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Aller derzeit grassierenden Elektro-Euphorie zum Trotz: Immer noch bleibt das Ungewöhnlichste an batteriebetriebenen Fahrzeugen, dass sie im „Leerlauf“ keinen Mucks von sich geben. So signalisiert auch bei der Zero S nur ein grünes Lämpchen, dass nun nur noch am Gasgriff gedreht werden muss, damit sich das Elektromotorrad aus Amerika in Bewegung setzt. Fährt es erst einmal, dann wird der Vortrieb auch akustisch wahrnehmbar. Ein leichtes Surren begleitet die abgasfreie Fahrt mit dem 22 kW / 31 PS starken Zweirad.
Ein Rahmen aus leichtem Flugzeug-Aluminium und eine vollständig recyclebare Lithiumionen-Batterie sowie Elektromotoren mit 17 400 bis 22 000 Watt des deutschen Herstellers Perm sind die wesentlichen Merkmale der Motorräder von Zero. Sie sind leicht, durchzugsstark und abgasfrei. Entwickelt wurden sie von einem NASA-Ingenieur. [foto id=“94129″ size=“small“ position=“right“]Im Gegensatz zu vielen anderen Lösungen stand bei dem kalifornischen Unternehmen vor vier Jahren zunächst die Batterie im Mittelpunkt, um die herum dann das Motorrad entwickelt wurde. Im Schnitt fünf Jahre soll die Batterie halten, die für insgesamt rund 1200 Ladungen ausgelegt ist.
Während die beiden Modelle X (Enduro) und MX (Crosser) ausschließlich für den Einsatz jenseits öffentlicher Wege konzipiert sind, verbirgt sich hinter der Zero S die Version mit Straßenzulassung. Sie ist im Stil einer Supermoto gehalten. Durch den Wegfall des Tanks kann der Fahrer noch weiter als üblich auf der langen Sitzbank nach vorne rutschen und Gewicht auf das Vorderrad bringen. Entsprechend handlich zeigt sich die lediglich 102 Kilogramm leichte Zero S. Sie lässt sich schon fast spielerisch leicht und punktgenau dirigieren. Mehr als 84 Newtonmeter Drehmoment bietet der Elektromotor, die vom Start weg zur Verfügung stehen. Das reicht für eine Beschleunigung von null auf 80 km/h in etwa vier Sekunden. Knapp 100 km/h ist die S schnell. Begleitet wird die Fahrt nicht nur von dem ungewohnt leisen Motorgeräusch, sondern auch von einem ungewohnt harten Fahrgefühl mit leichtem Klappern der Batterie in ihrer Halterung. Die ungefederten Massen des Antriebskonzeptes fordern hier ihren Tribut.
Die Reichweite ist mit bis zu 100 Kilometern angegeben. Danach muss das emissionsfreie Motorrad für maximal vier Stunden an die Steckdose. Lohn der Mühe sind nach Herstellerangaben Betriebskosten von unter einem Cent pro Kilometer. [foto id=“94130″ size=“small“ position=“left“]Im Fahrbetrieb wird mit einem Piepton sowie blinkender Ladeanzeige vor zur Neige gehender Batteriekapazität gewarnt. Die Leistung wird bei kritischem Energiezustand um zwei Drittel zurückgenommen, um die Heimkehr zu sicherzustellen.
Für die Presse-Präsentation war das Drehmoment der S sicherheitshalber deutlich heruntergeschraubt. Viermal soviel sei es am Ende tatsächlich, wenn die Zero S voraussichtlich Ende August die Zulassung für Deutschland erhält, versicherte John Lloyd, bei Zero Motorcycles zuständig für die weltweiten Verkaufsaktivitäten. Worauf das hinausläuft, zeigte die MX deutlich. Das nach Kundenrückmeldungen optimierte Motorcrossmodell zieht mit Vehemenz und beeindruckendem Antritt nach vorn. In zwei Sekunden erreicht die 17 kW / 23 PS starke und mit nicht einmal 70 Kilogramm extrem leichte Maschine aus dem Stand heraus die 50-km/h-Marke. Bereits im „Easy“-Betriebsmodus beeindruckt der kräftige Anzug. Mit einem einfachen Kippschalter kann auch auf „Sport“ und einen spitzeren Drehmomentverlauf gewechselt werden. Zudem kann mit einem zweiten Schalter die Höchstgeschwindigkeit auf etwa 40 km/h begrenzt werden.
