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Pressepräsentation Cadillac SRX: Ein Stück Amerika

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Es gibt in mancher deutschen Großstadt Bezirke, in denen das Baumuster „SUV“ höchst ungern gesehen wird. Denn die hochgelegten, im Gelände indessen nur mäßig talentierten Modelle gelten als Symbol von Machtgehabe und Exzess. Ihre Fahrer blicken im Verkehrsgewühl gerne auf andere herab – und nehmen dabei in Kauf, dass sie anderen Autofahrern den Blick nach vorn versperren. Hinzu kommt eine oftmals recht martialische Formensprache. In den USA wurden die SUV in den 80er- und 90er-Jahren demokratisiert; sie haben den klassischen Kombi völlig verdrängt.

Einige besonders überzeugende Vertreter dieser Gattung kommen von Cadillac – der amerikanischen Nobelmarke schlechthin. Während jedoch der Cadillac Escalade und seine gigantische Langversion ESV für Europa eigentlich zu groß geraten sind, fügt sich der SRX relativ nahtlos in den Fuhrpark ein. Wäre da nicht die Form: Böswillige Kritiker haben dieses SUV mit einer Kartoffel verglichen, die von einem Rasiermesser malträtiert wurde.[foto id=“512058″ size=“small“ position=“right“]

Designfragen sind indessen subjektiv, objektiv kann der SRX mit etlichen Vorzügen punkten. Dazu zählen das generöse Platzangebot auf allen fünf Plätzen oder der große Kofferraum, der bereits im Fünfsitzer-Modus stolze 843 Liter fasst und bei Bedarf auf 1730 Liter erweitert werden kann. Die Armaturentafel ist hochwertig verarbeitet; Cadillac-Interieurs zählen zu den schönsten, die heute angeboten werden.

Man sitzt also gut im SRX, beim Fahrerlebnis wird allerdings eher Durchschnittliches geboten. Der Cadillac repräsentiert die anspruchsvollste Ausbaustufe der Theta-Plattform; damit ist er ein enger Verwandter des nur halb so teuren Opel Antara und des nochmals günstigeren Chevrolet Captiva. Immerhin steckt unter der Haube des SRX ein 3,6-Liter-V6-Motor, dessen Drehmoment bei 2400 Umdrehungen in der Minute ein Maximum von 360 Newtonmetern erreicht und nahezu plateauartig bis über 5000 U/min auf hohem Niveau verharrt. Die Spitzenleistung von 234 kW / 318 PS wird erst bei 6800 U/min erzielt. Die Kraft wird über einen Sechs-Gang-Wandlerautomaten ohne besonderen Enthusiasmus auf alle vier Räder verteilt.

Der SRX kann im unteren und mittleren Geschwindigkeitsbereich gut mitschwimmen, [foto id=“512059″ size=“small“ position=“left“]bei Autobahntempo muss er eine Reihe von Konkurrenzmodellen ziehen lassen – auch eine Folge der rund zwei Tonnen Leergewicht. Und wer eine amerikanische Klangkulisse im Stil der verflossenen Straßenkreuzer erwartet, wird über den etwas angestrengten Klang des hochdrehenden V6-Motors nicht begeistert sein. In Anbetracht des Gebotenen kann das Konsumgebaren dieses Crossover kaum Begeisterung hervorrufen: Auf den ohnehin relativ hohen Zyklusverbrauch von 10,8 Litern pro 100 Kilometer darf man in der Praxis nochmals einige Liter drauflegen.

Die Straßenlage des SRX entspricht dem inzwischen relativ hohen Niveau in dieser Fahrzeugklasse; es wird mehr Fahrspaß geboten als bei vielen Japanern, am Audi Q5 oder BMW X3 kann sich der Amerikaner allerdings nicht messen. Und der Fahrkomfort leidet etwas unter den großen 20-Zoll-Rädern.

Die Ausstattung des 53 600 Euro teuren SRX ist überaus komplett: Sie umfasst unter anderem Xenon-Scheinwerfer, das Navigationssystem, beheizbare Ledersitze vorn und hinten, elektrisch verstellbare Vordersitze, eine Ultraschall-Einparkhilfe rundum, eine elektrisch öffnende und schließende Heckklappe, ein schlüsselloses Zugangssystem – und sogar ein Entertainment-System für die Rücksitze, mit dem die lieben Kleinen bei Laune gehalten werden können.

Wer dann noch Kleingeld übrig hat, kann es in das große Ultraview-Panoramadach, Echtholz-Paneele für das Armaturenbrett oder in ein mit 2811 Euro ausgesprochen teures Paket mit Fahrerassistenzsystemen stecken.

In den USA verkauft sich der SRX übrigens hervorragend – gerade bei der überdurchschnittlich weiblichen und finanzstarken Kundschaft in den Vorstädten. Man zeigt dort gerne, was man sich leisten kann – und ein wenig Dominanz darf man auch zeigen. Um in Deutschland Erfolg zu haben, müsste der SRX etwas bescheidener auftreten – und etwas mehr bieten.

Daten Cadillac SRX

Länge/Breite/ Höhe (m) 4,83/1,91/1,67
Motor V6-Benziner, 3564 ccm, Direkteinspritzung
Leistung 234 kW / 318 PS bei 6800 U/min
Max. Drehmoment 360 Nm bei 2400 U/min
Höchstgeschwindigkeit 220 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 8,1 Sek
Verbrauch (nach EU-Norm) 10,8 Liter
CO2-Emissionen 252 g/km (Euro 5)
Effizienzklasse F
Leergewicht / Zuladung 2015 / 564 kg
Kofferraumvolumen 843 – 1730 Liter
Reifen 235/55 R 20
Basispreis 53 600 Euro

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