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Porsche
Marrakesch/Marokko – Bei Porsche ist der „Tiger“ los: Seit Frühjahr steht der Macan (im indonesischen: Tiger) nun bei den Händlern. Auch wenn der Edel-Sportler fürs Gelände längst nicht so dick aufträgt, die Formensprache passt dennoch zum großen Bruder Cayenne. Die Front ist ähnlich, allerdings umschließt die Haube die Hauptscheinwerfer und reicht bis zu den Radeinhausungen. Porsche nennt den Macan „Kompakt-SUV“, für den 4,68 Meter langen und fast zwei Meter breiten Kraftprotz eine Untertreibung.
Porsche setzt auf Leichtbau, [foto id=“506812″ size=“small“ position=“right“]die Haube und Klappe aus Aluminium, hochfeste Leichtbaustähle, Interieur zum Teil aus Magnesium. Trotzdem fährt kein Macan mit weniger als zwei Tonnen auf der Straße, voll beladen können es auch 500 Kilo mehr sein – wenn schon Sportler, dann muss es ein Schwerathlet sein. Aber es wäre natürlich eine Überraschung, wenn Porsche dem keine flinken Beine machen könnte.
Zwei Sechszylinder-Benziner mit 250 kW/340 PS und 294 kW/400 PS sorgen für enorme Agilität bei bestem Porsche-Sound. Für den Test allerdings kam der Macan Diesel S zum Einsatz, der zwar „nur“ 190 kW/258 PS leistet, dafür aber mit einem enormen Drehmoment aufwartet. Die Tour durch das Landesinnere von Marokko bot von ebenen Land- und kurvigen Pass-Straßen sowie Schotterpisten ein höchst anspruchsvolles Programm für einen SUV.[foto id=“506813″ size=“small“ position=“left“]
Die Geräuschkulisse im Inneren ist für einen Diesel angenehm leise und vibrationsarm – es gibt durchaus Benziner, die mehr von sich hören lassen als die Porsche-Maschine. Beim Kick-Down freilich röhrt es grimmig, die Drehzahl und Tacho-Anzeige schießen nach oben. Es dauert zwar eine gefühlte halbe Sekunde, bis nach dem Druck aufs Pedal der Tiger aus dem Tank gelassen wird, aber dann drückt es in die Polster. Bremsen? Auch kein Problem. Selbst auf den Haarnadelkurven der Pass-Straßen packen die Scheibenbremsen fest zu – wer ordentlich dazu zahlt, der kann auch die noch besseren Keramik-Carbonbremsen ordern.
Dazu kommt praktisch alles, was die Technik an elektronischen Fahrhilfen zu bieten hat und ein von Porsche gut abgestimmter, ebenfalls elektronisch geregelter Allradantrieb. In der Regel geht die Hauptkraft auf die Hinterachse, aber wenn ein Rad oder eine Achse durch die Griffigkeit des Untergrundes oder durch die Fahrsituation aus der Norm gerät, wird sofort eingegriffen. Für den Fahrer sind dazu auf der Mittelkonsole eine ganze Reihe von Programmen wie „Sport“, „Sport+“ oder „Off Road“ abrufbar. Dazu gibt’s auf Wunsch eine Zusatz-Taste für die Dämpfung,[foto id=“506814″ size=“small“ position=“right“] durchaus nützlich, auch wenn die Straßenlage – ermöglicht durch langen Radstand, sehr breite und große Reifen (18 Zoll vorn, 19 Zoll hinten) sowie einem tiefen Schwerpunkt – ohnehin schon Porsche-Format hat. Wer zudem die aufpreispflichtige Luftfederung bestellt, kann seinen Macan im Gelände noch 32 Milimeter nach oben liften – und damit die Bodenfreiheit erhöhen.
Auch wenn Porsche den Sportler betont: Der SUV ist neben allem sportlichen Komfort durchaus in der Lage, auch abseits von Straßen eine gute Figur zu machen. Die Schotterpisten im Atlasgebirge, natürlich von der Werks-Crew vorher für den Test ausgewählt, machten dem solide ausgelegten Fahrwerk überhaupt keine Probleme, trotz der Querrinnen und mittelgroßen Brocken. Allenfalls die recht hohe Motorhaube nimmt, wenn mal eine Kuppe erklommen ist, ein wenig die Sicht auf das, was kommt. Ansonsten gibt es beim Handling des Macan praktisch keine Abstriche: In kritischen Situationen übersteuert das Heck leicht, doch dann ziehen die Assistenzhelfer sofort alles wieder in die rechte Spur.
Die Gestaltung des Inneraums, der sich weitgehend bei der Ausstattung je nach Geldbeutel und Geschmack individualisieren lässt, ist selbst in der Basisversion höchst komfortabel, etwa mit der elektrischen Sitzverstellung oder den umfangreichen Programm an Satelliten am Lenkrad. Wer möchte, kann von hier aus die serienmäßige Siebengang-Automatik auch manuell per Fingertip schalten. Das Doppelkupplungsgetriebe ermöglicht die Wahl.
Der Macan ist nicht zu unrecht schon jetzt kurz nach dem Serienstart in der Porsche-Fan-Gemeinde so beliebt, dass die Lieferzeiten immer länger werden. 55 000 Stück will Porsche in Leipzig von dem SUV bauen, das dürfte weniger sein, als man weltweit verkaufen könnte.
Viertüriges SUV mit fünf Sitzen und Heckklappe | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 4,68/1,92/1,62 |
Radstand (m): | 2,81 |
Leergewicht: | 1.880 kg |
Kofferraumvolumen: | 500 l – 1500 l |
Motor: | Dreiliter-V6-Diesel |
Leistung: | 190 kW/258 PS |
max. Drehmoment: | 580 Nm bei 1 750/min bis 2 500/min |
0-100 km/h: | 6,3 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit: | 230 km/h |
Siebengang Doppelkupplungsgetriebe, aktiver Allradantrieb über Lamellenkupplung | |
Verbrauch: | 6,1 l/100 km |
CO2-Emission: | 159 g/km |
Preis: | ab 57 930 Euro |
geschrieben von auto.de/(mas/mid) veröffentlicht am 10.04.2014 aktualisiert am 10.04.2014
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