert Liter Wein pro eingeführten Porsche. Im Ernst.
Seit Anfang März hatte die Regierung die sonst automatischen Importlizenzen für Fahrzeuge mit mehr als 2,5 Litern Hubraum (Diesel) bzw. 3 Litern Hubraum (Benzinern) einfach aufgehoben. Fast 3000 Fahrzeuge sind seitdem in den Händen des argentinischen Zolls, der diese nur freigeben will, wenn in entsprechender Menge wieder argentinische Produkte exportiert werden würden. Da Daimler und VW (zum Beispiel den neuen VW Amarok Pickup) in Argentinien selbst produzieren, konnten sie sich relativ schnell mit der Regierung einigen. Bei BMW hingegen entschied man sich zum Rückzug: So ließ man vergangene Woche knapp 1000 Fahrzeuge, die teilweise von argentinischen Käufern bereits angezahlt waren, wieder aus Argentinien, also vom Zoll abtransportieren, angeblich nach Brasilien. BMW hat sich bisher dazu nicht geäußert.
[foto id=“355013″ size=“small“ position=“right“]Zu einer besonders überraschenden Lösung der Forderung der argentinischen Regierung ließ sich der argentinische Porsche-Importeur Pulenta Group nicht ganz freiwillig hinreißen: Pro eingeführten Porsche wolle man ab sofort eine entsprechende Menge Wein aus Argentinien selbst wieder exportieren, heißt es in einer Selbsterklärung. Da Porsche von einem Jahresexport von etwa 100 Porsche nach Argentinien ausgeht, können wir ja schon mal anfangen zu rechnen, wieviel Liter Wein das wohl werden mögen..
geschrieben von Kira Fröhlich veröffentlicht am 24.04.2011 aktualisiert am 24.04.2011
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