Chevrolet

Präsentation Chevrolet Cruze Station Wagon – Viel Kombi für wenig Geld

Von Holger Zehden – Köln – Seit der Chevrolet Cruze 2004 auf den Markt kam, hat er sich zum meist verkauften Fahrzeug von Chevrolet entwickelt. Weltweit verkaufte sich der preisgünstige Kompakte bisher 1.3 Millionen mal. In Deutschland sah man den Cruze lange Zeit nur selten, was wohl vor allem dem Stufenheck, als einziger Karosserieform, geschuldet ist. Folgerichtig bringt Chevrolet den Cruze – nach dem Schrägheck 2011 – jetzt auch in der von den Deutschen so geliebten Kombi-Variante, und bläst damit zum Angriff auf Klassengrößen wie VW Golf Variant, Ford Focus Turnier und seinen eigenen Halbbruder Opel Astra Sports Tourer.

Es sagt schon einiges aus, dass Chevrolet den Cruze Kombi weltweit erstmals in Deutschland testen lässt. Das Mutterland des Autos ist nun mal Kombi-Land und so will Chevrolet mit der geräumigsten Cruze Variante endlich auch hierzulande an internationale Erfolge anknüpfen. Laut Chevrolet Deutschland Chef Steffen Raschig soll „die bodenständige deutsche Bevölkerung“ vom Cruze Kombi ebenso überzeugt werden wie Gewerbetreibende. Denn mit einem Startpreis von nur 15.990 Euro stellt der Cruze Stationswagon (SW) eine attraktive Alternative zu Golf Variant und Co. dar.

Cruze ist erwachsen[foto id=“427402″ size=“small“ position=“right“]

Der Chevrolet Cruze ist ein bisschen erwachsener geworden. Die flippigen Farbe, wie etwa das Moroccan Blue der von auto.de getesteten Limousine, wurden aus der Palette gestrichen. An einigen Stellschrauben wurde nachgebessert. So unter anderem die Karosserieform. 2011 ergänzte Chevrolet das in Deutschland wenig beliebte Stufenheck durch ein Schrägheck. Nicht ganz zufällig findet 2012 die internationale Präsentation des Station Wagon im Kombi-Land Deutschland statt. Abgesehen von der neuen Form hat sich der Cruze kaum verändert. Neben leicht überarbeiteten Stoßfängern gibt es neue Nebelleuchten und einen geänderten Kühlergrill.

Auch im inneren bleibt Chevrolet seiner Linie treu. Das mit Stoff bespannte Armaturenbrett kommt nun jedoch nicht mehr in Wagenfarbe sondern in seriösem Schwarz daher. Ansonsten kommen im Cruze ie gewohnt verschiedene Kunststoffe zum Einsatz, die ausnahmslos tadellos verarbeitet sind. Während das Platzangebot auf allen Sitzen schon bei der Limousine großzügig ausfiel, wird der Cruze Station Wagon mit 1.478 l Stauraum nun zunehmend für Gewerbetreibende interessant. Die Ausstattung fällt nach der Modellpflege und mit Einführung des Kombis übersichtlich aus, was jedoch der einzige Unterschied zwischen Cruze und Opel Astra bleibt. Vermisst haben wir dennoch nichts. In der höchsten Ausstattung LTZ verfügt der Cruze ab Werk über Navigations- und Audiosystem, Rückfahrkamera und Keyless Entry mit Startknopf. Optional sind Ledersitze und Sitzheizung. Das auf Smartphones zugeschnittene Infotainmentsystem „Mylink“ ist ab Sommer 2012 für ausgewählte Cruze-Modelle erhältlich.

[foto id=“427403″ size=“small“ position=“left“]Fahrverhalten

Größter Kritikpunkt beim Cruze waren bisher die Motoren. Sowohl Benziner als auch Diesel schienen technisch überholt, zeigten sich wenig drehfreudig, dafür umso durstiger. Hier schafft Chevrolet mit jeweils einem neuen Benziner und Diesel Abhilfe. Der 1.4-Liter Turbobenziner leistet 140 PS, liegt damit gleich auf mit dem 1.8-Liter Sauger, soll sich jedoch mit nur 5,7 Litern Kraftstoff pro 100 km begnügen. In der Praxis fühlt sich der kleine Turbo deutlich kraftvoller an als der gleich starke 1.8-Liter Sauger, verbraucht dagegen mit 6,7 l/100 km jedoch nur einen Liter mehr als angegeben. Einen nicht unwesentlichen Anteil daran dürfte die neuen 6-Gang-Schaltung haben, mit der sich der Cruze tieftouriger und so effizienter bewegen lässt. Auch der neue Einstiegsdiesel konnte überzeugen. Der 130 PS starke Selbstzünder stemmt immerhin 300 Nm auf die Vorderachse, gönnt sich dabei im Schnitt jedoch nur 5,8 Liter Diesel pro 100 km.

Während Chevrolet auch das laute Poltern der Hinterachse bei unebener Straße in den Griff bekommen hat, merkt man dem Fahrwerk noch am ehesten den harten Preisdruck im Segment an. Bei engagierter Kurvenhatz macht der Cruze bisweilen einen nervösen Eindruck, auch wenn er nie wirklich aus der Fassung geriet.

Aggregate[foto id=“427404″ size=“small“ position=“right“]

Die Motorenpalette des Chevrolet Cruze bleibt auch nach dem Facelift die alte, wird jedoch um jeweils einen Turbo-Benziner und Turbo-Diesel ergänzt. Den Einstieg bildet der 1.6-Liter Benziner mit 124 PS. Der neue 1.4-Liter Turbo-Benziner liegt mit 140 PS fast gleich auf mit dem 1.8-Liter Sauger mit 141 PS, machte jedoch einen deutlich spritzigeren Eindruck als der größere Motor und verbrauchte zudem deutlich weniger.

