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Experten zufolge wird General Motors (GM) mittelfristig nicht mehr zu den größten Automobilherstellern gehören. Dies prophezeit der US-Branchenexperte Ron Harbour, der in seinem jährlichen „Harbour-Report“ die Produktivität der Hersteller misst.
Ebenfalls im „Harbour-Report“ steht, dass der japanische Konkurrent Toyota in fünf Jahren gemeinsam mit dem Wolfsburger Volkswagen-Konzern und der südkoreanischen Hyundai–Kia-Gruppe um den Titel der Nummer eins in der Welt kämpfen wird. GM und auch Ford können nur hoffen, dass sie dann noch zu den fünf größten Herstellern gehören, so Harbour gegenüber der Wirtschaftswoche. Der Experte rechnet in den USA nur mit einem jährlichen Absatz von rund 12 Millionen Fahrzeugen. Das Vorkrisen-Niveau von 16 Millionen Fahrzeugen ist seiner Ansicht nach auf absehbare Zeit nicht erreichbar.
Konzernchef Ed Whitacre stimmte sich in seiner aktiven Amtsphase optimistisch. Der 68-Jährige versäumte keine Gelegenheit auf die Fortschritte des (noch) größten Autoherstellers der USA aufmerksam zu machen. „Zurück an die Börse“, hieß es jüngst. Abzuwarten wie Whitacres Nachfolger Dan Akerson (61) die Geschäfte weiter führen wird. Doch was passiert indessen mit der „Old GM“, der Motors Liquidation Company? Unternehmensberater Al Koch schlägt sich momentan mit diesem Erbe herum. Unrentable Werke, abgewirtschaftete Marken, hohe Schulden und überbordende Personallasten sind Inhalt des Testaments der „Old GM“. Hauptaugenmerk legt Koch im Moment auf die hinterlassenen Werke und deren Sanierung. So manches Werksgelände ähnelt einer Giftmülldeponie, so dass sich garantiert keine Käufer finden lassen. Sanierungen kann sich die neue GM aber nur leisten, weil sie alleine von der US-Regierung 50 Milliarden Dollar dafür zugesteckt bekommen hat. Weitere Milliarden schoss der kanadische Staat zu, wo GM ebenfalls große Werke unterhält. Die alte GM muss mit einem Bruchteil der Summe Werksgelände mit den Ausmaßen ganzer Kleinstädte sanieren und in handliche Parzellen unterteilen. Danach, so hofft Chefverwerter Koch, finden die Areale leichter neue Besitzer. Bis die komplette „Old GM“ abgewickelt ist, dürften aber noch mehrere Jahre vergehen.
[foto id=“318046″ size=“small“ position=“right“]Derzeit sieht Ron Harbour noch keine Anzeichen für eine nachhaltige Erholung der Autokonjunktur in den USA für mindestens die nächsten zwei bis drei Jahre. Außerdem stuft Harbour das Marktumfeld für den geplanten GM-Börsengang als skeptisch ein. Auch das Elektroauto Chevrolet Volt wird laut Harbour den GM-Absatz nicht ankurbeln können, der Preis von über 40 000 US-Dollar sei für dauerhafte, starke Impulse zu hoch.
geschrieben von auto.de/Victoria Lewandowski veröffentlicht am 31.08.2010 aktualisiert am 31.08.2010
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