Psychische Folgen von Verkehrsunfällen – Früh handeln, sonst leidet die Psyche

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Bei schweren Verkehrsunfällen steht zunächst die Behandlung der körperlichen Verletzungen im Vordergrund. Wie wichtig es ist, auch die psychischen Folgen eines Unfalls zu erkennen und zu behandeln, hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast) untersucht. 

Danach leidet jedes vierte Unfallopfer unter ernst zu nehmenden psychischen Beschwerden wie Angst, Depression oder einer posttraumatischen Belastungsstörung. 200 Unfallopfer, die sich zur stationären Behandlung ihrer Verletzungen in einem Krankenhaus befanden, nahmen an der Studie der BASt in Kooperation mit dem Institut für Forschung in der Operativen Medizin teil. Sie wurden zum einen zu Beginn ihres Krankenhausaufenthaltes und in einem Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten befragt, zum anderen wurden ihre Patientenakten ausgewertet.

Etwa ein Drittel der Befragten leidet sowohl zu Beginn der stationären Behandlung als auch ein Jahr nach dem Unfall an Angstsymptomen, gut ein Viertel an depressiven Merkmalen. Bei jeweils etwa der Hälfte dieser Patienten sind die Symptome derart ausgeprägt, dass die Wissenschaftler von einer ernstzunehmenden Störung ausgehen. Dabei leidet ein hoher Anteil der psychisch Beeinträchtigten sowohl an Angst- als auch an depressiven Symptomen. Posttraumatische Belastungsstörungen zeigen sich direkt nach einem Unfall bei etwa einem Drittel, später bei 44 Prozent der Unfallopfer. In den meisten Fällen sind die psychischen Symptome dauerhaft.

Als besonders gefährdet, dauerhaft psychische Unfallfolgen davonzutragen, machten die Forscher verschiedene Gruppen aus: Zum einen Patienten, die bereits in der frühen Phase nach dem Crash psychisch auffällig sind. Zum anderen solche, die berichten, dass sie eine verschlechterte soziale Unterstützung erleben. Aber auch Patienten, die psychisch vorbelastet sind, weisen ein höheres Risiko auf. Die Wissenschaftler leiten daraus einen konkreten Handlungsbedarf für Krankenhäuser ab, die Schwerverletzte versorgen. So sollten Ärzte und Pfleger sensibilisiert werden, die Bast schlägt aber auch diagnostische Verfahren zur Früherkennung vor.

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