Citroen

PSA-Konzern plant für die Zukunft – Mehr als heiße Luft

Der französische Automobilkonzern PSA strebt mit zahlreichen Innovationen zurück in die Erfolgsspur: Effizientere Motoren, ein ungewöhnliches Hybridkonzept sowie eine neue Modellplattform sind die Zutaten, die Peugeot und Citroen zu alter Stärke zurückführen sollen.

Was bei Volkswagen der modulare Querbaukasten ist, heißt bei den Franzosen „Efficient Modular Plattform 2″ – kurz EMP2. Alle künftigen Modelle der Kompakt- und Mittelklasse – rund jedes zweite Fahrzeug des Konzerns – basieren künftig auf dieser technischen Grundlage, die man sich mit GM teilt. Einerseits sollen durch die Vereinheitlichung die Produktions- und Entwicklungskosten deutlich sinken. Andererseits will PSA die Autos leichter und zugleich sicherer machen: Die verwendeten Leichtbauwerkstoffe wie höherfester Stahl, Aluminium und Verbundstoff senken gemeinsam mit kleineren Motoren das Gewicht um bis zu 70 Kilogramm.[foto id=“467666″ size=“small“ position=“left“]

Die ersten Fahrzeuge auf Basis dieser neuen Plattform kommen demnächst auf dem Markt: Die nächste Generation des Familien-Vans Citroen C4 Picasso steht ab Juni im Handel, der neue Peugeot 308 folgt im Herbst.

Auch die Motoren hat PSA aufgerüstet

Neue Dieselmotoren verfügen über einen sogenannten Blue-HDi-Abgasstrang. Durch die Zugabe eines Additivs werden 99,9 Prozent aller Partikel herausgefiltert. Auch der CO2-Ausstoß verringert sich um zwei bis vier Prozent gegenüber Euro-5-Motoren. Die Selbstzünder erfüllen damit bereits die Abgasnorm Euro 6, die erst im September 2014 in Kraft tritt.

Zudem stellt der französische Autobauer einen neuen Hybridantrieb in Aussicht. Das erstmals auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellte Konzept nutzt statt der bekannten Hybridbatterien einen Druckluftspeicher, statt eines Elektrogenerators eine Hydraulikpumpe. Die Hydraulikpumpe ist mit der Antriebsachse verbunden und leitet beim Tritt auf das Bremspedal Hydrauliköl in einen Druckspeicher. Dadurch wird in dessen Innerem Gas unter hohen Druck gesetzt. Bei Bedarf kann der Vorgang dann umgekehrt werden: Das Gas dehnt sich aus, das Hydrauliköl treibt die Pumpe an, die nun als Motor dient und die Antriebsräder in Bewegung setzt.[foto id=“467667″ size=“small“ position=“right“]

Der Fahrer kann zwischen drei verschiedenen Fahrmodi wählen. Im „Air Modus“ stößt das Auto strecken- und zeitweise keinerlei Emissionen aus. Im Mischbetrieb würde sich das Fahrzeug mit 2,9 Litern Kraftstoffverbrauch auf 100 Kilometern begnügen, was CO2-Emissionen von 69 Gramm pro Kilometer entspricht. Insgesamt könnten im Stadtverkehr laut PSA bis zu 45 Prozent Kraftstoff gespart werden.

Die Technik soll sich grundsätzlich in allen Pkw und leichten Nutzfahrzeugen nutzen lassen. PSA konzentriert sich jedoch zunächst auf Klein- und Kompaktwagen, die über einen Verbrennungsmotor mit 80 bis 110 PS verfügen. Der große Vorteil gegenüber einem konventionellen Hybridantrieb sind aus Sicht von PSA die Kosten: Mit einem avisierten Preis von weniger als 20.000 Euro bewegt man sich im unteren Bereich des Spektrums, ist allerdings nicht günstiger als Toyota. Der günstigste Hybrid ist derzeit der Toyota Yaris, der bei rund 17.000 Euro startet. Das PSA-Konzept kommt allerdings frühestens 2016 auf den Markt.

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