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Als erstes Bundesland hat Niedersachsen einen so genannten Pupillomaten angeschafft, der im Rahmen eines Pilotprojektes bei der Polizeidirektion Osnabrück eingesetzt wird. Anhand von Pupillenreaktionen im Dunkeln lassen sich damit bei müden Autofahrern Rückschlüsse auf die Fahrtauglichkeit ziehen.
Solch eine Überprüfung ist dringend nötig, denn im Rahmen einer bundesweiten Datenerhebung hat die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) Lkw-Unfälle auf Autobahnen untersucht und festgestellt: In 19 Prozent aller Unfälle mit mindestens einer getöteten oder schwerverletzten Person ist Übermüdung die Unfallursache. Dies bestätigt auch die bisher größte Studie zum Thema Sekundenschlaf in Österreich. Fast jeder dritte Fahrer war im Grenzbereich, jeder fünfte war völlig übermüdet und gar mehr als 100 Lkw-Fahrer schliefen während des zehnminütigen Tests mit dem Pupillomaten ein. Noch in diesem Jahr will man Übermüdung und Sekundenschlaf im österreichischen Straßenverkehrsgesetz als Delikt verankern.
Erfinderin des Pupillomaten ist Dr. Barbara Wilhelm von der Tübinger Universitäts-Augenklinik, die Anfang der 1990er-Jahre den so genannten pupillographischen Schläfrigkeitstest (PST) entwickelt hat. Die Methode ist seit 1997 geschützt, patentierte Messgeräte der Firma AMTech Pupilknowlogy werden bei Patienten mit Schlafstörungen eingesetzt, in letzter Zeit auch an Autobahnraststätten, um die Müdigkeit von Autofahrern zu messen.
Bei der Autobahnpolizeidirektion Osnabrück ist man jedoch unzufrieden: „Der Einsatz des Pupillomaten war sehr erfolgreich, denn wir konnten den Lkw-Fahrern ihre Grenzen aufzeigen, die Ergebnisse sind aber rechtlich nicht bindend“, sagt Polizeihauptkommissar Johannes Brockmeyer von der Autobahnpolizei. So konnten selbst übermüdete Trucker wieder ans Steuer, wenn sie die Lenk- und Ruhezeiten eingehalten hatten. Man sollte deshalb nach Ansicht des Beamten eine gesetzliche Regelung für die Anwendung der Pupillenmessung finden.
geschrieben von (rawi/mid) veröffentlicht am 22.04.2009 aktualisiert am 22.04.2009
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