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Der Opel Rocks-e soll als Mini-Elektroauto die Jugend, Senioren und City-Pendler erfreuen. Fahren darf man ihn mit der Führerscheinklasse AM, wie sie für auf 45 km/h tempolimitierte Kleinkraftroller erforderlich ist, und die man schon mit 15 Jahren mit ein paar Fahrstunden und praktischer wie theoretischer Prüfung für rund 500 Euro erwerben kann.
Copyright: Autoren-Union Mobilität/Michael Kirchberger
Der Rocks-e wird eigentlich von der Stellantis-Schwestermarke Citroën unter dem Namen Ami gebaut und vertrieben, allerdings nicht in Deutschland. Hier übernimmt Opel und stellt die gerademal 2,41 Meter lange und 1,39 Meter breite Asphaltblase auf die 14 Zoll kleinen Räder. Maximal 45 km/h schafft der Winzling, die Reichweite von 75 Kilometer ist eine realitätsnahe Angabe, das Laden des 5,5 kWh großen Akkus dauert an der Haushaltssteckdose 3,5 Stunden. Für das „Betanken“ an der Ladesäule gibt es einen aufpreispflichtigen Adapter, der die Ladezeit zwar nicht verkürzt, aber in der Regel das kostenfreie Parken an den entsprechenden Versorgungsstellen ermöglicht. Der Anschluss gelingt spielend leicht, der Stecker und drei Meter Kabel sind in der Beifahrertür untergebracht.
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Und der Wagen sieht von hinten wie von vorn nahezu gleich aus. Auch hier wurde, wie bei den Türen, ein gleiches Bauteil verwendet. Der Rocks-e ist knuffig und niedlich. „Ach, ist der süß“ war der am häufigsten gehörte Kommentar. Das nervt irgendwann, bitte nennt ihn nicht Baby. Die Zweifarblackierung setzt Akzente, das große, gläserne Panoramadach macht den Innenraum hell. Netze in den Türen, ein gelbes Inlay auf dem Armaturenbrett und ein knapper Spalt hinter den Sitzen (nur der für den Fahrer ist längs verstellbar) taugen zum Aufbewahren der Dinge des Alltags, nicht aber für großes Gepäck. Allenfalls im Fußraum des Beifahrers kommt ein kleiner Reisekoffer mit maximal 63 Litern Volumen unter. Um die Zuladung muss sich keiner scheren, 229 Kilogramm sind erlaubt.
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Geben wir Strom. Der 471 Kilogramm leichte Zweisitzer nimmt ordentlich Fahrt auf und entwickelt dabei eine Geräuschkulisse, die einem elektrischen Dosenöffner nicht unähnlich ist. Mangels Isolierung heult und fiept die Elektromaschine, eine Unterhaltung bei Höchstgeschwindigkeit erfordert ein Anheben der Stimme. 45 km/h zeigt der Digitaltacho, dann ist Schluss. Der Federungskomfort strebt gegen Null, der Rocks-e hoppelt förmlich über schlechte Fahrbahnen, schwimmt aber in der City munter mit. Es fällt kaum auf, dass er das städtische Tempolimit nicht ausschöpfen kann, andere werden mit dem großen Aufkleber „45 km/h“ am Heck darauf hingewiesen. Dumm ist, dass sich der Blinkerhebel nicht automatisch zurückstellt. Das Licht ist immer an, LED-Scheinwerfer gehören zum Serienstandard. Die Reichweite erweist sich als ausreichend für den täglichen Kurzstreckeneinsatz. Nur wer Freunde in Mainz besuchen will und aus Hessen anreist, wird zu Umwegen gezwungen. Denn die Autobahn ist ebenso wie eine Kraftfahrstraße für den Ministromer tabu. Da bleibt nur die Theodor-Heuss-Brücke in Stadtmitte, auch wenn das Ziel viel weiter südöstlich liegt. Dieser Umstand verlängert manche Fahrt und erfordert genaue Planung. Navigiert wird mit dem Handy, das sich mit dem Rocks-e verbinden lässt. Wenn‘s kalt ist, hilft ein Warmluftgebläse beim Enteisen der Scheibe, ob es für die Erwärmung des Innenraums taugt, konnten wir angesichts frühlingshafter Temperaturen nicht herausfinden.
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geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 10.05.2022 aktualisiert am 10.05.2022
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