Prognose – Weniger Verkehrstote auf deutschen Straßen

Die Zahl der auf deutschen Straßen getöteten Verkehrsteilnehmer wird im Jahr 2010 voraussichtlich auf etwa 3.700 Menschen sinken. Das zeigen Schätzungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden, die auf vorliegenden Eckdaten von Januar bis Oktober basieren. Damit würde bei der Gesamtzahl der Getöteten im Straßenverkehr in Deutschland eine weitere Tausendermarke unterschritten. 2007 war die Zahl der Verkehrstoten erstmals unter 5.000 gesunken.

Mit diesem Tiefstand setzt sich der langfristige Rückgang der Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen weiter fort. 2009 war sie mit 4.152 im 18. Jahr in Folge gesunken. Nach den Schätzungen wird sich die Zahl der Getöteten gegenüber dem Vorjahr um mehr als 10 Prozent verringern. Auch bei den Verletzten ist in diesem Jahr eine Abnahme um etwa sechs Prozent auf 372.000 Menschen zu erwarten.

Traurige Entwicklung ist allerdings, dass aufgrund des bisherigen Verlaufs zu erwarten ist, dass mehr Kinder im Alter bis 14 Jahren im Straßenverkehr zu Tode kommen als 2009. Von Januar bis August 2010 starben bereits 82 Kinder im Straßenverkehr, das waren 21 Kinder oder 34 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Der Höchststand von 21.332 Verkehrstoten war 1970 erreicht worden. Im Vergleich dazu wird es in diesem Jahr nur etwa ein Sechstel (17 Prozent) der Zahl an Todesopfern geben. Dieser Rückgang ist umso bemerkenswerter, als der Pkw-Bestand 1970 bei 20,8 Millionen Fahrzeugen lag. Am 1. Januar 2010 hingegen waren in Deutschland 50,2 Millionen Kraftfahrzeuge zugelassen. Hinzu kommt der enorm angestiegene Transitverkehr.

Die Zahl der Unfälle insgesamt wird in diesem Jahr allerdings trotz zurückgehender Verunglücktenzahlen voraussichtlich leicht um zwei Prozent auf rund 2,35 Millionen steigen. Während die Gesamtzahl der Unfälle, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden, um etwa sieben Prozent auf 289.000 abnehmen dürfte, werden die Unfälle mit reinem Sachschaden um rund drei Prozent auf 2,1 Millionen zunehmen.