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Die MX hat – ebenso wie die X – eine kleinere und mit 20,5 Kilogramm leichtere Batterie als die S. Die Reichweite liegt mit bis zu 60 Kilometern ebenfalls deutlich niedriger, dafür lässt sich die Batterie aber nicht nur schneller wieder aufladen (unter zwei Stunden), sondern auch binnen zwei Minuten austauschen. Ihre Zuverlässigkeit haben die Zero-Motorräder bei einem 24-Stunden-Rennen bewiesen, bei dem zehn Fahrer mit ihren Privatmaschinen antraten. Alle Motorräder kamen nach etwa 800 Kilometern auf der Rundstrecke am Ende ins Ziel.
Zehn Bestellungen aus deutschen Landen sollen bei Zero Motorcycles im fernen Santa Cruz bereits vorliegen. Mehr als 250 Maschinen haben seit 2007 die kleine Fabrik in Kalifornien verlassen. [foto id=“94132″ size=“small“ position=“right“]Im nächsten Jahr sollen weltweit 1000 Stück verkauft werden. Die batteriebetriebenen Motorräder können nur im Internet bestellt werden. Unabhängige Servicepartner sollen aber Maschinen zur Probefahrt bereithalten und sich auch sonst um alle Kundenbelange kümmern. 50 bis 70 solcher lokalen Ansprechpartner will die Europazentrale in Amsterdam in den nächsten zwölf Monaten in Deutschland gewinnen. In Hamburg und München gibt es bereits zwei zentrale Vertriebsstützpunkte, die für Nord- bzw. Süddeutschland zuständig sind.
Zero Motorcycles bietet zwei Jahre Garantie. Darin enthalten ist ein kostenloser Batterieaustausch, falls es einmal Probleme mit den Akkus geben sollte. Zudem werden 50 Prozent Preisnachlass auf Ersatzteile etwa bei einem Unfall gewährt. Zudem verspricht das Unternehmen 40 Prozent Rabatt auf eventuelle Upgrades der Technik, denn die Entwicklung von besseren Batterien wird rasant weiter gehen. John Lloyd ist sich sicher, dass es immer leistungsfähigere und kleinere, vor allem aber auch billigere Akkus geben wird. Rund 2000 Euro kostet sie derzeit für die beiden kleineren Modelle X und MX. Etwa 3200 Euro sind es im Fall der S.
Antrieb: Elektromotor
Max. Leistung: 22 kW / 31 PS (17 kW / 23 PS)
Max. Drehmoment: 84,6 Nm (67,7 Nm)
Reichweite: ca. 100 km (ca. 60 km)
Gewicht fahrfertig: 102,1 kg / 68,5 kg
Höchstgeschwindigkeit: ca. 97 km/h (ca. 80 km/h)
Preis: 9950 Euro (7990 Euro)
geschrieben von (ar/jri) veröffentlicht am 23.07.2009 aktualisiert am 23.07.2009
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Wie sagte ich schon immer, der Elektroantrieb ist schon längst in den Schubladen jeder hat es.
Nur solange man den normalen Antrieb verkaufen kann warum sollte man dann…
Aber ich finde die Entwicklung gut.
Auch das mit der schnellladenden Batterie und der Kapazität, haben die Hersteller schon längst im Griff.
Nur nicht zu viel zeigen, immer schauen wie weit die Konkurenz ist.
Also pakt aus und dann auf den Markt.
Ach ja, das Ding mit dem dann mehr benötigten Strom….. aber ja, es kommt ja aus der Steckdose.
preis ??? wo steht denn der preis im artikel ?!?
Es ist sicherlich ein Interessantes Motorrad. Was mich etwas Verblüfft ist die rasante Leistung die der Elektoantrieb beherrscht.
Ob sich allerding das Preis Leistungsverhältnis die Waage hält, muß sich wohl erst noch herausstellen wenn dieses neu endwickelte Modell auf Deutschen Straßen herumfahren darf.
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Gast auto.de
Juli 27, 2009 um 8:18 am Uhrschön und gut selbst über den preis kann man reden aber welchen führerschein muss der fahrer haben