Preise für Mobilität: Busse und Bahnen dramatisch teurer geworden

Mit Bussen und Bahnen fahren statt mit dem Auto, das sagt sich leicht und wird von zahlreichen Interessengruppen auch permanent gefordert. Doch was unter vielen Aspekten durchaus vernünftig klingt, lässt sich leider immer schwerer bezahlen. Denn jede Form der Mobilität hat ihren Preis. Und der ist, wie fast alle Preise bei uns seit 2005, für den Gesamtbereich Verkehr – Autokauf, Benzin, Bustickets und Bahnfahrkarten – um 8,3 Prozent gestiegen.

Preisanstieg

Doch während sich das Autofahren von 2005 bis 2009 „nur“ um 7,6 Prozent verteuerte, stiegen die Preise für die Personenbeförderung im Schienenverkehr in diesem Zeitraum sowohl für den Nahverkehr als auch für Fernreisen um 17 Prozent. Und noch deutlicher mit 19 Prozent fielen die Preissteigerungen für den als Alternative zum Auto besonders wichtigen regionalen Verbundverkehr aus. Ja die Preise für eine einfache Fahrt stiegen hier sogar um 22 Prozent wie aus einer aktuellen Betrachtung des Statistischen Bundesamtes über die Kosten der Mobilität hervorgeht.

Damit liegen die Preissteigerungen für die Mobilität im Bereich des öffentlichen Personenverkehrs zwischen 2005 und 2009 um 100 bis 200 Prozent über denen für das Auto. Und während bis Mitte 2008 die Preise für Auto, Schiene und Verbundverkehr noch einigermaßen gleichmäßig stiegen, lässt sich seitdem eine deutliche Entkopplung der Preise rund ums Auto auf der einen Seite und für Busse und Bahnen auf der anderen Seite feststellen, die Busse und Bahnen, verglichen mit der Steigerung des Verbraucherpreisindexes von 7,0 Prozent zwischen 2005 und 2009, dramatisch teurer werden lässt.

Rund dreizehn Prozent ihrer Ausgaben für den privaten Konsum machten die Bundesbürger 2005 für Mobilität – davon 1,4 Prozent für Bahnen und Busse und den Löwenanteil von 11,6 Prozent für das Auto. Da die reinen Kraftstoffkosten und zusätzlichen Betriebskosten, verglichen mit den erheblichen Fixkosten, vergleichsweise niedrig liegen, ist es nicht verwunderlich, dass Autobesitzer ein paar zusätzliche Kilometer lieber mit ihrem Auto als zu erheblich höheren Kosten mit Bussen und Bahnen fahren. Vor allem dann, wenn mehrere Personen unterwegs sind. Und die Entscheidung für das in vielen Haushalten sowieso vorhandene Auto wird umso deutlicher ausfallen, je teurer Busse und Bahnen werden.

Für die scheint angesichts der Preisentwicklung die Zeit für ein Umdenken gekommen. Denn so vernünftig Busse und Bahnen vor allem im Nahverkehr zu Zeiten hohen Bedarfs wie im Schülerverkehr und im Berufsverkehr auch sind – sie sind unsinnig und eigentlich unbezahlbar, wenn der Verkehrsbedarf nur gering ist und dann auch noch große Flächen bedient werden müssen. Dann wird das Angebot von nicht gebrauchten Bussen und Bahnen zum teuren Unsinn.

Bezahlbare Alternativen

Statt unter solchen Bedingungen spärlich besetzte oder leere Züge und Busse lediglich zum Erfüllen eines Fahrplans mit hohen Kosten durch die Gegend zu bewegen, sollte man zügig darangehen, bezahlbare Alternativen für die Bürger zu entwickeln, die über kein eigens Auto verfügen. Das könnte sinnvoll eingesetzte Busse und Bahnen erheblich verbilligen und vielleicht sogar für Autofahrer attraktiver machen und ausreichend Mittel freisetzen, um mit einem bezahlbaren individualisierten Angebot auch die zu bedienen, die außerhalb der Hauptverkehrszeiten Mobilitätsbedarf, aber dafür kein eigenes Auto haben.

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