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Am hohen Preis für Diesel erhitzen sich die Gemüter der Lkw-Fahrer derzeit am meisten. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie des ADAC TruckService. Das Hauptärgernis des vergangenen Jahres, die endlosen Dauerbaustellen, hat dagegen deutlich an Bedeutung verloren und landet diesmal nur auf Platz sechs.
Mehr als doppelt so viele Trucker wie vor drei Jahren ärgern sich massiv über die Spritkosten. 40,7 Prozent Unmutsäußerungen bedeuten einen neuen Spitzenwert. Im Jahr 2009 hatten die Spritpreise nur 19,6 Prozent der Lkw-Fahrer beklagt. Um ihre berufliche Gesamtsituation machen sich die Fernfahrer dagegen wenig Sorgen. Angesichts eines vorherrschenden Fahrermangels machen sich die Befragten um den Verlust des Arbeitsplatzes nur wenig Gedanken, und das trotz eines drohenden gesamtwirtschaftlichen Abschwungs. Eine überwältigende Mehrheit von 94,2 Prozent bewertet den Beruf als Lkw-Fahrer zudem positiv, für immerhin sieben Prozent ist es gar der Traumjob. Diese positive Stimmung führt dazu, dass der Faktor Unsicherheit hinsichtlich der eigenen beruflichen Zukunft einen der niedrigsten jemals ermittelten Werte erreicht, nämlich 17,4 Prozent gegenüber 25 Prozent noch im vergangenen Jahr. Zur Unsicherheit zählen auch Aspekte wie das Erreichen des Rentenalters
Ein Dauerbrenner auf der Klageliste der Trucker bleiben mit 37,2 Prozent der Termindruck und die daraus resultierende Hektik sowie mit 32,6 Prozent der notorische Parkplatzmangel. Während die Fahrer unter diesen Bedingungen ihren Angaben zufolge akut leiden, bemängeln nur noch erstaunlich wenige das Thema Dauerbaustellen. Von 40,5 Prozent im Vorjahr ist das leidige Thema mit nur noch 12,8 Prozent vergleichsweise unbedeutsam geworden. Dahinter rangieren nur noch die langen Arbeitszeiten und die daraus resultierenden Probleme mit der Familie mit 7 Prozent und eine schlechte Stimmung unter Fahrerkollegen mit 2,3 Prozent.
Als zunehmende Belastung dagegen empfinden die Berufsfahrer das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer. Während sich im vergangenen Jahr ein Fünftel der Trucker über die Autofahrer beklagte, ist es dieses Jahr schon mehr als jeder vierte Berufsfahrer (25,6 Prozent). Am meisten beanstanden sie allgemein riskante Fahrmanöver der Autofahrer wie Drängeln oder Schneiden (67,4 Prozent). Fast jeder zehnte Lkw-Fahrer (9,3 Prozent) weiß von offensivem Fahrverhalten wie bewusstem Abdrängen durch andere Verkehrsteilnehmer, von beleidigenden Gesten (4,7 Prozent) oder gar von verbalen oder körperlichen Attacken (jeweils 1,2 Prozent) zu berichten. Immerhin 27,9 Prozent der Befragten gaben an, derlei kritische Situationen noch nie erlebt zu haben. Für den ADAC TruckService sind solche Zahlen dennoch alarmierend. Deshalb gibt es Schulungen für die Fahrer: „Im Rahmen unseres Berufskraftfahrertrainings etwa schulen wir die Lkw-Fahrer, wie sie besser auf andere Verkehrsteilnehmer achten können“, berichtet der Geschäftsführer des ADAC TruckService, Werner Renz.
Als Ursachen für die Konflikte zwischen Truckern und anderen Verkehrsteilnehmern verweisen die Berufsfahrer in erster Linie auf ein zu geringes Verständnis für ihre Situation (62,8 Prozent). Immerhin noch 40,7 Prozent sprechen von einer mangelnden Wertschätzung der Lkw-Fahrer durch die Pkw-Fahrer. Den Schuldigen suchen jedoch nicht alle Lkw-Fahrer automatisch bei der Gegenseite. Immerhin 12,8 Prozent geben an, dass auch der eigene Berufsstand sich nicht immer korrekt verhalte und mitunter Konfliktsituationen auslöse. Mit optimistischen Prognosen hält sich die Zunft gleichwohl zurück. Fast ein Fünftel glaubt nicht an Möglichkeiten für Verbesserungen im kollegialen Miteinander auf der Straße (19,8 Prozent). Nur 20,9 Prozent setzen auf ein steigendes Verständnis bei den Autofahrern, nur noch 11,6 Prozent sehen Potential für deren größere Rücksichtnahme. Ein beiderseits zu gering ausgeprägtes Verständnis füreinander meinen 18,6 Prozent der befragten Trucker erkennen zu können. Als Gegenmaßnahme schlagen 12,8 Prozent vor, jeder Autofahrer solle einen Tag in einem Lkw mitfahren.
geschrieben von auto.de/(roe/mid) veröffentlicht am 13.11.2012 aktualisiert am 13.11.2012
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