Pressefreiheit: Deutschland nur auf Rang 18

Zeitungen, Rundfunk, Fernsehen und zunehmend das Internet wetteifern auch in Deutschland bei der Vermittlung all dessen, was in der Welt geschieht. Dass es dabei immer objektiv und realitätsnah zugeht, ist von vornherein nicht zu erwarten.

Seine Meinung frei zu äußern und zu verbreiten, in Wort, Schrift und Bild, dieses Recht räumt schließlich Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland jedem ein. Und weil Meinungen – nicht zuletzt die von Journalisten – weit auseinanderliegen können, muss nicht überraschen, dass einer die Welt nicht unbedingt genauso sieht wie ein anderer. Das ist nicht weiter schlimm, heißt es doch in besagtem Artikel 5 auch: „Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“

Mithin könnte angenommen werden, dass es in Deutschland keinen Grund zur Klage gibt. Warum aber rangiert unser Land in der internationalen Rangliste der Pressefreiheit erst auf Platz 18? – Offenbar sieht die Menschenrechtsorganisation „Reporter ohne Grenzen“, die die aktuelle Liste zusammengestellt hat, die Situation der Pressefreiheit in der Bundesrepublik nicht frei von Schatten. Anzunehmen, dass etwa die allgegenwärtige political correctness zu denken gibt, jene bereitwillige Unterwerfung unter die Deutungshoheit für alles Geschehen, die die Arroganz der Macht für sich beansprucht. Auch der eine oder andere Journalist mag sich sagen: Mitschwimmen im Strom ist einfach bequemer als gegen eine Strömung anzukämpfen.

Zurück zur Liste! Dass Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden die Spitzengruppe bilden, überrascht nicht. Auch die Schlusslichter Nordkorea (Platz 174) und Eritrea (175) sind dort, wo man sie von vornherein vermutet. Bemerkenswert die Positionen der baltischen Länder Estland (6), Litauen (10) und Lettland (13), die noch Australien und Japan hinter sich lassen. Ebenso Deutschland. Dafür muss es Gründe geben.

Die US-Organsiation „Freedom House beklagt in ihrem jährlichen Bericht zur Lage von Freiheit und Bürgerrechten die „weltweite Erosion der Freiheit“. Erosionen sind schleichende Prozesse. Genaueres Hinsehen lässt auch in Deutschland zunehmende Einschränkungen persönlicher Freiheiten entdecken, die vorrangig mit dem Terrorismus- und Klimaalarm begründet werden. Doch auch außerhalb dieser beiden besonderen Bannkreise lässt die Berliner Republik – auf permanente Vergangenheitsbewältigung mit entsprechendem Konfliktstoff geeicht – Ansätze zur Einschränkung der Meinungsfreiheit erkennen. Entsprechende Beispiele haben konkrete Namen, die inzwischen jeder kennt.

Man kann sicher sein: In die Falle der allgegenwärtigen political correctness wird noch mancher tappen. Wer die Freiheit der Meinung fürchtet, deutet unbequeme Äußerungen einfach so, dass sie zum Stein des Anstoßes werden können.

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Wolfgang Fleu

Juni 10, 2010 um 10:09 pm Uhr

Pressefreiheit ist in Deutschland per Grundgesetz garantiert und wird auch durch die Legislative und Exekutive geschützt. Das bedeutet aber nicht, dass alle Informationen in unseren Medien auch korrekt sind. Man darf einfach nicht vergessen, dass ein grosser Teil der Informationen durch die DPA und von Reuters kommem. Ein kleines Beispiel. In der ARD veröffentlichte die Tagesschau einen Filmbericht, wie im Gazastreifen bei einer Strassenschlacht ein flüchtender Vater mit seinem kleinen Sohn an der Hand von palästinensischen Rebellen erschossen wurde. Wenige Sekunden später wurde dann auch das Kind erschossen. Als ich mich über diese ungeheuere Tat furchtbar aufregte, führte mir ein libanesischer Freund mit seinem Videorekorder die selbe Szene vor, die er über Arab-Sat aufgenommen hatte. Er übersetzte mir wortwörtlich den arabischen Text und machte mich auf Szenen aufmerksam, die aus dem Tagesschaubeitrag herausgeschnitten waren. Nun stellte der Film das genaue Gegenteil dessen dar, was ich vorhin gesehen hatte, nämlich die bewußte Exekution dieser beiden Menschen durch einen israelischen Soldaten. Und seltsamerweise passte der Text jetzt haargenau zu den Bildabläufen. Erst jetzt fiel mir auf, dass beim deutschsprachigen Kommentar die Originalsprache nicht nur abgesenkt, sondern komplett ausgeblendet wurde. Der Beitrag kam so von der Agentur Reuters. Und wem gehört diese? Den Amerikanern – genauer: einem jüdischen Konsortium. Das ist Pressefreiheit. ….. Wolli

Gast auto.de

Juni 7, 2010 um 12:10 pm Uhr

ich bin auf diese Artickel gelandet, weil ich zum ersten mal in Zeitungen kommentiere u. dies wird ausnahmsweise nicht veröffentlicht. Warum ? einfach weil es um die Attake Israels auf die Aktivisten im internationalen See…Dagegen ist die andere Meinung herzlich willkomen. Kein Wunder Platz 18. In diesem Thema Israel ist alles ein Tabu. Es geht nicht darum, dass man Israel od. Palästinenser liebt oder hasst ?. Nur ich sehe, dass Medien verbreiten aufgrund irgendwelche Quelle oder einfach aus Prinzip falsche Ideen u. verdummen damit die Bürger.

Gast auto.de

Januar 22, 2010 um 2:04 am Uhr

§130 abschaffen, dann rutscht deutschland auch weiter nach oben!

Gast auto.de

Januar 19, 2010 um 5:35 pm Uhr

Presefreiheit bei uns?? Wohl eher die Freiheit der Journallie, das zu veröffentlichen, was politisch korrekt ist. Und unsere "Freiheit" das zu lesen und zu glauben.

Gast auto.de

Januar 19, 2010 um 5:31 pm Uhr

hehe, sehr lustig von dir… aber meinst du wirklich die zeitungen denen mangelndes verständnis von meinungsfreiheit vorgeworfen wird drucken so einen artikel der sie entlarvt????

Gast auto.de

Januar 19, 2010 um 11:10 am Uhr

Danke. Sehr gut. Doch so ein Artikel gehört nicht unter Auto.de sondern in die FAZ, den Tagesspiegel, die Welt.

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