Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
Targa Florio
Es war eine Sache für richtig harte Männer und für ein paar ganz taffe Frauen: Die Targa Florio, 1906 erstmals auf Sizilien ausgetragen, zählte jahrzehntelang zu den schwierigsten und gefährlichsten Autorennen der Welt. Von null auf 1100 Meter Höhenunterschied durch Städtchen und Dörfer, durch gemeine Kurven und über Stock und Stein ging die wilde Hatz, die Unternehmer Vincenzo Florio ins Leben gerufen hatte. 1977 war endgültig Schluss: Ein tödlicher Rennunfall besiegelte das Schicksal der traditionsreichen Veranstaltung. Ein tragisches, ein unrühmliches Ende.
Copyright: Porsche
Als aktueller Beschleuniger in allen Targa Florio-Lebenslagen dient im Frühling 2015 die aktuelle GTS-Flotte von Porsche, vom Cayman bis zum Cayenne. Das hat natürlich einen firmenhistorischen Hintergrund. Denn schon im Jahr 1956 konnte die damals noch blutjunge Sportwagen-Schmiede ihren ersten Gesamtsieg auf der Targa Florio einfahren. Umberto Maglioli am Steuer und Fritz Huschke von Hanstein als Rennleiter machten die Sensation in einem Porsche 550 RS 1500 mit fast schon demütigenden 15 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten perfekt. „Das sorgte für internationale Aufmerksamkeit“, so Porsche-Sprecher Tim Bravo.
Copyright: Porsche
Für die leicht nostalgisch angehauchte Runde durch Sizilien ist der Allrad-911er ohne Dach eindeutig die erste Wahl. Durch reichlich Frischluft von oben und den ungefilterten GTS-Sound wird bei der zügigen Fahrt von der Küste hinauf nach Cerda, vorbei an den alten, verfallenen Tribünen, ein wenig der alten Renn-Historie wieder lebendig. Sicula, Castelbuono, Isnello – hier wirkt Sizilien oft noch so, als sei seit den Anfängen der Targa Florio die Zeit stehengeblieben. Unzählige Kurven, Schlaglöcher und durch Unterspülung abgesenkte Teerdecken machen die Fahrt zu einem immerwährenden Ausweichmanöver. Sogar mit einem so modernen Auto wie dem neuen Targa ist die alte Targa-Strecke eine Herausforderung für Mensch und Maschine. Wobei die Hauptlast anno 2015 eindeutig bei der Maschine liegt.
Wer die ziemlich genau 100 derzeit noch befahrbaren Kilometer der ursprünglichen Targa Florio-Strecke absolviert hat, verspürt beim Gedanken an die Piloten früherer Jahre eine ganze Portion Demut – und Dankbarkeit für die Segnungen der Elektronik im 911 Targa 4 GTS und die Kraft von 316 kW/430 PS. Nicht zuletzt bei der Vorstellung, dass die alten Kämpfer die Strecke durch die Madonien-Berge gleich drei Mal hintereinander absolvieren mussten – 444 anstrengende Kilometer insgesamt.
geschrieben von Rudolf Huber/mid veröffentlicht am 27.04.2015 aktualisiert am 27.04.2015
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.