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Portable Routenführer haben der Navigationstechnik im Auto zum Durchbruch verholfen. Lange Zeit dümpelte der Ausstattungsgrad von Fahrzeugen mit Navigationssystem in Deutschland und Europa bei rund zehn Prozent, doch dank akzeptabler Preise für portable Geräte in großen Märkten und Discountern kann sich nun fast jeder Autofahrer einen elektronischen Kompass leisten.
Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr mehr als 400 000 portable Navigationssysteme verkauft, sechsmal so viel wie ein Jahr zuvor. Die günstigsten Geräte gibt es bereits ab rund 200 Euro, der Durchschnittspreis liegt laut den GfK-Marktbeobachtern derzeit bei gut 400 Euro. Angesichts der Kosten für fest eingebaute Systeme, für die die Automobilhersteller meist 1 500 Euro und mehr verlangen, kann der Siegeszug der mobilen Pfadfinder von TomTom, Garmin, Blaupunkt und Co. also kaum überraschen.
Der günstige Preis muss dabei nicht mit allzu großen Komforteinbußen bezahlt werden. Auch fest installierte Navis können je nach Anbieter Schwächen bei der intuitiven Bedienung haben; daher fällt die bei einigen portablen Routenführern etwas fummelige Bedienung über kleine Tasten oder Scroll-Räder kaum ins Gewicht. Viele neue Geräte arbeiten inzwischen mit einer Fernbedienung oder einem Touchscreen: Die einzelnen Menüpunkte werden direkt durch einen Druck auf den Bildschirm aufgerufen. Auch ein Vergleich der Zeitschrift „Automobil Tests“ ergab, dass der Umgang mit den kleinen Pfadfindern keine Probleme mehr bereitet.
Umständlich ist allein die Installation im Fahrzeug: Das Gerät wird per Saugnapf an der Windschutzscheibe befestigt und wird entweder per Akku oder per Kabel über den Zigarettenanzünder oder eine Steckdose mit Strom versorgt. Das Verkabeln geht übrigens bei jedem Start von vorne los: Denn beim Verlassen des Fahrzeugs sollte das Navi jedes Mal mitgenommen werden. Wer es statt dessen von außen gut sichtbar im Auto lässt, handelt nach allgemeiner Auffassung der Versicherungen grob fahrlässig und verliert den Versicherungsschutz.
Bei der Kernaufgabe, dem Navigieren, können portable Geräte mit fest eingebauten Systemen problemlos mithalten. Das der Berechnung zugrunde liegende Kartenmaterial stammt in der Regel aus den gleichen Quellen. Es befindet sich auf einer digitalen Speicherkarte, die man von Digitalkameras kennt. Hier trennt sich bei vielen Modellen die Spreu vom Weizen: Günstige Navis verfügen meist lediglich über eine Deutschlandkarte, bei teureren Geräten ist das Kartenmaterial von ganz Europa inbegriffen. Manche bieten außerdem Informationen zu so genannten „Points of Interests“, etwa Hotels, Restaurants, Tankstellen oder Sehenswürdigkeiten in der jeweiligen Umgebung.
Da Straßenkarten schnell veraltet sind, sollte beim Kauf auch nach den Preisen für Karten-Updates oder erweitertes Material gefragt werden. Dies kann schnell mal 150 Euro kosten. Soll das Gerät aktuelle Verkehrsmeldungen berücksichtigen, um den Fahrer zum Beispiel selbstständig um einen Stau herum zu führen, ist darauf zu achten, dass es TMC-fähig (TMC = Traffic Message Channel) ist und an ein ebenfalls TMC-fähiges Autoradio angeschlossen werden kann. Einige Anbieter haben auch spezielle TMC-Empfänger zum Nachrüsten im Programm.
Funktionell sind die tragbaren Pfadfinder den fest installierten Systemen damit praktisch ebenbürtig. Die Nachteile sind eher ästhetischer Natur: Ein in der Mittelkonsole untergebrachtes Navi mit großem Farbmonitor macht einfach mehr her als ein per Saugnapf an die Windschutzscheibe geklebtes Gerät. Auch die Klarheit der Sprachausgabe und die etwas souveränere Handhabung bringen ergonomische Pluspunkte für die Festeinbauten. Den deutlichen Preisunterschied aber rechtfertigt das kaum, zumal die portablen Navis im Gegenzug mit ihrer mobilen Einsetzbarkeit von Auto zu Auto punkten und zum Stadtbummel mitgenommen werden können; hat man den Parkplatz eingespeichert, findet man dann auch in einer fremden Stadt das geparkte Auto schnell wieder. Ein Kompromiss für Ästheten sind allenfalls Radio-Navigationssysteme für den DIN-Autoradio-Schacht: Sie passen sich besser in die Innenraum-Architektur ein und sind mit Preisen ab rund 800 Euro noch einigermaßen erschwinglich. Michael Hoffmann/mid
mid
geschrieben von veröffentlicht am 08.06.2006 aktualisiert am 08.06.2006
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