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BMW
In USA passt der BMW X6 in die Welt. In Deutschland wird der 4,88 Meter lange und 2,4 Tonnen schwere Allradler, den BMW Sports Activity Vehicle (SAV) nennt, um ihn von den SUV abzuheben, eher als „gewaltig“ empfunden. In Amerika gilt er als Beispiel für die neue Bescheidenheit.
Selbst das M-Modell zählt hier mit seinen rund elf Litern auf 100 Highway-Kilometern trotz seines Achtzylinders mit 555 PS zu den wirtschaftlichsten Vertretern. Der BMW X6 M passt also fast schon zu den Anforderungen von Präsident Barrack Obama an das zukünftige SUV.
Aber ein SUV will die M GmbH mit ihrem BMW X6 gar nicht gebaut haben, sondern eher einen hohen Sportwagen für vier Personen, der außerdem noch eine hohe Alltagstauglichkeit bietet und in das BMW-Spritsparprogramm „Efficient Dynamics“ passen. Beim Kraftstoffverbrauch will man mit jedem M-Modell den besten Wert im Segment bieten, versichert der neue Chef der M GmbH, Dr. Kay Segler. Und sein Entwicklungschef Albert Biermann lässt professionelle Begeisterung durchklingen, wenn er vom BMW X6 M sagt, er sei ein „Antidepressivum, vielleicht mit Suchtgefahr“.
Zusammen mit dem in Technik und Leistung fast deckungsgleichen BMW X5 M, der ebenfalls neu ist, stellt der BMW X6 M den ersten Versuch der High-Performance-Münchner mit SUV und SAV dar. So wundert es nicht, dass auch andere Wege gesucht wurden. Dazu zählen der neue Achtzylinder-Motor, das Umsteigen von Sauger auf Turbo und die Ausstattung mit einem Automatikgetriebe.
Bei dem hohen Fahrzeuggewicht des X6 M von rund 2,4Tonnen braucht man das volle Drehmoment früh. Das schaffen die beiden Turbolader. Sie liefern das maximale Drehmoment von 680 Newtonmetern schon ab 1500 Umdrehungen pro Minute. Außerdem haben sich die M-Experten bei ihrem Motor etwas einfallen lassen, was für ein extrem gutes Ansprechverhalten des Motors führt und gleichzeitig den Einsatz einfacher und kleinerer Turbolader gestattet.
Der Name der Technologie liest sich wie ein Zungenbrecher: zylinderbankübergreifende Abgaskrümmer. Jeweils zwei Zylinder auf der linken und der rechten Zylinderbank des V-Motors werden auf verschlungenen Wegen so mit einander verbunden, dass die Turbolader mit ständig gleichem Druck versorgt werden. Die beiden Lader können deswegen kleiner gehalten werden und passen zwischen die Zylinderbänke. Die beiden Katalysatoren sitzen direkt am Block, so dass schnell auf Betriebstemperatur kommen. Das spart Aufheizzeit und damit Sprit beim Kaltstart.
Viele Motoren werden mit der Einspritzung von zusätzlichem Kraftstoff gekühlt. Dieser Achtzylinder verträgt eine Abgastemperatur von 1050 Grad Celsius, die er aber in der Regel nicht erreicht, so dass die Kühlung durch unverbrannten Kraftstoff nur in Ausnahmefällen notwendig wird. Auch das spart Kraftstoff.
Genug vom Motor; sprechen wir von dem, was er aus dem BMW X6 werden lässt. Die M-Company sieht dieses Fahrzeug als eine Erweiterung der Marke in Richtung Exklusivität. Man traut ihm zu, dass er zwar auch unter den BMW X6-Kunden Freunde finden wird, sieht ihn aber eher als einen Eroberer im Markt sportlicher Limousinen und hat dabei eher den Porsche Panamera als andere SUV im Visier. Den X6 M sehen die Münchner als Sportwagen. „Andere haben nur starke SUV“, hörte man jetzt bei der Präsentation des Neuen in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia.