Bei den Selbstzündern ist der 1.7-Liter Turbodiesel das neue Einstiegsaggregat. Der Selbstzünder leistet 130 PS und ein Drehmoment von 300 Nm. Topaggregat bleibt der 2.0-Liter Diesel mit 130 PS und 360 Nm Drehmoment.

Fazit

Auch ohne hellseherische Fähigkeiten kann man mit Gewissheit sagen, dass der Cruze mit dem Station Wagon hierzulande deutlich mehr Erfolg haben wird als [foto id=“427405″ size=“small“ position=“left“]bisher. Chevrolet selbst geht von einem Verkaufsanteil des Kombi am Gesamtunsatz des Cruze von 50 Prozent aus. Denn neben den Kombi-Liebhabern – die es in Deutschland reichlich gibt – wird der äußerst geräumige Kompakt-Kombi, dank neuer, sparsamer Aggregate und niedrigem Preis, äußerst interessant für Gewerbetreibende und Flotten. Denn schließlich steckt unter dem Blechkleid die gleiche Technik wie beim Opel Astra. Zwar bietet der optional deutlich mehr Ausstattung und Assistenten, doch welcher Dienstwagen fährt schon als Vollausstattung vor? Chevrolet hat fast alle der im letzten auto.de-Test kritisierten Punkte beim Cruze behoben, den Preis jedoch auf annähernd gleichem Niveau gehalten. Ab 15.990 Euro steht der Cruze Station Wagon ab Sommer bei den Händlern. Das sind immerhin 1.000 Euro weniger als für den Basis-Astra. Ein Golf Variant schlägt mit mindestens 18.950 Euro zu Buche. Da selbst die auslaufenden Modelle von Hyundai i30 cw und Kia Ceed sw – die Kombis der neuen Generation kommen in den nächsten Monaten – bekommt man aktuell also nirgendwo so viel Kombi für so wenig Geld wie beim neuen Chevrolet Cruze Station Wagon.

Datenblatt – Chevrolet Cruze Station Wagon
   
fünftüriger, fünfsitziger Kombi der Kompaktklasse
   
Länge/Breite/Höhe: 4.675 mm/1.797 mm/1.484 mm
Radstand: 2.685 mm
   
Motoren:

Vierzylinder Benziner Saugmotor, Turbo-Benziner und Turbodiesel

   
Benzin: 1.6-Liter mit 91 kW/124 PS, 155 Nm Drehmoment
1.4-Liter Turbo mit 103 kW/140 PS, 200 Nm Drehmoment
1.8-Liter mit 104 kW/141 PS, 176 Nm Drehmoment
   
Diesel: 1.7-Liter  mit 96 kW/130 PS, 300 Nm Drehmoment
2.0-Liter mit 120 kW/163 PS, 360 Nm Drehmoment
Beschleunigung 0-100 km/h: 8,8 – 12,6 s
Höchstgeschwindigkeit: 191 – 210 km/h
   
Test-Verbrauch (im Mittel):  
Cruze 1.4-Liter Turbo: 6,7 l/100 km
Cruze 1.7-Liter Diesel: 5,8 l/100 km
Herstellerangaben:  
Cruze 1.4-Liter Turbo: 5,7 l/100 km
Cruze 1.7-Liter Diesel: 4,5 l/100 km
CO2-Ausstoß: 119 – 170 g/km
Schadstoffklasse: Euro 5
Energieeffizienzklasse: k. A.
   
Ausstattung
(Serie, Auswahl):
sechs Airbags, Antiblockiersystem ABS, Isofix, RDS CD-Radio mit MP3-Eingang, elektronische Stabilitätskontrolle ESC mit Traktionskontrolle, elektrische Fensterheber vorn, Funk-Zentralverriegelung, Servolenkung, höhenverstellbares Lenkrad, vierfach verstellbare Frontsitze
   
Gewichte/Zuladung  
Leergewicht: 1.360 – 1.539 kg
zul. Gesamtgewicht: 1.895 – 2.074 kg
Anhänglast gebremst: 1.200 kg
Anhänglast ungebremst: 750 kg
Kofferraumvolumen: 500 – 1.478 l
   
Preise  
Basismodell: ab 15.990 Euro
Topmodell: ab 23.090 Euro
***Basierend auf Berechnungen des bayerischen Landesamt für Umwelt

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Gast auto.de

Juli 19, 2012 um 1:33 pm Uhr

Was ist denn daran "Kompakt" Einen Skoda Fabia bezeichne ich so, aber 4.675 mm/1.797 mm/1.484 mm sind Mittelklassemaße. Mit jeder "Nachfolge"-Modellreihe die Fahrzeuge zu verlängern und zu verbreitern führt dazu, daß es irgendwann die Nachfolger der höheren bzw. größeren Klasse sind. Der Cruze war mal als Nubira-Nachfolger eingeführt worden und hat nun z.T. größere Werte als der über dem Nubira angesiedelte Evanda. Der hatte ausschließlich 86 KW aus 2 l Hubraum und die Abmessungen 4770 mm / 1815 mm / 1440 mm
Warum soll ein "erwachsenes" Auto nicht jede Farbe haben, die Kunden wünschen. "Die flippigen Farbe, wie etwa das Moroccan Blue der von auto.de getesteten Limousine, wurden aus der Palette gestrichen." Vielen Dank für die Bevormundung. Am schönsten wäre sowieso Orange (RAL 2000 oder 2004).

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