Publikation: “Ältere fahren anders“

Sind ältere Verkehrsteilnehmer die schlechteren Autofahrer? Mit diesem Thema beschäftigen sich Experten in der fachübergreifenden Veröffentlichung „Ältere Verkehrsteilnehmer – Gefährdet oder gefährlich?“.

Ohne Frage haben viele ältere Verkehrsteilnehmer altersbedingte Einbußen“, erklärt Diplompsychologin und Mitautorin Dr. Kristina Kocherscheid. Denn die Senioren sehen schlechter, ihre Motorik lässt nach und die Nebenwirkungen von Medikamenten führen teilweise zu Einbußen bei der Fahrtüchtigkeit. „Trotz dieser Einschränkungen werden Ältere aber oft unterschätzt und entwickeln Strategien, um diese zu kompensieren“, sagt Kocherscheid. Hierzu gehört, dass ältere Menschen verstärkt tagsüber Auto fahren und bei Nacht und schlechtem Wetter den Wagen öfter stehen lassen.

Eine Möglichkeit, die Mobilität und die Selbstständigkeit von Senioren so lange wie möglich zu erhalten, ist nach Ansicht der Experten eine altersgerechte Städte- und Raumplanung. Barrierefreiheit und benutzerfreundliche öffentliche Verkehrsmittel spielen dabei eine zentrale Rolle. Darüber hinaus empfehlen die Experten die Gründung von Netzwerken. Diese sollen aus Seniorenbüros, Fahrlehrern und Hausärzten bestehen, wobei dem Hausarzt eine zentrale Rolle zukommt. Er kann beispielsweise auf gesundheitliche Schwächen hinsichtlich der Fahrtüchtigkeit hinweisen.

Die Publikation mit dem vollständigen Titel „Ältere Verkehrsteilnehmer – Gefährdet oder gefährlich? Defizite, Kompensationsmechanismen und Präventionsmöglichkeiten“ umfasst 250 Seiten und kostet 40,90 Euro.

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