Qualifying: Hamilton schlägt Kubica

(adrivo.com) Das erste Qualifying des Jahres fand unter neuen Vorzeichen statt: die erste Session wurde um 5 Minuten verlängert, die letzte um eben diese 5 Minuten verkürzt – zudem dürfen die Piloten bis zum Rennen nicht mehr den Sprit für ihre absolvierten Runden nachtanken. Kimi Räikkönen hatte mit all dem nichts zu tun: er rollte am Ende der verlängerten ersten Session mit einem Benzindruckproblem aus, hatte sich zwar für Q2 qualifiziert, musste jedoch fremde Hilfe in Anspruch nehmen, um zurück an die Box zu gelangen – der Weltmeister im ersten Qualifying des Jahres ausgeschieden.

Besser machte es der Vizechampion: Lewis Hamilton schnappte sich in letzter Sekunde die Pole von Robert Kubica, der sogar noch schneller hätte sein können, wenn er auf seiner schnellsten Runde nicht über den Kerb hinausgefahren wäre. "Im Q1 hatte ich keine sehr gute Runde, aber auf meiner letzten Runde in Q3 konnte ich zuschlagen und die Sektoren zusammenfügen", freute sich der Pole-Mann. "Das Auto war fantastisch, die Abstimmung passte, das Team hat super gearbeitet. Die Pole ist ein tolles Gefühl, aber es geht noch besser." Auch bei Heikki Kovalainen der im Q3 keine perfekte Runde hinbekam. "Ansonsten verlief das ganze Wochenende problemlos", sagte der Finne. "Ich konnte jedes Mal mehr pushen. Die Balance des Autos war perfekt."

Überraschungsmann Kubica musste natürlich über seinen Ausrutscher sprechen. "Ich habe in Kurve 12 einen Fehler gemacht und dadurch mehr als nur ein paar Zehntel verloren. Man muss Risiken eingehen, wenn man gute Ergebnisse möchte. Ich bin sehr riskant gefahren, habe dabei mehr verloren als gewonnen, sonst hätte ich vor Lewis sein können."

"Robert hat sicher den Kopf geschüttelt, weil er einen massiven Ausrutscher hatte, ohne den es locker für P1 gereicht hätte", sagte Mario Theissen. "Das ist schon eine Überraschung für uns. Gestern waren Ferrari und McLaren sehr schnell, wir waren noch weit weg. Aber wir haben uns herangearbeitet." Den Unterschied zwischen Kubica und Heidfeld erklärt er so: "Robert war das ganze Wochenende besonders stark, die Strecke liegt ihm ungemein." Und er ist wohl auch leichter als sein Teamkollege. Denn durch die Regeländerung spielt das Gewicht wieder eine große Rolle.

Startplatz 3 geht an Heikki Kovalainen noch vor Felipe Massa im besten Ferrari. Nick Heidfeld komplettiert die Top-5 vor einem starken Jarno Trulli, Nico Rosberg und David Coulthard. Neben zwei deutschen Herstellern in der ersten Reihe, stehen auch vier deutsche Fahrer in den Top10. "Hoffentlich bleibt das Ergebnis so", freute sich Norbert Haug. "Deutsche Power in der ersten Reihe, das macht sich immer gut. Das hätte keiner vorhergesagt. Wir wollen gewinnen, aber wir haben starke Gegner." Die Position 1 und 3 kommen ihm entgegen. "Das ist unser Traum, da dort die Griplinie besser ist, es ist die bessere Seite." Bei der Strategiewahl ging McLaren keine Kompromisse ein. "Wir haben keine Harakiri-Strategie, um vorne zu sein; wir sind so unterwegs, dass wir um den Sieg fahren können, aber den haben wir noch nicht. Wir müssen uns noch anstrengen."

Die Tücken des Reglements bekam Timo Glock in seinem ersten KO-Qualifying zu spüren. Wegen eines Getriebewechsels vor dem Qualifying verliert er fünf Startplätze. Deshalb ging er in der dritten Session nur einmal kurz vor dem Ende auf die Strecke, so konnte er Sprit sparen, um am Sonntag ein paar Runden länger draußen zu bleiben. Seinen ersten Grand Prix für Toyota beginnt er von Starplatz 14. Sebastian Vettel startet von Position 9. Er drehte im 3. Qualifying nur eine Runde, stieg dann aus seinem Vorjahresauto aus.

Wie die erste Session endete, begann die zweite: mit einer Überraschung. Mark Webber flog in seinem Red Bull ins Kiesbett. "Es war ein Defekt vorne rechts", so der enttäuschte Lokalmatador. "Es wird hart im Rennen, da man hier kaum überholen kann." Er startet vor Kimi Räikkönen von Position 15.

Schon in der ersten Session musste sich Adrian Sutil verabschieden, das angepeilte Ziel, die Honda zu schlagen, verpasste er ebenso wie einen Platz vor seinem Teamkollegen Giancarlo Fisichella, der als 17. knapp am Sprung in die zweite Session scheiterte. Enttäuschend verlief das erste Qualifying von Nelsinho Piquet. Der Weltmeistersohn wurde im Super Aguri-Sandwich nur Vorletzter.

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