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Porsche SE sucht nach passenden Beteiligungen

Die Porsche Automobil Holding SE (Porsche SE) hat im Geschäftsjahr 2012 ein Konzernergebnis von 7,8 Mrd. Euro nach Steuern erzielt.

Dieses Ergebnis wurde besonders durch den positiven Einmaleffekt aus der Einbringung des operativen Porsche-Geschäfts in die Volkswagen AG in Höhe von 4,75 Mrd. Euro beeinflusst. Die Bankverbindlichkeiten wurden vollständig getilgt. Die Porsche SE verfügt nun über eine Nettoliquidität von 2,6 Mrd. Euro. Ende 2011 hatte die noch minus 1,5 Mrd. Euro betragen.

Der Vorstandsvorsitzende der Porsche SE, Prof. Dr. Martin Winterkorn, hob auf der heutigen Bilanz-Pressekonferenz die guten Zukunftsperspektiven des Unternehmens hervor. „Die Porsche SE hat eine vielversprechende Wachstumsperspektive mit erheblichem Wertsteigerungspotenzial“, sagte Winterkorn in Stuttgart. Aus der Schaffung des Integrierten Automobilkonzerns im August 2012 seien nicht nur die Porsche SE, sondern auch ihr Kerninvestment, die Volkswagen AG, und die Porsche AG gestärkt hervorgegangen, so der Vorstandsvorsitzende.

Mit der Einbringung ihres operativen Holding-Geschäftsbetriebs in die Volkswagen AG erzielte die Porsche SE einerseits einen Ertrag von 3,4 Milliarden Euro. Andererseits resultierte daraus eine Erhöhung des Ergebnisses aus at Equity bewerteten Anteilen von 1,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis aus at Equity bewerteten Anteilen belief sich im Geschäftsjahr 2012 insgesamt auf 4,3 Milliarden Euro. Unter Berücksichtigung der Effekte aus der Einbringung trug der Volkswagen Konzern mit 4,2 Milliarden Euro und der Porsche Holding Stuttgart GmbH Konzern mit 0,1 Milliarden Euro bei. Der Ergebnisbeitrag des Porsche Holding Stuttgart GmbH Konzerns betrifft dabei nur den Zeitraum vom Geschäftsjahresbeginn bis zum Zeitpunkt der Beendigung der Bilanzierung der Beteiligung at Equity.

Die Put- und Call-Optionen auf die bei der Porsche SE verbliebenen Anteile an der Porsche Zwischenholding GmbH wurden zum 1. August 2012 ebenfalls auf die Volkswagen AG übertragen. Sie haben seither keinen Einfluss mehr auf die Ertragslage der Porsche SE. Aus der letztmaligen Bewertung zum 31. Juli 2012 ergab sich ein Ertrag von insgesamt 205 Millionen Euro. Darüber hinaus konnte die Porsche SE ihr Finanzergebnis im Geschäftsjahr 2012 deutlich von minus 185 Millionen Euro auf minus 30 Millionen Euro verbessern. Ausschlaggebend hierfür war insbesondere die vollständige Tilgung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Über ihre Beteiligung von 32,2 Prozent am Gesamtkapital des Volkswagen Konzerns hat die Porsche SE maßgeblich an dessen hervorragender Entwicklung profitiert. Professor Winterkorn kündigte an, das Kerninvestment der Porsche SE, die Beteiligung an Volkswagen, mit der zur Verfügung stehenden Nettoliquidität nachhaltig zu ergänzen. Der klare strategische Schwerpunkt liege auf Beteiligungen entlang der automobilen Wertschöpfungskette. Daraus ergebe sich eine große Bandbreite an Investitionsmöglichkeiten von Basistechnologien, die den Entwicklungs- und Produktionsprozess unterstützen, bis hin zu fahrzeug- und mobilitätsbezogenen Dienstleistungen. Die großen, globalen Trends in der Automobilindustrie wie Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung oder zunehmende Vernetzung stünden dabei im Mittelpunkt.

Für den strategischen Auswahlprozess hat die Porsche SE seit August 2012 ihr Expertennetzwerk kontinuierlich ausgebaut und mit den Vorstandsressorts „Beteiligungsmanagement“ und „Unternehmensstrategie“ die notwendigen organisatorischen Strukturen geschaffen.

Professor Winterkorn: „Durch unsere einzigartige Expertise im Automobilbereich werden wir optimale Investitionsentscheidungen treffen. Unser Fokus liegt auf strategischen Beteiligungen an mittelständischen Unternehmen mit erfahrenem Management sowohl im Inland als auch im Ausland.“ Derzeit würden, so Winterkorn, geeignete Beteiligungsobjekte analysiert und geprüft.

Auf der rechtlichen Seite erzielte die Porsche SE weitere Etappensiege. So wies das Landgericht Braunschweig im September 2012 zwei Schadenersatzklagen in Höhe von insgesamt rund 4,7 Mio. Euro ab. Die Kläger legten keine Berufung ein. Die Urteile sind somit rechtskräftig und bestätigen die Rechtsauffassung der Porsche SE.

Ende 2012 verneinte die Berufungskammer des New York State Supreme Court zudem ihre Zuständigkeit für Klagen von 26 Hedgefonds und bestätigte damit die Rechtsauffassung der Porsche SE, dass die Vereinigten Staaten nicht der richtige Gerichtsstand sind. Hierbei ging es um behauptete Schäden in Höhe von 1,4 Mrd-US-Dollar. Die Kläger haben auf Rechtsmittel verzichtet, nachdem die Porsche SE für den Fall der Erhebung einer Klage in Deutschland auf die Einrede der Verjährung verzichtet hat.

Auf weitere Klagen von insgesamt 46 Hedgefonds gegen die Porsche SE hin hatte sich Ende 2010 bereits der U.S. District Court for the Southern District of New York, ein U.S.-Bundesgericht, für nicht zuständig erklärt und sie abgewiesen. Die Klagen liegen nun zur Entscheidung der Berufungsinstanz vor. Anfang März 2013 haben zwölf der 32 im Berufungsverfahren verbliebenen Kläger ihre Berufung gegen die Abweisung der Klagen zurückgenommen. Das Berufungsverfahren in Bezug auf die verbliebenen 20 Kläger bleibt davon unberührt. Die Porsche SE hält sämtliche noch anhängige Klagen weiterhin für unbegründet und in den USA und Großbritannien zudem für unzulässig.

Der Dividendenvorschlag für die Aktionäre, der der ordentlichen Hauptversammlung am 30. April 2013 in Leipzig zur Abstimmung vorgelegt wird, sieht für das Geschäftsjahr 2012 eine Ausschüttung an die Vorzugsaktionäre von 2,010 Euro je Aktie, und an die Stammaktionäre von 2,004 Euro je Aktie vor. Für das Geschäftsjahr 2011 hatte die Dividende 0,760 Euro je Vorzugsaktie und 0,754 Euro je Stammaktie betragen. Der Vorstand und Aufsichtsrat der Porsche SE machen der Hauptversammlung den im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhten Dividendenvorschlag, um die Aktionäre am positiven Effekt aus der Schaffung des Integrierten Automobilkonzerns teilhaben zu lassen.

Für die beiden kommenden Jahre geht die Porsche SE auf Grundlage der derzeitigen Konzernstruktur von einem positiven Konzernergebnis nach Steuern im niedrigen einstelligen Milliarden Euro-Bereich aus.

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