BMW

Pressepräsentation BMW 6er Cabrio: Glanzvoller Auftritt

Ein glanzvoller Auftritt für ein BMW Luxus-Cabrio im tiefen, dunklen Winter, nur damit es rechtzeitig zur Saison bekannt ist? Das geht ja gar nicht. Dann lieber schneeweißer Sandstrand in Südafrika statt Schnee im Norden.

So erlebt in diesen Tagen das BMW 6er Cabrio der zweiten Generation im afrikanischen Hochsommer seine ersten Tage – als Rechtslenker im Linksverkehr. Noch etwas ist ungewöhnlich: Sonst brachten die Bayern stets das Coupé zuerst. Doch dieses Mal ist es das Cabriolet, übrigens eines mit klassischem Stoffverdeck, das sich bis zu Geschwindigkeiten von 40 km/h in 19 Sekunden öffnen und in 24 Sekunden schließen lässt. Es ist gut isoliert gegen Schall und Temperatur, kann in drei Farben geliefert werden und sieht auch im geschlossenen Zustand gut aus. Aber BMW geht nicht nach Südafrika, um zu zeigen, dass ein 6er Cabrio allwettertauglich ist. Es soll offen in der Sonne strahlen.

[foto id=“340313″ size=“small“ position=“left“]Der Plan gelingt. Wenn es offen vor einem in der Sonne steht, wirkt der 2+2-Sitzer viel länger als seine 4,89 Meter; denn seine Karosserie ist flach (mit geschlossenem Dach nur 1,37 Meter) und die Motorhaube BMW-typisch lang über kurzem vorderen Überhang, die Kabine („Greenhouse“ genannt) rückt weit nach hinten. Die Seitenansicht wird geprägt von der Kühlerhaube, die sich jetzt mit der BMW-Niere gegen den Fahrtwind zu stemmen scheint und zwei Linien, die die Seitenansicht von vorn bis hinten gliedern: eine oberhalb des Schwellers und die andere, die klassische BMW-Linie, unterhalb der Brüstung auf Höhe der Türgriffe. Neu bei BMW ist eine sanfte Sicke, die oberhalb der vorderen Kotflügel beginnt und – die Form alter geschwungener Kotflügel aufnehmend –nach hinten abschwingt.

BMW bemüht zur Beschreibung des Design maritime Begriffe. So wird die leicht nach vorn geneigte Niere zur Haifischnase (Shark nose), da werden die Formen an der Seite verglichen mit Wellenbewegungen, die entstehen, wenn ein strömendes Gewässer vom Bug (hier die besonders breite und flache Schnauze des 6er) geteilt wird, da wird der Brüstungsfläche zwischen Seitenwand und Innenraum der Charakter eines Bootsdecks zugeschrieben.

Die Bezeichnung Cockpit für den Fahrerarbeitsplatz stammt auch aus diesem Wortschatz, kommt aber auch bei Sportwagen und Flugzeugen vor. Jedenfalls hat BMW für den 6er einen besonders auf den Fahrer ausgerichteten Arbeitsplatz geschaffen. Diese Tugend war bei den Münchnern kurzzeitig verloren gegangen, wird dafür aber beim großen Cabrio aus München besonders kultiviert. Die Instrumente werden um sechs Grad auf den Fahrer ausgerichtet. Der schaut nun außerdem auf einen 10,2 Zoll großen Flachbildschirm, wenn er sein Auto per „iDrive“ einstellt oder Navigationsdaten abfragt.[foto id=“340314″ size=“small“ position=“right“]

Doch mehr noch als mit funktionaler und ergonomischer Gestaltung weist der Designer dem Fahrer seinen Arbeitsplatz über eine kühne Linie zu. Die beginnt als Absatz an der Windschutzscheibe und umspannt den Fahrerarbeitsplatz in elegantem Schwung, zunächst als Absatz im Instrumententräger und dann gut sichtbarer Materialwechsel mitten durch die Mittelkonsole. Das ergibt eine ungewöhnliche, mutige Optik, die jedem der beiden Insassen vorn seinen Platz unmissverständlich zuweist.

Das 6er Cabrio startet zur Markeinführung mit zwei Motoren: als BMW 650i Cabrio mit dem 4,4-Liter-Achtzylinder von 300 kW / 401 PS und als BMW 640i Cabrio mit einer exklusiven Variante des Drei-Liter-Reihensechszylinders mit Twinpower-Turbo, Direkteinspritzung und 235 kW / 320 PS. Beide werden mit der Acht-Gang-Sport-Automatik geliefert. Der Normverbrauch liegt beim Achtzylinder bei 10,7 Litern auf 100 km/h (entsprechend 249 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer) und beim Sechzylinder bei 7,9 Litern und185 g/km. Beim 640i gehört die Start-Stopp-Funktion zum Serienumfang.

[foto id=“340315″ size=“small“ position=“left“]Ebenfalls Serie ist die Fahrdynamik-Control zur individuellen Fahrzeugastimmung mit den drei Einstellungen „Normal“, „Sport“ und „Sport+“. Sie kann ergänzt werden um das System „Adaptive Drive“ mit elektronisch geregelten Dämpfern und Wankstabilisierung. Dann steht auch noch ein „Comfort“-Modus zur Wahl, und bei „Sport+“ wird das Fahrverhalten noch einmal sportlicher. Zusammen mit der Integral-Aktivlenkung kann an also mit dem 6er Cabrio mit Erfolg „die Sau rauslassen“.

Doch unter der Sonne Kapstadts spürten wir – auch angesichts der ortsüblichen Geschwindigkeitsbeschränkungen – eher das Verlangen, seine Eigenschaften als Luxus-Cruiser zu genießen. Das typische, geliebte Cabrio-Feeling stellte sich rasch ein: Gut zu wissen, dass man könnte, aber der Genuss liegt in der Ruhe.

Wir glauben den Münchnern, dass der 640i in 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen kann und der 650i dafür nur fünf Sekunden benötigt; uns ist klar, dass beide bei 250 km/h elektronisch abgeregelt werden. Aber wir genossen eher die recht geringe Verwirbelung der Luft im Innenraum, angesichts von mehr als 30 Grad Lufttemperatur vor roten Ampeln die Klimaanlage samt Sitzbelüftung und freuten uns am neuen, mehrfarbigen Head up-Display. Es ist ein Vergnügen, sich einem solchen Auto hinzugeben, wenn auch kein billiges: der Basispreis für das 640i Cabrio liegt bei 83 300 Euro und für das 650i Cabrio bei 94 300 Euro, in beiden Fällen Ende offen.

Datenblatt: BMW 640i Cabrio

 

Motor: Reihen-Sechszylinder, Twinpower-Turbo, Direkteinspritzung
Länge x Breite x Höhe (m): 4,89 x 1,89 x 1,3
Leistung

235 kW / 320 PS zwischen 5800 und 6000 U/min;

Max. Drehmoment: 450 Nm zwischen 1300 und 4500 U/min

Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm): 7,9 Liter; CO2-Emissionen: 185 g/km (Euro 5)
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h; Beschleunigung 0 – 100 km/h: 5,7 s
Leergewicht/Zuladung: 1840 bis 1915 kg / 450 kg
Kofferraum: 300 Liter bis 350 Liter (geöffnetes Dach)
Wendekreis: 11,7 m
Räder / Reifen: 8J x 17 / 225/55 R17 97Y
Basispreis: 83 300 Euro

 

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