Blauer Himmel, Sonne satt, 1000 Berge und jede Menge altes Eisen – in Attendorn startete am Donnerstag (1. Oktober 2015) die erste Sauerland Klassik Rallye. Rennleiter Peter Göbel, fünffacher deutscher Rallyemeister mit Matthias Kahle, erfüllt sich als Organisator dieses Oldtimer-Events einen Kindheitstraum. „Es gibt so viele Klassik-Rallyes. Mit der AvD Histo Monte und der Hamburg Berlin Klassik habe ich mit meiner Mannschaft bereits viele Rallyes organisiert. Allerdings war es mir immer eine Herzensangelegenheit in meiner Heimat, dem Sauerland, eine eigene Rallye aus dem Boden zu stampfen“, erklärt Göbel auf dem Marktplatz von Attendorn.
Das 25 000-Seelen-Örtchen Attendorn ist Dreh und Angelpunkt der Rallye. Und wie es sich für echte Fans von rollenden Raritäten gehört, war ein großer Teil der Bevölkerung auf den Beinen, um den Start auf dem Marktplatz von Attendorn zu verfolgen. Mitten im Feld der automobilen Schätze waren fünf Klassiker, davon drei Karmann Ghia sowie zwei Oldies von Seat. Am Lenkrad dreht erneut Prominenz. So fährt Autostadt-Geschäftsführer Otto F. Wachs zusammen mit Schauspielerin Katharina Schubert.
Rallye-Legende Walther Röhrl startet mit seinem ebenso legendären Beifahrer Christian Geistdörfer für das Team aus Wolfsburg. Die Autostadt stellte den beiden Weltmeistern hierfür einen standesgemäßen Porsche 911 San Remo zur Verfügung – das Originalfahrzeug mit dem die beiden eben jene Rallye 1981 für sich entschieden haben. Himmlisch wird es im Bentley T2 (1978) zur Sache gehen. Braunschweigs Domprediger Joachim Hempel und sein geistlicher Kollege Dr. Norbert Feldhoff, Domprobst in Köln lassen sich in der englischen Limousine durch das Sauerland chauffieren und bieten den übrigen 102 Teilnehmern ihren geistlichen Beistand, auf dass alles heile bleiben wird.
Auch die Seat-Klassiker bringen Prominenz nach Attendorn. Den Seat 1200 „Bocanegra“ aus dem Jahr 1976 pilotiert Jungschauspieler David Kross, bekannt durch seine Rolle im Film „der Vorleser“, neben seiner englischen Kollegin Kate Winslet. Der zweite Seat, ein Ibiza 1,5 SXI von 1992, ist ein besonderer Vertreter seiner Baureihe. Der Grund: Unter seinem Blechkleid, das übrigens von Giorgetto Giugiaro designt wurde, arbeitet Porsche-Technik. Der Motor mit 90 PS ist eine komplette Entwicklung des Sportwagenbauers aus Stuttgart. Darum prangt neben dem Seat-Logo auch das Wappen von Porsche auf dem Auto. Damit das möglich wurde, zahlte Seat seinerzeit sieben D-Mark pro verkauftem Modell an Porsche.
Die Autostadt tritt bei der Sauerland Klassik als Premiumpartner auf, die Konzernmarke Seat erstmals als Mobilitätspartner. Insgesamt 25 aktuelle Modelle stehen für die Organisation rund um Peter Göbel bereit. „Hinter uns liegen endlose Stunden anstrengender Organisation, vieler Termine und zahlreicher Streckenbesichtigungen“, berichtet Göbel. „Herausgekommen sind knapp 650 traumhafte Kilometer, die das Sauerland so wiedergeben, wie ich meine Heimat empfinde und sehe.“ Die Teilnehmer sind nun auf der Fahrt entlang fünf großer Talsperren, durch das Ebbe- und Rothaargebirge. „Das Sauerland, ist vielen Menschen in Deutschland noch unbekannt“, weiß der Rallye-Organisator. „Ich würde mich sehr freuen, wenn sie gerade die noch unbekannten Regionen in ihr Herz schließen.“