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Porsche
Erst im April rollte der Porsche Macan zum Händler – und schon ist der kompakte SUV ausverkauft. Die erste Jahresproduktion von 50 000 Fahrzeugen ist bereits weg. Wer jetzt bestellt, muss sich also noch lange gedulden. Nach dem ersten Fahrerlebnis kann aber schon gesagt werden: Das Warten lohnt sich!
Denn der 4,68 Meter kurze SUV ist deutlich mehr Porsche als der Cayenne es je war. Die Proportionen stimmen, die modellierte Haube ohne Fuge und Naht erinnert an den 911er und auch das coupéförmig abfallende Heck mit seinen betonten Schulterpartien zitiert den Porsche-Klassiker. Ebenso die – anders als beim Cayenne – unterschiedlichen Reifengrößen (vorne 235-265, hinten 255-295), die schon im Stand einen sportlichen Eindruck vermitteln. Und zugleich den heckbetonten Allradantrieb hervorheben. Auch wenn der Macan die Technik des Audi Q5 nutzt, sind weder dessen Optik noch Fahreigenschaften wieder zu erkennen. Statt Quattro-Antrieb gibt es die bekannte elektronische Lamellen-Kupplung, die im Normalfall die Kraft nach hinten leitet, bei Bedarf das Verhältnis aber auch millisekundenschnell zu 100 Prozent umkehren kann. Nicht nur bei Kletterpartien in den Bergen, sondern auch bei abrupt einsetzenden Wolkenbrüchen über Land sehr beruhigend und stressreduzierend.
Für einen SUV sind Geräumigkeit und Platzverhältnisse eher bescheiden. Schon vorne sitzt es sich sportlich. Auf den hinteren Plätzen hingegen müssen sich größere Menschen schon ducken, um nicht das abfallende Dach zu touchieren. Auch der Kofferraum ist mit 500 Litern (maximal 1 500 Liter) nicht allzu üppig, dafür ist die Ladekante recht hoch. Die Serienausstattung gefällt mit Klavierlack sowie Komfortsitzen mit Alcantara-Mittelbahnen. Das Cockpit trägt – wie in jedem neuen Porsche – seine Bezeichnung mit Recht.
Mit 45 Tasten, Schaltern und Reglern auf ansteigender Mitteltunnel und –konsole sowie weiteren 15 in der Fahrertür und nochmal zwölf über Kopf wähnt sich der Insasse wie in einer Flugzeug-Kanzel. Doch alles halb so wild: Nach zwei Stunden Spielerei sind die wichtigsten Funktionen vertraut. Was jedoch auch zwei Wochen später nicht wirklich erfreut, sind Navigation- und Multimedia-Bedienung. Der 7-Zoll-Farb-Tuchscreen ist zwar schön bunt doch nicht gut abzulesen. Die mehr als 2 900 Euro, die das Paket immerhin kostet, sind da besser in der Luftfederung mit variabler Dämpferverstellung PASM ( 2 630 Euro) angelegt: Mit der kann der[foto id=“517053″ size=“small“ position=“right“] Fahrer ebenso komfortabel durch schweres Geläuf cruisen wie stramm und flott durch den Kurvenparcours manövrieren.
Neben einem 190 kW/258 PS starken V6-Diesel und einer Turbo-Version mit 294 kW/400 PS startet die Benziner-Palette im Macan S mit einem 3-Liter-V6 mit 250 kW/340 PS, der in unserem Testwagen Dienst tat. Dank Biturbo-Aufladung glänzt der Motor mit konstant satten 460 Newtonmeter Drehmoment, mit dem er an der Ampel die meisten SUV-Kollegen stehen lässt, ob nun X-, Q- oder G auf ihren Hecks klebt. Immer vorausgesetzt, man hat zuvor per Tastendruck das Sportprogramm aktiviert, das Gasannahme und Gangwechsel des serienmäßig verbauten Doppelkupplungsgetriebe PDK scharf stellt.
Im Normalmodus gibt sich die Motor-Getriebe-Zusammenarbeit vergleichsweise zurückhaltend und schaltet sehr schnell in den höchsten Gang. Der Verbrauch wird deshalb nicht wesentlich geringer. Die angegebenen neun Liter SuperPlus waren auf dem Bordcomputer nie zu sehen, dafür aber schon mal eine deutliche 13 vor dem Komma, wenn es auf der Autobahn schneller zur Sache ging. Doch am wohlsten fühlt sich der Macan S ohnehin mit der haarfein dosierbaren Lenkung auf der Landstraße, gerne mit richtig vielen Kurven und Verkehr. Dann zeigt der SUV, dass ein Porsche [foto id=“517054″ size=“small“ position=“left“]in ihm steckt: sei es mit mühelosen Zwischenspurts beim Überholmanöver, präzise geführten Ideallinien durch schnelle Kurvenabschnitte oder auch gemächlichem Cruisen über Berg und Tal.
Zu kritisieren gibt es natürlich auch etwas: beispielsweise an den Anschaffungspreisen, die nur wenige Tausender unter denen des großen Bruders Cayenne beginnen. Die Aufpreisliste ist dick wie ein Buch. Locker lässt sich der Kaufpreis mit Erwerb all der dort feilgebotenen Extras verdoppeln. Und was sich die Porsche-Leute bei dem Knopf für die Heckklappe gedacht haben, werden sie auch nur selbst wissen: Der steckt nämlich am Gelenk des Heckscheibenwischerarms. Kommt man nie drauf, lässt aber jeden kopfschüttelnd zurück. Dennoch: Der Macan macht großen Spaß.[foto id=“517055″ size=“small“ position=“right“]
Wenn schon Porsche-SUV, dann Macan. Denn der ist nicht nur optisch eine stimmige Mischung aus kompakten Abmessungen und sportlicher Eleganz. Schon mit dem „Basis-Benziner“ macht der Macan in jeder Situation eine gute Figur. Sportlich getrimmtes Fahrwerk und feinfühlige Lenkung, perfekt aufeinander abgestimmt, lassen den hochbeinigen SUV vergessen. Wie immer muss man sich das alles leisten können, denn mit dem Kaufpreis allein ist es nicht getan.
Fünfsitziger SUV mit vier Türen und Heckklappe | |
Länge/Breite/Höhe (m): | 4,68/1,92/1,62 |
Radstand (m): | 2,81 |
Kofferraumvolumen: | 500 l – 1500 l |
Leergewicht: | 1.865 kg |
max. Zuladung: | 685 kg |
Tankinhalt: | 65 Liter |
Motor: | 3,0-Liter-V6-Biturbo-Benziner |
Leistung: | 250 kW/340 PS bei 5 500/min bis 6 500/min |
max. Drehmoment: | 460 Nm bei 1 450/min bis 5 000/min |
Kraftübertragung: | Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe |
0-100 km/h: | 5,4 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit: | 254 km/h |
Verbrauch: | 9,0 l Super auf 100 km |
CO2-Emission: | 212 g/km |
Abgasnorm: | EU6 |
Preis: | ab 57 930 Euro |
geschrieben von auto.de/(fw/mid) veröffentlicht am 25.06.2014 aktualisiert am 25.06.2014
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