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Fast wie drei trotzige Musketiere im Schulterschluss präsentierten die Chefs von Renault und PSA Peugeot–Citroën bei ihrer Messe zuhause eine Modelloffensive, mit der die traditionsreichen Marken der Grande Nation verlorenes Terrain zurück erobern wollen.
Das Wort Krise erwähnen Carlos Ghosn und seine Kollegen von PSA – Maxime Picat und Frédéric Banzet – zwar mit keinem Wort. Aber allein im ersten Halbjahr 2012 verlor der PSA-Konzern 819 Millionen Euro, Renault setzte im gleichen Zeitraum 15 Prozent weniger Fahrzeuge in Europa ab, der heimische Markt brach um zehn Prozent ein. Hoffnungsträger ist hier vor allem die vierte Generation des Kleinwagens Clio mit attraktiven Karosserievarianten. Citroën ergänzt den DS3 um eine Cabrio-[foto id=“437005″ size=“small“ position=“left“]Version mit elektrisch betriebenen Faltdach und Peugeot zeigte neben einer GTI-Version des neuen 208 mit dem Konzept 2008 eine Art Mini-SUV-Van, der bald in Serie gehen könnte.
Carlos Ghosn hat anders als seine Kollegen aus den Chefetagen der französischen Autoindustrie ein ausgeglichenes Portfolio, denn mit den Schwesterunternehmen Nissan und Dacia profitiert Renault von deren starken Umsätzen. Der neue Clio ist aber Teil einer Designstrategie, mit der das Unternehmen nach jahrelangem optischen Einerlei wieder mehr Emotion für seine Produkte entfachen will. Abgeleitet wurde er vom Konzept DéZir. Der ab Spätherbst erhältliche Drei- und Fünftürer wird außerdem als Kombi mit dem Namen Grandtour und in einer sportlichen Version, genannt R.S., an den Start gehen.
Anders als Peugeot hat Citroën mit der hochwertigen DS-Linie Erfolge in Europa – 250.000 verkaufte Fahrzeuge bis jetzt – und auch in den Wachstumsmärkten Asiens. Auf der Messe in Paris präsentierte Markenchef Frédérick Banzet eine Cabrio-Version des kompakten DS3 mit vollelektrischem Stoffdach und Heckleuchten mit 3D-Effekt. Die Marke, die als erste ein Start-Stopp-System und den Dieselpartikelfilter einführte, ist heute stolz auf den Erfolg des Hybrid4-Antriebs, der bereits einen [foto id=“437006″ size=“small“ position=“right“]Anteil von 30 Prozent bei den DS-Modellen verzeichnet. Premiere feierte auch die neue Generation des erfolgreichen Minivans C3 Picasso.
Trotz angekündigter Staatshilfen für die ehemaligen Prestigeunternehmen Frankreichs, will zum Beispiel Peugeot auch mit der Kraft attraktiver Modelle alleine aus dem Absatztief herausfahren. Der 2012 vorgestellte neue Kleinwagen 208 ist schon jetzt erfolgreicher als sein eher glückloser Vorgänger 207. Er wird demnächst auch in einer sportlichen GTI-Version angeboten. Vom Sportcoupé RCZ, das allerdings eher eine Nische besetzt, kommt demnächst eine überarbeitete, sportlich betontere Version. Anders als die Schwester hat Peugeot sich nie wirklich mit einer gehobenen Limousine etablieren können, die auch eine höhere Gewinnmarge garantiert hätte. Dafür folgt die Marke mit dem Löwen endlich dem Trend zu pfiffigen Mini-SUVs: mit der Studie des 2008 Concept auf Basis des 208, die vermutlich auch in Serie gehen wird.
PSA will und kann nicht warten, bis sich Südeuropa erholt und setzt auf Modellvarianten, die speziell in boomenden Ländern wie China, Russland, Türkei oder Brasilien stark [foto id=“437007″ size=“small“ position=“left“]nachgefragt werden. Neue Stufenheckmodelle wie der Peugeot 301 und von Citroën die Modelle C4 L und C-Elysée sollen globale Marktanteile für die Zentralen in der Alten Welt sichern.
Trotz aller aktuellen Sorgen bleibt noch Zeit für Visionen. Messemagnet war bei Peugeot das spektakuläre Konzept eines Supersportwagens namens Onyx. Der High-Tech-Entwurf, dem ein Hybrid-V8-Motor zugedacht ist, besteht aus einer innovativen Kombination aus Karbonfaser mit Kupfer. Es sind auch solche vermeintlichen Nebenprodukte, mit denen sich die angeschlagenen drei Musketiere Mut für die nicht einfachen nächsten Jahre machen.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 27.09.2012 aktualisiert am 27.09.2012
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