In 4,7 Sekunden beschleunigt er von 0 auf 100 km/h und erreicht die 250 km/h, wenn man extra dafür bezahlt, kann man 275 km/h Höchstgeschwindigkeit abrufen. Das passt zum Sportwagenanspruch. Wir konnten uns auf einer Rennstrecke in der Nähe von Atlanta davon überzeugen, dass auch die Lenkung, die mögliche Querbeschleunigung, die fast fehlende Seitenneigung in Kurven und die Bremsleistung diesem Anspruch gerecht werden. Drückt man den „M-Button“, erlaubt der X6 M sogar spektakuläre Drifts. Das Lenkrad bietet zwar die Möglichkeit, das Automatikgetriebe per Hand zu schalten. Aber selbst auf der Rennstrecke waren wir mit der Arbeit der Automatik auch ohne diesen Eingriff sehr zufrieden.
Und bei der Exklusivität lässt man sich nicht lumpen. Volllederausstattung bis hin mit Leder bezogene Armaturentafel, Karbon-Verkleidungen, klassisch schöne Rundinstrumente, vier bequeme Ledersitze mit gutem Seitenhalt- hier kommt alles zusammen, was ein Top-Automobil der Premium-Klasse heute so zu bieten hat. Besonders angenehm fiel uns das Head up-Display auf, das einem ständig die Geschwindigkeit und die wesentlichen Angaben für die Navigation vor Augen hält.
Wegen der hohen Sitzposition fehlt das Sportwagen-Gefühl, mit dem Hosenboden über den Asphalt zu rutschen. Dafür hat man nach vorn die bessere Übersicht. Beim Blick nach hinten stellen sich aber wieder Sportwagen-Gefühle ein. Denn wegen der kleinen, flachen Heckscheibe muss man sich beim Blick nach hinten in Bescheidenheit üben. Aber dafür gibt es die SUV-typischen elefantenohrengroßen Außenspiegel.
Länge x Breite x Höhe (in m): 4,88 x 1,98 x 1,68
Motor (Bauart, Hubraum): Achtzylinder-V-Motor, 4395 ccm, Twinturbo, zylinderbankübergreifende Abgaskrümmer
Max. Leistung: 408 kW / 555 PS bei 6000 U/min
Max. Drehmoment: 680 Nm zwischen1500 und 5650 U/min
Verbrauch NEFZ im Mittel: 13,9 l
CO2-Emission: 325 g/km (Euro 5)
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,7 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h abgeregelt, maximal 275 km/
Leergewicht/Zuladung: 2380 kg / 600 kg
Wendekreis: 12,8 m
Reifen: vorn 275/40 R 20 106Y XL RSC, hinten 315/35 R20 110Y XL RSC
Luftwiderstandsbeiwert: 0,38
Anhängelast (gebremst, 12 %): 3000 kg
Kofferraum: 570 Liter bis 1450 Liter
Basispreis: 108 500 Euro
geschrieben von (ar/Sm) veröffentlicht am 17.07.2009 aktualisiert am 17.07.2009
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Gast auto.de
Juli 13, 2009 um 5:12 pm UhrHallo? Wieso baut BMW solch ein Auto?
Kann denn ein großer Automobilhersteller nicht mal Stärke beweisen und zu dem stehen was sie propagieren? Umweltfreundliche Autos zu bauen!
Ich stelle mir doch auch keinen Bagger in den Garten, wenn ich nur eine Schaufel brauche, oder?
Und wieso baut ihr so viele, ja unzählige unterschiedliche Modelle? Glaubt ihr nicht, dass der Bedarf an komfortablen "günstigen"Mittelklassewagen mit geringen Spritverbrauch nicht ausreicht, um Geld zu verdienen? Ist der X5 zu klein, oder verkauft sich der X3 zu schlecht? Macht ja nix, dafür habt ihr jetzt den X6, der reisst das raus! Ja ne, is klar!
Baut doch einfach mal vernünftige Autos, mit denen man sich identifizieren kann und nicht in ein paar Jahren balmieren.
Für mich seid ihr Betrüger, weil ihr die Bevölkerung verarscht, belügt und vorsätzlich dazu verleitet die Umwelt zu verpesten. Habt ihr kein Verantwortungsgefühl?
Benutzt doch die Kohle um noch sichere, zuverlässigere, praktischere und umweltfreundlichere Mittelklassewagen oder Oberklasselimousinen zu bauen, dann die verkaufen sich 100.000mal besser als ein SUV für potenzarme Schweine.
PS: Ich bin nicht neidisch, da ich mir dieses Auto leisten kann, …. wenn ich nur wollte! Auch arbeite ich bei einem OEM und finde es trotzdem Scheiße. Arbeitsplätze kann man auch mit neuen Ideen sichern, die nichts mit fahrenden Bleiklötzen zu tun haben.